16.11.16

Steinmeier: "Angie, im Bosporus is alles drunter und drüber..."

Da hatte sich doch die Herren der EU einst die Haende wund gerieben.

Endlich die Kemalisten weg vom Schirm in Anatolien.
Atatürks Sieger - Militaer in die Schranken verwiesen.
Dank Erdo fetteste Exporte verwirklicht.
Die Bevölkerung mit kranken Konsum in die Schulden getrieben, fett Kredite vertackt.

Alles lief doch so gut.

Doch nu' ist alles drunter und drüber.

Eklat in Ankara.

Vor laufenden Kameras erinnert der türkische Arbeitskollega Germano-Steini an die von der türkischen Justiz an die deutsche Justiz verschickten 4500 Akten voll steckbrieflich gesuchter Terroristen, die anscheinend im Mahlwerk der deutschen Justiz in Energie umgewandelt wurde.


Machen wir uns nichts vor. Ebenso wie die türkische Bevölkerung glaubt auch die Mehrheit der Europaer nicht daran, das die Türkei EU - Mitglied sein kann.

Was sich die EU zu lasten tragen und wo sie Kehraus machen muss, ist jedoch ihre antikemalistische soziopolitische Projektarbeit in der Türkei.

Der starke Staat und das starke Militaer im Kemalismus ist ja auch letztendlich der Fingerabdruck eines Unabhaengigkeitskampfes gegen die europaeischen, kolonialen, imperialen Maechte. Allesamt heute Mitglieder der EU. Tja.

Das Schlüsselwort ist hier "NACHTRAGEND". Die Europaer und ihre Haltung zu Atatürk kann nicht anders gewertet werden. 
So sehen es zumindest die Türken - nicht aber ihre Politiker.
So sehen es zumindest die Staaten hinter den Staaten in Europa - nicht aber ihr Völker.

Das allzeit bekannte bigotte Demokratie - Gesülze obendrauf ist natürlich nur eine "willige Hure" dr Politik, klar.

Als sich die ThinkTanks in der EU & USA ihre Türkei - Alternative "Demokratischer Islam mit
der AKP statt sekulaerer Laizismus a la Atatürk" als Staatsmodell pushten und förderten, haben sie die allseits beliebte CIA - Karte der USA anscheinend übersehen ("ich mach meinen Mist, und das, ohne zu fragen")

Die Gülenisten - Sekte war ja quasi Koalitionspartner der AKP, Sie war & ist in der AKP. Sie stellte die AKP - konforme Bürokratie und Wirtschaft in der Türkei, um Anti-Kemalistische Reformen erst zu ermöglichen. Sie ist aber auch gleichzeitig eine NGO unter CIA - Kontrolle.

Hunderte von Milliarden Dollar flossen in die AKP-Türkei, mehr als 720 Privatisierungen stellten einen gewaltigen Happen für 'Das Kapital' im Westen dar. Und bei den Privatisierungen mit %15 Baghschisch immer mit dabei: Erdo und sein AKP - Clan.

Das die EU mit Erdo keinen Demokratie - Ritter als Partner supportete, das sollte der EU eigentlich klar gewesen sein...meint man zumindest. Wie auch immer.

Türkei: 34 PKK Terroristen werden von HDP - Aktivisten gefeiert
Durch die dubiosen internen Geldgeschaefte mit dem Iran sowie dem stetigen Versuch und Angebote Erdos', das arabische Kapital in der USA peu a peu in die Türkei zu transferieren, fiel Erdo - trotz seines willig durchgeführten Auftrags, den Kurden Wegbereiter für einen israelisch - amerikanischen Staellitenstaat zu gründen - in Ungnade.



Vergessen waren seine Erfolge gegen den Kemalismus, gegen das Militaers, seine Flörts mit den ethno-nationalistisch, militanten PKK.

Mittels der in das 'moderne' Türkei - Projekt installierten Gülen - Sekte wurde auf den Knopf gedrückt und Erdo's Schlinge kürzer gezogen.

Mit dem Aufstand der Gülenisten - Generaele kam es zum Bruch:
Erdo brach nicht nur mit Gülen. Er brach auch mit den erlegten 'Hausaufgaben' des Westens. Erdo übernahm sozusagen 'neue' Forderungen also, diesmal auferlegt von denen, bei denen er womöglich "Schutz" suchte: dem Staat hinter dem Staat in dr Türkei.

