29.12.05

Türkische Eczacibasi Holding kauft Engers Keramik

Moderne Zeiten

Nach dem BEKO - Grundig Deal scheint nun der Pharma-Riese Eczacibasi ebenfalls an einer deutschen Firma interessiert. Wie von Zaman Daily bekannt gegeben, wurde das traditionelle Unternehmen Engers Keramik von der Eczacibasi Holding übernommen..

'Mitteldeutschland' - Verhauer von Wolfgang Jüttner

Niedersachsens SPD Landtags-Cheffe Jüttner sprach in einem Interview mit der HAZ von zu vielen Bundesländern.

Dabei fiel das Wort Mitteldeutschland. Noch unglücklicher war der damit verbundene Kontext, die Ost-Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen zu Mitteldeutschland zusammen zu fassen.

Jeder, der die deutsche Faschisten-Szene kennt, weiß, welche Länder damit gemeint sind und warum diese so heissen ;-).

Mal sehen, ob die deutsche Presse eine Richtigstellung fordert. Bei Herrn Lafontaine und seinem Begriff "Fremdarbeiter" war die Empörung unermässlich.

Aber stopp - Herr Lafontaine ist doch bekanntlich bei den Linken. Das ist eh' 'links von links' - und da ist das Breittreten eh' legitim.....

23.12.05

In der Sache Orhan Pamuk: die neue 'Bauernfigur' der EU

Wie wir alle wissen, steht das von der EU installierte 'literarische Aushaengeschild' der Türken, Orhan Pamuk, aufgrund eines Interviews, in dem er von einer schweizer Tageszeitung angeblich falsch zitiert wurde, worauf er im türkischen Fernsehen diese Aussagen als falsch wiedergegeben darstellte (wir berichteten im Blog), nun aufgrund eines nagelneuen Gesetzes in der Türkei vor Gericht.

Fragwürdig ist hier zunächst einmal das Verhalten Pamuks':
jeder halbwegs seriöse Schriftsteller würde eine Richtigstellung eines Pressebetreibers erwirken.
Eine Richtigstellung wäre also nur logisch und würde seine Aussagen im türkischen Fernsehen dahingehend bestätigen. Pamuk hat durch das bewusste Unterlassen dieser Forderung Zweifel entstehen lassen und damit bei seiner Bevölkerung entscheidend an Kredit, auch in der türkischen Intelligenz, verloren.

Und nun zur Sache:
Der Paragraph 301 in der türkischen Verfassung stellt beweisfrei ausgerufene 'rufschädigende Aussagen', die dem Ansehen der Türkei und 'Türken' (den Staatsbürgern der Türkei) schadet, unter Strafe - 6 Monate bis 5 Jahre. Soweit das Technische.

Das Witzige an der Sache ist das Gesetz an sich:
es wurde im Rahmen der Revisionierung der türkischen Gesetzgebung und Anpassung an EU-Recht - mit Einverstaendnis der EU - novelliert!
Keine Sichtungsinstanz der EU hat diese Gesetzesnovelle auch nur ansatzweise kritisiert.

Nun wird es interessant:
Das Gericht muss nun entscheiden, ob Pamuk seine Aussagen vor oder nach dem in Kraft treten dieses Gesetzes gemacht hat.

Herr Pamuk ist dabei wohl eher ungewollt zwischen die Räder der verschiedenen Instanzen geraten. Vor allem wird er jetzt ausgiebig als medienwirksames Werkzeug veralteter, aus den 80ern und 90ern bekannten komplex-behafteter, hintergründiger anti-türkischer Polemik* verwendet.

Schnell finden sich überall erstaunliche Wortzauberer, die teilweise soweit gehen, das Gesetz als Vorbereitung für Pan - Turanide Ideen zu sehen.

Hier wird eindrücklich noch einmal darauf hingewiesen, das eine beweisgeführte Kritik am Verhalten der Türkischen Regierung von Turanoid als existenziell erkannt wird. Das haltlose und im Inhalt unterschiedlich bewertbare Aussagen von Personen seitens der Regierung in Ankara geahndet werden können, zeigt eine türkische Zeitgeistakzeptanz und ist daher legitim.

