11.12.09

Parteischliessung: der politische Arm der PKK ist nun ebenfalls verboten.

Was die Bundesrepublik mit ihren rechtsterroristischen Parteien wie der FAP oder der NPD nicht bewerkstelligen will (obwohl sie es eigentlich müsste), hat nun nach Spanien auch die Türkei vollzogen.

So wie Spanien den politischen Arm der ETA, Heri Batasuna, verboten hat, wurde heute nach 2 schwierigen und geduldigen Jahren die DTP als politischer Arm der PKK verboten.

Die DTP reiht sich nun als weiterer Handlanger der PKK, wie einst die HEP, HADEP und die darauf folgende DEHAP ein.

Die 5% - DTP, die ja eigentlich an der 10% Hürde scheitern müsste, aber durch die Sonderregelung der AKP (ein echter Wahlgesetzstreich der AKP), alle Mitglieder der DTP als Parteilose direkt ins Parlament waehlen zu lassen und dann im Parlament einen Parteiwechsel bzw. Fraktionierung der DTP zu ermöglichen (was eigentlich durch das Wahlgesetz nicht möglich gewesen waere), agierte 2 Jahre mit kontinuierlicher Polemik im türkischen Parlament.

Letztendlich konnte sich auch die DTP weder von der Gewalt der PKK trennen und diese offen kritisieren, noch nannte sie logischerweise die PKK eine Terrororganisation.

Durch den Widerspruch in der Sackgasse, zum einen Demokratie zu nutzen und zu leben und einen Nutzen aus der Demokratie zu ziehen, und gleichzeitig den in einem demokratischen System allgemein als "recht unbrauchbar" angesehenen Terror einer Organisation in dem Land als Mittel zu legitimieren, lancierte sich die DTP von selbst von einer Partei des 'Dialogs der Minderheit mit der Mehrheit' und als Brückenbauer zur Bauernfigur 2-dimensionalen Akteur der PKK und des von einer Gefaengnisinsel aus über seine Anwaelte agierenden Öcalan.

In der Türkei gibt es mittlerweile neben kurdischem Unterricht (der aber von der regionalen Bevölkerung mittlerweile kaum mehr genutzt wird), das öffentlich-rechtliche TRT-6, ein Fernsehsender ganz in Kurmandschi - Dialekt.

[Zur Info: Kurdisch ist keine Sprache an sich, sondern ist ein regionaler Dialekt.

In der Türkei sprechen die Kurden Kurmandschi, eine Mischung aus Persisch, Türkisch, Arabisch und einem marginalen Anteil eigener Begriffe, die teils armenischen, teils indo-arischen, teils kasachisch-türkischem und teils petschenek-türkischem Ursprungs sind. Es gibt zudem 17 Unterdialekte im Kurmandschi -Kurdisch in der Türkei, so das sich Kurden aus unterschiedlichen Regionen über kurz oder lang lediglich in Türkisch vernünftig miteinander kommunizieren können. Das verwendete lateinische Alfabet aehnelt dem Azerbaydschanischen Alfabet.

Die in der Türkei ebenfalls in der Region lebenden ZAZA hingegen sind seldschukisch-persisch-staemmig und sprechen einen persisch-turkmenisch-armenischen Dialekt, ZAZAKİ, der nicht kompatibel ist mit kurmandschi.


In Syrien und im Irak spricht man gemeinhin das stark arabisch-lastige Sorani - kurdisch. Es wird arabisch geschrieben. Die Kurden werden hier auch als Sorani, Abbasi oder Barzan (jüdische Kurden, siehe Kurdenführer Barzani im Irak) bezeichnet.

Im Iran wird das Ur-kurdisch, oder auch Gorani-kurdisch gesprochen, das mehr oder weniger einen persischen Dialekt der Goran-Region Irans darstellt. Es wird wie im Iran üblich farsi - eine Variante des Arabischen - geschrieben.]

Als Demokratisierungsbestrebung ist von der AKP sogar wie im Baskenland eine Einführung der Namen der Orte in kurmandschi geplant.

Doch dies ist unsinnig: in der Türkei haben Staedte und Orte verschiedene Namen und Bezeichnungen gehabt. Sei es oströmisch, lykisch, trojanisch, pontisch, georgisch, armenisch, arabisch, aramaeisch, assyrisch, hetitisch oder gar sumerisch.