Der Staat hinter dem Staat ist in jedem souveraenen Staat vorhanden und essentiell.
Auch in der Bundesrepublik.
Denn bei Staaten gibt es immer eine offizielle Lesart für die Bevölkerung und eben die lebenswichtige Agenda des Staats hinter dem Staat.

In diesem von dem Westen verursachten Laden voller Scherbenhaufen namens Türkei latscht unser aeusserst zuverlaessig arisch und korrekt daherkommende Steini nun hinein.

Und wird vor laufender Kamera angeschissen.

Natürlich ist das diplomatisch grob.
Doch das Verhaeltnis der Bundesrepublik ist seit dem Flugverbot der deutschen Luftwaffe über dem türkischen Luftraum ohnehin gespannt (wir berichteten darüber).

Das Verhalten der Medienwelt in der Bundesrepublik, solche ethisch eher fragwürdigen Personen wie Can Dünder über den grünen Klee zu loben (auch hierzu gab's Löwensenf von uns), bindet die Bundesregierung natürlich nicht, klar. Aber jeder weiss, wie die 4.Macht der Demokratien die anderen Organe beeinflussen ;).

Doch seit dem Armenien - Desaster des deutschen Parlaments ist die Toleranz - Grenze in der Türkei als auch die Erwartungshaltung gegenüber Deutschland auf 0 gefallen.

In der Politik gibt es immer ein Geben und Nehmen, mit Maximalforderungen und Minimalgestaendnisse als oberstes Prinzip.

Wenn die Türkei nun 0 Erwartungen an die BRD (und an die EU) stellt, ist man in einer relativ schlechten Situation, Forderungen zu aeussern oder gar Wogen zu glaetten. So gesehen macht es konstruktiv durchaus Sinn, ein objektives Kehraus in Sachen Türkei - Politik zu machen, statt in Ankara eine gewatscht zu bekommen.

Frei nach Churchill nach dem Niederlage Hitlers und des erstarkenden Stalin: "Ich glaub' wir haben das falsche Schwein geschlachtet".
Mit anderen Worten: Ein Dealen mit den modernistischen,sekulaeren aber pro-miltarischen Kemalisten, die nunmal anders ticken als das post-koloniale Europa, haette möglicherweise ganz andere Gelegenheiten für die EU zur Welt getragen.

Kein Wunder also, wenn in der Türkei möglicherweise bereits naechstes Jahr ein EU-Beitritt zum Referendum gestellt wird!?

Kombiniert man nun die Aussage Trumps', die NATO als 'überflüssig' zu erachten.
Verbindet man die Bestrebungen der EU, eine eigene 'Armee' zu gründen.
Addieren wir den BrExit dazu.

Da sehen wir: das Nachkriegsgebilde oder auch "World Order" von Bilderberg e.V. wird womöglich nicht durch ihr "New World Order" ersetzt werden.

Spannende Zeiten kommen da also auf uns zu.

Die Bundesregierung - und die EU - sollte sich damit abfinden, die Türkei nicht mehr als kranken Mann vom Bosphorus nach eigenen Plaenen formen zu wollen:
'Machst Du was ich möchte, dann bleibste brav vor der EU - Tür und bekommst Arbeit und Geld. Machste aber nich was ich sage, da hetze ich Dir meine Presse auf den Hals.'

Denn das war einmal. Mit dieser Ingenieurleistung des Westen haben wir am Bosphorus heuer alles drunter und drüber. Und wer muss es ausbaden?

Z.B. der Steini.

Das ist unfair.

"Immune" HDP - Abgeordnete festgenommen - "wat nu?"

Die HDP, ein Spinoff der verbotenen, mikronationalistisch - ethnofaschistischen BDP, ist eine Partei, die sich selbst als 'Partei der Demokratien der Völker' tituliert. Sie selber bezeichnet sich auch als linke Partei - die Wahltrommel ist zumindest so.

In ihrer politischen Realitaet ist sie jedoch eher eine liberalistische (also nicht sozialistisch / anti-imperialistische) Partei.

Der Widerspruch mit links entspringt aus dem Fakt, das die HDP keine Probleme damit hat, mit den feudalen Lehensherren in der Region (Toprak Ağa) verzahnt zu sein, Abgeordnete und Bürgermeister von besagten "Toprak Aga"s (Lehensherren) zu stellen.