Eine Person/ein Betrieb/eine Institution hat ein Anrecht auf den Rechtsweg, wenn es sich in seinem Ruf geschädigt ansieht. Kann der Unterstellende diese Aussagen klar beweisen, so sind seine Aussagen korrekt. Werden diese aber widerlegt (wie diese schon mehrmals z.T. als Fälschungen bewiesen wurden), oder kann er/sie diese nicht beweisen, ist eine rechtliche Verfolgung doch legitim und rechtstaatlich, oder nicht?

Orhan Pamuk, seineszeichens Schriftsteller, hat hier einige Korrekturen vorzunehmen, möchte er sich wieder Gehör und Achtung bei der türkischen 'Intelligenz' verschaffen:

- Entweder er fordert eine Richtigstellung des schweizer Blattes (dazu siehe auch "schweizer Intervention').
- Oder er bittet - vor allem - europäische Gremien sich nicht in einen Fall einzumischen, der sie nunmal gar nicht angeht.

Wenn Herr Pamuk diese Wege sachlich beschreitet, ist kein Sinn in irgendeiner Verhandlung Pamuks zu sehen. Der Fall erledigt sich von selbst.

Wie wir alle wissen, findet im Gegensatz zu vielen Armeniern und in Armenien in der Türkei eine kritische Auseinandersetzung mit der armenischen Deportation in 1915 statt, obwohl Atatürk ausdrücklich darauf hingewiesen hat, das diese Altlasten des osmanischen Reiches in Kriegszeiten der Republik Türkei nicht angerechnet werden kann.

Das osmanische Reich ist untergegangen. Und mit ihnen ihre Forderungen als auch ihre 'Schulden'. Die letzten Gesinnungsgenossen dieses Systems wurden in der Türkei im übrigen 'vor den Kadi' gestellt und mußten sich in dem republikanischen Gericht verantworten.

Mit der justiziellen Abrechnung des osmanischen Reiches und ihrer Gefolgsleute und deren Ausschluß aus jeglichem sozialen Leben ist die Türkei sogar weiter gegangen als andere 'demokratische' Staaten, die keine Probleme darin sahen, Funktionäre und Persönlichkeiten und Würdenträger aus ihrer 'dunklen' Vergangenheit in ihre heutigen Demokratien zu 'installieren'.

Die aus einer 'kulturellen Revolution' hervorgegangene heutige Türkei ist daher frei von einer Schuld gegenüber fehlgeleitete Handlungen ihrer vorangegangenen osmanischen 'Aristokratie', welche überdies wie bereits erwähnt gerichtlich geahndet wurden.

Niemand in der westlichen Hemisphere interessiert sich heute dafür, ob das heutige Russland für die Greueltaten der ehemaligen Sowjetunion an verschiedenen Völkern verantwortlich gemacht werden soll oder nicht. Und niemand bespricht solche Themen vor allem im Bundestag (wie jüngst mit der Türkei geschehen)...

Niemand insteressiert sich für die Ächtung Frankreichs in den 50ern, als es nichts als Tot und Schrecken in seinen Kolonien Maghrib/Nordafrika verbreitete.

Wir stehen wieder vor einer klassich 'christlichen' Attitüde:
- Pick die Ungerechtigkeiten aus, die - wie auch immer - profitabel sind und in eine 'Gesamtstrategie' passen.

Europäische Polemik und Bigotterie in Topform also.

Und jedem, der etwas mehr über die Hintergründe der Deportation der Armenier erfahren möchte, empfiehlt Turanoid folgende Quellen:
- das deutsche Staatsarchiv in Berlin (vor allem die unter (warum auch immer) Verschluß gehaltenen Dokumente im 1. Welkrieg zwischen dem deutschen Reich und dem osmanischen Reich)
- das türkische Staatsarchiv für osmanische Geschichte
- das Buch Levon Panos Dabagyan 'die Armenier der Türkei'

*Anti-türkische Polemik = eine teils krankhafte Form der 'Menschenrechts - Neurose' in verschiedenen europäischen Staaten / Institutionen während der 80er und 90er, die zum Rassismus tendiert (Aussagen wie "die Türken sind menschenreschtsverachtend" waren damals Usus)

20.12.05

Österreichischer Lehrer im Irak zu 30 Jahren Haft veruteilt


Ein österreichischer Staatsbürger, der Lehrer im Norden Iraks ist, wurde in einem Gericht in Erbil zu 30 Jahre Haft verdonnert.