So wird solch ein geplanter Gesetzesentwurf auch eher als weitere Polemik - Akt der Regierung angesehen, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, das zentralistische republikanische Staatssystem vom Formate Frankreichs in ein föderales, EU-indoktriniert ethnifiziertes Staatengebilde globalisierungskompatibler zu gestalten.

Mit der Schliessung der DTP erhalten auch 35 DTP Politiker, von denen der Grossteil eigentlich mehr Biedermaenner der PKK waren denn echte Politiker zu sein, eine Verbot für 5 Jahre, aktiv politisch waehlbar zu werden.

Doch machen wir uns nichts vor: die Financiers der PKK werden auch in Zukunft Wege zum türkischen Parlament finden.

Dabei ist die Partei mit dem grössten Anteil von Kurden nicht die DTP.

Die AKP besitzt über 170 kurdischstaemmigen Türken im Parlament und in der Regierung (ihrer zur Zeit rund 330 Abgeordneten).

Kehraus mit Katerstimmung in Ankara: Als Dankeschön für das Verbotsverfahren ermordete die PKK vorgestern 7 türkische Soldaten in Tokat/Türkei in einem Hinterhalt.

Ernüchternder Alltag der türkischen Armee mit der PKK.

10.12.09

Pressezensur in der Türkei: das politische Magazin AYDINLIK für 1 Monat verboten...

Das politische Magazin AYDINLIK, das eine Serie von skandalösen Abhörmitschriften z.B. vom AKP - Ministerpraesidenten Erdoğan veröffentlichte, wurde per Gerichtsbeschluss für 1 Monat geschlossen.

Die AKP, die seit ihrer zweiten Legislaturperiode einen stetig undemokratischeren Weg beschreitet, hat mit der auferlegten Schliessung dieses politischen Magazins ein weiteres Mal bewiesen, das die AKP - Regierung genauso wenig Demokratieverstaendnis besitzt wie vorangegangen Militaerdiktaturen in der Türkei.

Nun - bei einer Miltaerjunta weiss man wenigstens, was man schreiben darf und was nicht. Bei der AKP Diktatur steht man nun vor der Situation, sich einer regierungskritisch gesehen strikten Autozensur unterwerfen zu müssen, möchte man keine PROBLEME mit der Regierung bekommen.


Interessante Fragen:
  • was sagen Reporter ohne Grenzen dazu?
  • Was macht die Attac?
  • Was macht AI mit den seit der skandalverhandlung Ergenekon Dutzende von Menschen in ein Gefaengnis ohne Schuldtatbestand über ein Jahr gefangen haelt?
  • Was sagt die EU - Komission zu den rechtsfreien Abhörskandalen und Festnahmen von Politikern, Journalisten und Akademikern?

Wir können hier helfen:
Sie tun allesamt NIX.

Danke nochmal für das NIX tun, liebe Konzept - NGO's und GO's.

8.12.09

Schweinegrippewelle, 50 Millionen Impfdosen und so weiter...

Also da haben wir den Salat:

In Deutschland hat die Schweinegrippe voll durchgeschlagen - fast jede Schule beklagt Schweinegrippe - Faelle. Mit bis zu 20% Abwesenheit in der Schule!

Die Aerzte nehmen schon gar keine Abstriche mehr, da sowieso mehr als 80% der Betroffenen die Schweinegrippe habe.

Der Kranheitsverlauf ist dabei relativ unisono:
  • Schlechtfühlen oder Übelkeit
  • 3 - 4 Tage auffallend hohes Fieber (oft über 39 Grad Celsius!)
  • Hals- und Schluckbeschwerden mit zunehmenden Husten
  • Zuschleimen der Atemwege
  • Verbesserung des Befindens, wenn Temperatur unter Kontrolle gehalten wird, nach 5 Tagen
  • 1- 2 Wöchige "Abhustphase"
Bekanntermassen ist Fieber ein gutes Zeichen, wenn es nicht exorbitant steigt: das Immunsystem arbeitet eben.

Probleme gibt es bei den
Kollateralerkrankungen der Schweinegrippe, die vor allem die Atemwege betreffen:
Schnell wird aus dem Befall der Atemwege eine gefaehrliche
Lungenentzündung. Bei chronischer Bronchitis ist man sowieso erstklassiger Kandidat dafür. Behandelt man diese nicht rechtzeitig mit Antibiotika, kann der Tod üblerweiser sehr schnell eintreten.