Ein für die Linke UNLÖSBARER Widerspruch, den man natürlich mit eine liberalisierten Form - read: "Sozialdemokratie" - viel besser lösen kann ;)

Nachdem man bei der HDP gesehen hat, das man mit reinem kurdischen Mikronationalismus nicht die 10% - Hürde (ca. vier Millionen Stimmen) für das Parlament überwinden wird können, hat man eine neue Marschrichtung bestimmt:

  • Fundament ist nach wie vor der synthetische rassisitisch - kurdische Mikro-Nationalismus,
  • Topping: Aufnahme der liberalen nicht-kurdischen AKP - Jünger, die vom totalitaeren Erdoğan enttaeuscht sind,
  • 2.Topping: Integration der armenischen / Pontus - Minderheiten im Norden & Istanbul (zusammen ca. 0,3 - 0,5 Millionen türkische Staatsbürger).

Bis 2013 war die HDP ein Major Player im problematischen "demokratischen Dialog" mit der AKP. "Gute Sachen" sollten passieren. So zumindest die damalige Haltung vom Praesident Gül und Premier Erdoğan. Damals.

Durch den Bruch mit dem Gülenisten mittels eines Aufdeckungsversuchs der Veruntreuungs - Gigantomanie der Erdoğan Familie durch die Gülen Justiz aenderte sich dies zusehends.

Das Consulting der Gülenisten, die sich als Experten an die Seite Erdowahns stellten und zu Zeiten des 'Dialogs mit den kurdischen Nationalisten' taeglich den demokratischen Dialog lobpreisten, stoss bei Erdo auf taube Ohren.

Denn die Situation im Südwesten der Türkei eskalierte drastisch...
  • Die Polizei durfte nur an bestimmten Orten 'hinsehen' und musste bei vielen Vergehen 'wegsehen'.
  • Die Armee durfte keine Operationen gegen die PKK durchführen. Sie erhielt keine Erlaubnis, in Uniform aus den Kasernen zu gehen.
  • Eine juvenile PKK - Organisation übernahm in den Strassen von Südostanatolien (YDG-H) die Strassenkontrolle. Etwas, was die Polizei normalerweise - in normalen Laendern - übernimmt. 
  • Der Verbrauch von nicht "zweckdienlichem" Ammonium - Nitrat in der Region nahm bedrohlich hohe Formen an. Das Landwirtschaftsministerium haelt idR. penibel Schrift über Ammonium - Nitrat, das in der Landwirtschaft in der Türkei als Nitrat - Dünger verwendet wird. Der zweckfremde Gebrauch von Ammonium - Nitrat sollte hinlaenglich bekannt sein.
  • Über die Stadtverwaltung Bremen wurden Dutzende von Strassenbaumaschinen an die Staedte in Südostanatolien geliefert. Die HDP Bürgermeister der Region verteilten diese Baumaschinen je nach Bedarf an andere Staedte. Wie sich herausstellte wurden diese Baumaschinen in de Jahren 2011 - 2014 auch dafür genutzt, die dirty bombs der PKK unter den Asphalt der Strassen in den Staedten einzuasphaltieren.
Tonnen von hausgemachten Bomben in Südostanatolien

Kurzum: das Schweigen der AKP in der Zeit des "Dialogs" wurde offensichtlich für die Vorbereitung eines zivilen Aufstands genutzt. Die AKP schaute wie gesagt nur zu. Agitator: die PKK und die HDP.

A propos PKK: Bei den Urteilen bzgl. der Heri Batasuna Schliessung endete die Begründung mit dem Schluss:

Eine politische Bewegung oder Partei, die sich von terroristischen Organisationen nicht distanzieren kann hat kein Anrecht auf politische Legitimation.

Mit der erklaerten 'Vendetta' der AKP gegen die PKK und ihrem politischen Auslaeufer HDP kam es zu Strassengefechten in Südostanatolien. Die PKK als auch die HDP hat jedoch mit der Unterstützung der regionalen Bevölkerung gerechnet. Doch dies erwies sich als falsch.

Die regionale Bevölkerung stand zwischen der PKK und der Türkei. Sie entschied sich für die Türkei.