Der vor zwei Monaten überraschend in der Region Hevler im Norden Iraks entführte und anschliessend festgenommene Lehrer und österreichischer Staatsbürger Kemal Seyid Kadir wurde wegen seiner kritischen Schriften gegen Barzani für schuldig befunden.

"Respektlosigkeit gegenüber Barzani und seine Familie"

Sowohl die Urteilsverkündung als auch die Beweisführung wurde von Kadir als 'schwarze Satire' bezeichnet.

Interessant war der Hinweis des Staatsanwalts nach dem Hinweis, Kadirs', das die österreichischen Behörden über diese Sache von ihm informiert wurden. Dieser antwortete darauf, das dort ebenfalls ein Haftbefehl gegen ihn erlassen wurde.

Die von Amnesty International initiierten Protestbriefe zur Freilassung Kadirs' laufen indes weiter....

17.12.05

Wer ist Taner Akçam?

Liebe Lesenden!

Ich bin kürzlich auf einen interessanten Namen gestossen, der in der 'westlichen' Presse wegen seiner ausserordentlich demonstrierten 'reumütigen' und Armenien - konformen Aussagen neuerdings als 'HISTORIKER' und 'SOZIOLOGE' tituliert wird.

Etwas googlen hilft, bei der Person Taner Akçam neue Seiten aufzudecken...

Auf der Site Tête de Turc (FR) lesen wir da über Akçam:

Ehemalig Aktivist in folgenden marxistisch-leninistischen Terrororganisationen von der Türkei:
- THKP-C
- Dev-Yol
aus diesen ging dann hervor:
- Devrimci Sol

weiterhin bis in die 80er weiter aktiv in
- DHKP-C

In dieser Zeit wurde der Terrorist Akçam aufgrund der unerhört brutalen Aktionen ebenso bekannt wie andere 'Ultras' aus dem rechtsextremen Lager. Es brach ein erbarmungsloses Revanche - Morden zwischen linken und rechten Gruppierungen über die Türkei - und Akçam war einer der 'Biedermaenner'.

Nach dem jaehen Ende dieser Ermordungsserien durch den Militaerputsch 1980 flüchtete Akçam nach - wohin wohl - 'Europa'. Aufgrund der Tatsache, das er Lesungen in ökonomischer Geschichte der Türkei in Europa zum Lebensunterhalt gab, musste er nach seiner Rückkehr in die Türkei um sein Leben bangen und die Türkei 1986 wieder verlassen, da er bei seinen ehemaligen Terror - Kampfgenossen wegen seiner kapitalistischen Jobs Verrat an deren Sache beging und mit seinem Insider-wissen in Ungnade verfallen sei.

Diesmal flüchtete er nach Hamburg, wo er im Institut für Sozialwissenschaften angestellt war.

Frei nach der Devise 'der Feind meines Feindes ist mein Freund' wurde er in Hamburg von einer armenischen Stiftung angestellt. Dass hierdurch keine Reflektion zu den Vertreibungen der Armenier, sondern nur ein Werkzeug für Kontrapropaganda installiert wurde, ist zwingend. Die faschistischen Diaspora-Armenier kennen nunmal keine Selbstkritik.

Bekannt ist unter anderem auch, das Akçam in den 70ern zusammen mit Öcalan seine Terrorausbildung in der THKP-C erhielt.

Der Terrorist Öcalan erinnert sich gut an Akçam, benannte ihn jedoch am 19.01.2002 in einem Interview des PKK - Propagandablattes 'Özgür Politika' als Provokateur und Befehlsgeber für Todesbefehle an THKP-C Terroristen!

Auch wenn hier die Zwiebel (Öcalan) dem Knoblauch (Akçam) sagt: 'Du stinkst':
Akçam war lt. Öcalan für diverse interne Saeuberungsaktionen direkt verantwortlich!