Doch man kann sich gegen Pneumokokken auch
IMPFEN ! Dazu kommen wir aber noch. Zunaechst zurück zur Schweinegrippe.

Durch den Übertrag vom Tier auf Mensch erschien die Grippe besonders heftig und zudem sehr oft tödlich zu Enden. Und auch nach wie vor sterben Menschen an der Schweinegrippe, obwohl der Virus ja nun einige Generationen und damit auch Mutationen im menschlichen Körper durchlebt, und somit auch grössere Anteile des menschlichen Erbgutes generationsweise inheriert.

Durch diese Mutation wird die Schweinegrippe für den menschlichen Organismus anscheinen aber auch 'handle'-barer.

Die Bundesregierung sah sich durch die plötzlich ansteigende Zahl der Toten durch H1N1 weltweit genötigt, einer Pandemie zu begegnen. Sie bestellte daher relativ schnell 50 Millionen Dosen von einem Produkt, das auffallend schnell auf den Markt geworfen wurde!

Das entsprechende Ministerium für Gesundheit hat automatisiert gehandelt und nicht analytisch.

Haette Sie eine tiefergehende Statistik und Analyse der Krankheits- und vor allem Todesfaelle recherchiert, haette sie herausgefunden, das die Schweinegrippe gesunde, sich korrekt ernaehrende Menschen selten dahinrafft.

Es sind vielmehr die Kollateralerkrankungen, die zum Tod führen. Wie z.B. die Lungenentzündung (Pneumokokkenbefall).

Eine Impfung gegen Pneumokokken ist allseitsbekannt, die Risiken sind ebenfalls bekannt, man durchlebt eine leichten Infekt nach der Impfung in einem 10-Tagesstadium und immunisiert sich anschliessend -
und zwar für 5 Jahre.

Wenn man also 1 + 1 zusammenzaehlt, waere es sinnvoller gewesen, alle Menschen mit einer Impfung gegen die bekannte Lungenentzündung zu immunisieren, da der Schweinegrippevirus in dem Falle dann wie ein 'normaler' viraler Gippalinfekt beim Menschen verlaeuft.

Aelteren Menschen haette man z.B. mit einer normale Grippeimpfungswelle schon im September helfen können.

Durch die bekannten Risiken dieser neuen Impfung, hat man in vielen Laendern nun den Salat:
die Dosen hüten die Regale, weil keiner sich traut, sich zu impfen!

Die entstandenen Kosten werden gewohnterweise wieder vom Steuerzahler früher oder spaeter abgefordert werden - das steht schon mal fest.

Dabei haette man durch 5 Schritte sich diese Kosten und die Verunsicherung ersparen können:
  1. Impfen der Risikogrippen mit der Grippeimpfung vom Vorjahr
  2. Auffrischungs-/Impfwelle gegen Pneumokokken (billiger, risikoarmer)
  3. Finanzierung und Durchführung von bundesweiten Desinfektionsaktionen in KiTa's/Schulen/Unis sowie öffentl. Einrichtungen & Verkehrsmittel
  4. Aufforderung zur Desinfektion kritischer, privatwirtschaftlicher Umgebungen wie z.B. Einkaufszentren, grosse Einkaufshaeuser etc. durch die Regierung
  5. Schaltung einer Werbekampagne im Fernsehen, wie man der Schweinegrippe begegnen kann (Regeln der Hygiene & Desinfektion beim Umgang miteinander z.B.)
Die Pharmaindustrie haette auch bei diesem 5 Punkteplan Geld verdienen können.

Warum stattdessen Millionen von Impfdosen vertackt wurden, welche nicht ausreichend getestet wurden, bleibt wohl der Bewertung der Regierung, kritischer Experten und nicht zuletzt der Opposition überlassen.

Auf das man Pandemien das naechste Mal besser analysiert...

4.12.09

Sendepause zu Ende

  • Ein Quartal schwarz-gelber 'wir machen Politik für's Volk, weil wir's leider versprochen haben',
  • Minarettenverbot beim Hintervotz - Staat,
  • die 140+ - Rache für die 4 getöteten Bundeswehrsoldaten eines Bundeswehrkommandeurs, der 'Auge um Auge' so neu definiert in der NATO...
  • ein Verteidigungsminister, dessen dynamisches Auftreten die klaegliche Situation, in der die Bundeswehr steckt, nicht übertünchen kann.