Südostanatolien - nach den Scharmützeln der PKK mit der türkischen Armee


Das i - Tüpfelchen der ganzen Geschichte kam zusammen, als die AKP registriert hat, das in der Zeit des Gülenisten - Aufstands keine PKK - Aktivitaeten verzeichnet wurden. Mit der Festnahme der Offiziere erweiterte sich das Bild der Kooperation der Gülenisten mit der HDP & der PKK.

Dies führte somit zu den derzeitigen Festnahmen der HDP - Politikern.

Die HDP hatte von Anfang an keine Distanz zur PKK und ihren Aktionen. Im Gegenteil. Die HDP Politikerin Figen Yüksekdağ erwaehnte vor ein paar Jahren noch ganz stolz:
"Wir habe nunseren Rücken an den Kandil - Berg gelehnt und nehmen von dort unsere Kraft" (der Kandil - Berg im Irak ist das Hauptquartier der PKK)

Kurzum: Die HDP war schon seit jeher eine ethnofaschistische Partei im medial brauchbaren, links-demokratischen Gewand, die von Anfang an keine Distanz zur PKK schaffen konnte.

Der Bruder des HDP Chefs Demirtaş - ein waschechter, aktiver PKK - Terrorist - wurde in den Bergen der Türkei im Jahre 2015 bei Schiessereien der PKK mit der türkischen Armee verletzt.

Die Illegalitaet dieser Partei im europaeisch-demokratischen Sinne erweist sich analog zur Herri Batasuna.

Daher sind die Festnahmen der HDP-Abgeordneten (die teilweise selber paramilitaerische Ausbildungen in den Bergen erhalten haben) allenfalls verspaetet.

Zwischennote: Die HDP - Politiker wurden zur Aussage zum Gericht beordert. Sie kamen nicht. Dann wurde ein Haftantrag gestellt.
 Das sollte die deutsche Presse auch einmal erwaehnen oder: Wir traemen einfach weiter.

Mit anderne Worten: die HDP - Politiker wurden nicht verhaftet, weil sie kurdisch - nationalistische Politik machen, sondern weil sie nicht zur Anhörung gekommen sind.
Eine Schliessung der HDP ist eigentlich nicht notwendig, da nach dem Bombenanschlag der PKK in Diyarbakır letzte Woche (eine Protestantwort zur Festnahme der HDP - Politiker) eine anschliessende Protestkundgebung der HDP stattfand.

Nicht einmal 100 Protestanten kamen zum Protestmarsch in der Millionenstadt.

Offensichtlich ist die erneute Überwindung der 10% - Hürde in das Parlament für die HDP - bei den naechsten Wahlen - ihre derzeitige Haltung zum Terror vorausgesetzt - in weite Ferne gerückt.

Die eigentliche Frage in der Zukunft lautet jedoch:
Was macht eine - irgendwann unabhaengige - Türkische Justiz mit dem "Partner" all dieser Machenschaften des vergangenen Jahrzehnts mit der PKK und den Gülenisten - im Namen der Demokratie?

Oder alllgemeiner: Wie rechnet die Türkei mit der AKP in der nahen Zukunft ab?

7.11.16

Merkel, Can Dündar & der Ruf nach *Pressefreiheit* in der Türkei.

Vorzeige - Demokrat & Yuppi Can Dündar
Rückblende:
Das Jahr 2008. In der Zeit war der Schauprozess  Ergenekon, der in einer Erdoğan - Gülenisten Co-Produktion in der Türkei inszeniert wurde, voll im Gange.

In diesem Prozess wurde der Chef der berühmten alten Zeitung 'Cumhuriyet', İlhan Selçuk, mit über 80 Jahren, morgens um 5 Uhr abgeholt & nach Silivri ins Ergenekon - Gefaengnis gesteckt. So, wie viele andere, als kemalistisch bezeichnete Journalisten - inklusive dem damaligen 'Cumhuriyet' Kolumnisten und heutigem CHP Abgeordneten Mustafa Balbay!!!

Balbay: Gülenisten entliessen mich von der 'Cumhuriyet'
Nein, Selçuk verschwand nicht nach Deutschland.
Er veraeusserte auch nicht Monate vor seiner Festnahme seine Besitztümer, um diese in Devisen umzuwandeln.






In dieser Zeit schrieb der Herr Can Dündar jedenfalls in der Tageszeitung Milliyet und war voll im Erdowahn - Rausch.
Kein Tag verging, an dem er nicht die AKP beölte, Erdoğan fast schon als Demokratie - Heiligen aussprach. Kein Witz!