Bitte bewerten Sie daher die Person Taner Akçam noch einmal genau. Es ist fahrlaessig, eine Person, die für die Ermordung vieler unzaehliger Menschen und Weggefaehrten verantwortlich zeichnet und durchaus denkbar auch selbst Morde begangen hat, nun im Auftrage einer diaspora-armenichen Stiftung zu neuem Ruhm als ethisch anstaendigen, kritischen, türkischen 'Historiker' zu beweihraeuchern!

Dies ist ein Affront gegen alle wissenschaftlichen, integre Historiker in der Welt!

Nachtrag:
in einer neuen Aktion der Themenerwaermung 'Armenier vor 90 Jahren' im osmanischen Reich durch die diaspora-Armenier wurden neue Archivbilder und Filmmaterial veröffentlicht, sozusagen als 'Beweis'.

Experten erkannten dabei folgende grandiosen Unstimmigkeiten (ja,ja, sie geben sich sehr Mühe, diese Diaspora...):
- es wurden Bilder von Menschen gezeigt, die Armenier bei dem langen Marsch im Matsch darstellen sollten. Diese trugen merkwürdig zerfledderte dreckige Kleidungsstücke - doch oh' Wunder - das darunter sichtbare weisse Unerhemd erstrahlt dabei frei von Dreck, ebenso wie die sauberen gephotoshop'ten Gesichter, die einen seidigen, gepflegten Teint erkennen liessen,
- es werden viele Frauen und Kinder in einem Film auf dem Marsch gezeigt, die merkwürdigerweise alle laechelten. Verschlafen hat man auch dort ein Detail: im Hintergrund ist kurz sichtbar ein Mann mit einer besonderen Mütze auf einem Ochsenkarren zu sehen (ein Kolchosenvorsteher). Die Recherchen in Russland ergaben, das diese Aufnahmen in einer Sowjet Kolchose gemacht wurden - Frauen, die von der Arbeit kamen sozusagen,
- Es wurden russische Archivaufnahmen von erfrorenen Menschen in die Kampagne integriert, die tote osmanische Soldaten in der Schlacht zwischen Russland und den Osmanen in Sarıkamış zeigten - aber natürlich als was ganz anderes dargestellt wurde.

Hier daher die eindringliche Forderung an die Medien und anderen repraesentativen Einrichtungen (inkl. Regierungen), die glauben, politisch verwertbares aus dieser Sache zu ziehen:

Sie unterliegen alle Ihrer Ethik und vor allem Ihrer Sorgfaltspflicht. Wenn Sie solche Personen wie Akçam oder solch in ihrem Inhalt verdrehten, manipulierten Medienmaterialien für Essays/Meldungen/Dissertationen/Entscheidungen nutzen, müssen Sie - und nur Sie - auch die Konsequenzen dafür tragen - langfristig.

Wir leben bekanntlich alle in einem Rechtssystem...national wie international.
Der Rechtsweg ist nur für 'Mitabeiter des Betriebes' ausgeschlossen ;-)

./.

12.12.05

IRAK: Fingierte Wahlen und Folter

"Heute so, morgen so" - kennen Sie noch den tollen Schlager von Roberto Blanco?
Das trifft die Folter - Situation im Irak auf's Auge.

Zu der ganzen hoffnungslosen Situation kommt dann noch eine fingierte Kuhhandel-Wahl. Deren Wahlbetrug zeichnete sich übrigens schon bei der vorgegangenen Wahlgaukelei ab.

Aber tusch' - wenn die heutige US - Regierung behauptet, die Wahl sei demokratisch, dann war sie auch demokratisch. Ende, aus.

Und das waren alles Versorgungsflieger, da oben, die nach Rumaenien, Island oder ins Baltikum flogen. Nachts. So.

So stellen sich die 'Falken' also neue Demokratien vor....

1.12.05

Kein Kehraus bei der SPD...

Getreu der Devise "wir sind da, um zu regieren" unterzieht sich die SPD nach der 'Wahlschlappe' ebensowenig einer Selbstanalyse wie die CDU. Beste Voraussetzung also da weiter zu machen, wo Herr Schröder beendet wurde.

Doch einige analysieren. So z.B. die WASG. Der Beitrag.