Im Prinzip ist alles wie gewohnt in der Anstalt Deutschland. Man leckt sich seine Wunden im Dunkeln, wenn keiner hinschaut, die Medienmogule senden lieber Popstars und dokumentieren ausgedehnt über Kirchentage oder was The Pope gestern gegessen hat, statt die Nutzniesser der globalen Krise anzuzeigen und die Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft offen auszusprechen.

Nicht mal 'harte' Politikdiskussionen werden zur Prime Time gesendet. Depolitisierung des Bürgers als medialer Bildungsauftrag der Fernsehsendeanstalten in der BeeRDe.

Michel Friedman wird bei 'hart aber fair' (p.s.: wie soll das bitteschön gehen, hart aber fair?) zu Integration und zur stockenden Schulteilnahme einer 'religiösen Gruppe' angehörigen Minderheit interviewt und keiner weist daraufhin, das Herr SHALOM - Friedmann seine Kinder in einer nicht-staatlichen, israelitischen, privaten Sonderschule fernab des deutschen Bildungssystems erzieht (das scheint wohl dann kein Problem, wenn Juden das machen - jaja, die Erbschuld der deutschen Nazi - Enkels).

Das das Minarettenverbot in dem recht aetzenden Bergstaat nicht per Volksentscheid durchgezogen werden kann, hat nichts mit Demokratieverstaendnis und Rechtstaatlichkeit zu tun:
wenn reiche Moslems sich andere Staaten zum Ablegen ihrer Milliarden antun, und das werden sie, wie schwiezer Banken ihre Obersten angeblich jüngst dezent warnten, geht das Gemeinwohl der Schweiz (sprich: das sich Maden am Reichtum anderer, und so einen Staat zu führen) vor.

Das Problem ist dabei etwas Anderes: in Istanbul stört sich z.B. niemand, wenn in Feriköy die armenisch-katholische Kirche zur Nachtmesse die Kirchenglocken leuten laesst.

Doch ein Muezzin darf hier nur selten zum Gebet aufrufen. Und Moscheen müssten sich dem 'Stadtbild einfügen'.

Dieser Gedanke ist so etwas von laecherlich, das er wehtut. Eine Moschee ist eine Moschee.
Sie hat ihre architektonischen Eigenschaften.
Wie eine Kirche.
Weder der Glockenturm einer Kirche noch die Minaretten oder dei Rundkuppel der Moschee passsen sich architektonisch einer Stadtlandschaft an.

Sie müssen dies auch nicht. Denn sie sind hervorstechende Merkmale menschlicher Glaubensideologien. Das respektiert man oder man tut dies nicht. Das ist hier der Punkt.

Aber solange man Moscheen eher als 'Gefahr' denn als faktischer Bestandteil deutscher Religionkultur im 21. Jahrhundert sieht, ist die Aversion gegenüber 'Andersartigem' durchdringend vorhanden - böse Zungen könnten hier fast schon von genetischer Xenophobie einiger Europaeer reden.

Wie dem auch sei.

Als moderner Rechtsstaat zu existieren reicht eben nicht.
Einzig das Einbinden einer stark laizistischen Komponente in einem Staat garantieren die neutrale Haltung des Staates zu jedem Staatsbürger. Hier müssen einige EU - Staaten tatsaechlich vom laizistischen Konzept Atatürks lernen.

Denn mehrere Dutzend Kirchen in Istanbul trotz einer marginalen Population von weniger als 250.000 Christen aufrecht zu erhalten, wobei die Majoritaet den Gang zur Kirche eh nur zu den bekannten Feiertagen beschraenkt, waere in einer nicht-laizistischen Türkei keinesfalls möglich gewesen.

Heutzutage tut man sich hier dagegen ja mit den Wünschen von über 4 Millionen Muslimen schwer! Und die Zahl waechst stetig, besonders bei den Ablassbrief- und pseudotoleranz-geplagten 'Blut - Deutschen'.

In einigen Jahren ist z.B. in Frankreich jeder vierte Franzose Moslem.

Ein Volk kann ohne Feindbild anscheinend nicht leben. Und Spiegel kann dies ja bereits schon lange nicht mehr.

Da unterscheidet sich leider kein Volk vom Anderen.