İlhan Selçuk (R.I.P.) ehem. Chef der 'Cumhuriyet'
Kurz nach der Festnahme des Chefs der Zeitung Cumhuriyet (dessen Chef - Redakteur er Jahre spaeter - überraschend - wurde) schrieb Can Dündar ganz trocken:
"Klopft lieber an eine andere Tür" ("BAŞKA KAPIYA"!).

Im Klartext: "Euer Ruf nach Gerechtigkeit ist aus unserer Sicht wertlos, ihr seit Kollaborateure der Putschisten".

Wie gesagt - In der Kolumne von Can Dündar ist die Rede vom 'linken' verstorbenen İlhan Selçuk, Chef der Tageszeitung Cumhuriyet.
Der 'Biedermann' in diesem Fall ist niemand Anderes als der heutige "Bundestags - Experte" bzgl. der chaotischen Situation in der Türkei, CAN DÜNDAR.

Wir wissen nicht, ob eine Personifizierung von Bigotterie überhaupt möglich ist. Herr Can Dündar kommt dieser Bigotterie auf zwei Beinen zumindest ziemlich nahe. So eine schizofrene Situation ist beinahe pathologisch.

Bereits 6 Monate vor dem Aufstand der Gülenisten - Generaele veraeusserte Can Dündar sein Hab und Gut.
Er verhüllte sich in Schweigen, als der Putschversuch von Statten ging.
Kurze Zeit spaeter gab's dann noch einen Urlaub von Herrn Dündar in der BRD. Und er ward nicht mehr wiedergesehen in der Türkei.

So wie Jahre zuvor Fethullah Gülen nach Pennsylvania reiste und dort in die zuverlaessigen Obhut des CIA kam.

Zufall? Natürlich.

Und wieder mal 'reingefallen': die Bundesregierung als "williges Werkzeug" dieser bigotten Scharade. Leider. Angie, Angie. Was wird nur aus Dir?

Wenn Sie daher in den heutigen Tagen den trendy Can Dündar in der Glotze sehen. Denken Sie bitte auch an die Informationen hier im Turanoid - Blog nach. Integritaet und Nachahltigkeit in der Agitation kann hier eigentlich nur der deutschen Presse und ihrem dumpfen Türkei/Atatürk - Feindbild bescheinigt werden. Sie tut immer was sie tun muss. Konsequent.

Doch Wahrheit kommt dabei eben nicht 'raus. Nur gefaerbte Infos. Wie gehabt also: George Orwell. Überall.

19.10.16

Warum Erdoğan zum Erdowahn mutierte....

Ein Essay über westliche Realpolitik und seine Konsequenzen.


Wie gross waren die Hoffnungen auf die EU-konforme Demokratisierung der Türkei mit Erdo. Alles startete doch so gut...

Fassen wir mal zusammen:
  • Das sich zu 80% landwirtschaftlich selbst versorgende Land wurde durch die Formel: EU - Hilfen gegen radikale Subventionskürzung in der Landwirtschaft durch die Regierung kastriert. Heute kann die EU z.B. 800.000 Rinder in die Türkei exportieren. Jedes Jahr.
  • KfW als Motor der Bauwirtschaft in Deutschland dank der Türkei. Dank der Baublase in der Türkei und die von den deutschen Baufirmen über die Formel "Baufinanzierung gegen Baukriterien" gewonnenen Rechte für Ausschreibungsbestimmungen, die die AKP 1:1 übernimmt, konnte die deutsche Bauindustrie schwarze Zahlen schreiben.
  • Abkehr vom miltaristisch gewerteten Kemalismus zur islamischen Demokratie mit Neo - liberalistischen Anstrich: Die AKP stimmte einer Richtungsaenderung nach diesen Vorgaben zu.
  • Übergang zu einer Demokratisierung nach einem föderativen Modell. Lies: statt dem derzeitigen französischen Staatsmodelle soll die Türkei in einem Bundelaender - Modell mit 'Teil - Autonomien' überwechseln ("Teile und herrsche V.2.0")

All dies ging eigentlich bis 2014 relativ gut. Die EU war zufrieden: Man exportiert fleissig, die Türkei bleibt aussen vor der EU und sagt gleichzeitig zu allem "ja" und "AMEN".

Erste Traeume von der Wiedergeburt des Vertrags von Sevres machten sich bereits in Frankreich breit.

Die Türkei war auf dem Weg, politische Gestaendnisse zu machen, die Armenien mit milliardenschweren Geldsegen belohnen sollte (Intermezzo: Das Gericht in Strassburg hatte hier den Hammer anders fallen lassen und auf geschichtliche Analysen verwiesen statt Reparationen durch Vollendung von Tatsachen durch politische Lobbyarbeit zu erwirken).

Doch es kam zum Eklat. Zum Bruch der Kooperation "Westen - AKP". Aber warum?

Realpolitik ist nur wirksam, wenn sie die historischen Realitaeten und die Fachkompetenzen der Beteiligten KORREKT beurteilen & berücksichtigen.

Die Forderungen des Westens stehen im Widerspruch zur Ideologie der türkischen Republik.

Sie berücksichtigt auch nicht die historischen Kompetenzen der Türken in ihren eigenen Interessen.

Der Westen glaubte, über die Rechnung

Lobbysupport für Religiöse Gesinnungen + Geldhilfen = Durchsetzung eigener neokapitalistischer, neoliberaler Interessen

alles realisieren zu können in der Türkei. Nun. Man lernt eben nie aus.

Als die geheime Koalition zwischen der AKP und den Gülenisten zu holpern begann im Jahre 2012, konnte man sich noch nicht vorstellen, das Erdoğan ein williges Werkzeug des Staates hinter dem Staat in der Türkei wird (diese Schatten-Regierungen existieren in jedem Land, liebe Lesenden. Auch in der BRD).

Die Gülenisten, eine evangelistische İslam - Bewegung die unter dem Deckmantel des Dialogs zwischen den Religionen weit mehr als eine globale Organisation für religiöse Dialoge war, agierte monetaristisch, ja sogar mit Scientology - Methoden.

Sie übernahmen durch ihren ganzheitlichen Bildungsansatz die komplette Regierungsbürokratie in der AKP - Regierung.

Sie kontrollierten die Bildung und minimierten die laizistischen Bildungswerte der Türkei.

Sie kontrollierten die Gerichte. Es gab nur noch AKP - konforme Gesetze.

Sie kontrollierten die Polizei.

Sie drangen in die Armee ein, die sich wehrte.Die Armee wurde mittels Kastrierung durch den ERGENEKON - Scheinprozess ihrer Widerstandsreflexe gegen die Gülenisten beraubt.

All das funktionierte natürlich nur in Kooperation mit der AKP.

Doch 2012 ist ein Meilenstein: Erdo's Geheimnistraeger des türkischen Geheimdienstes, der fachlich inkompetente Hakan Fidan, wurde mit einem Prozess wegen Vaterlandsverrats zur Aussage gezwungen. Die AKP konnte dies jedoch abwenden mit Blitz-Immunitaetsgesetzen.


Doch warum konterten die Gülenisten über die Justiz gegen die AKP?
  • Auf Grund der Rezession (Baublase) in der Türkei wurden die staatlichen Ausschreibungen in der Türkei geringer. Ergo: die unter dem Namen TUSKON gebündelte Wirtschaftsmacht der Gülenisten bekam drastisch weniger Ausschreibungen zugesteckt.
  • Die rein AKP - konformen privaten Bildungsinstitutionen wollten wesentlich mehr vom Bildungsbudget in der Türkei bekommen. Diese Branche war dominiert von den Gülen - konformen Bildungsinstitutionen.
  • Die Goldschürfrechte in der Türkei kamen zu einer Revision, die den Anteil an Fremdkapital & Fremd-Benefit reduzierte. Damit bekam das Gülenistische İpek-Koza / Eurogold - Konsortium immer weniger Schürfrechte im Land.
Man sagt hier zu Lande
"illegale Kooperationen sind die langlebigsten Freundschaften". 
Doch wir können in diesem Fall ein eher universelles Sprichwort ernster nehmen:
"Die Freundschaft hört bei Geld auf."

Geld hat die Freundschft zwischen Erdo und den Gülenisten je beendet.
Und damit auch die Kooperation "Reformation der Türkei nach den Plaenen vom Vertrag von Sevres." mit dem Westen.

Der laecherliche Putschversuch der Gülenisten - Generaele, die eben keine Generaele nach dem Konzept von Atatürk sind (und daher solch ein Unterfangen auch nicht korrekt ausführen konnten), war der Startschuss für die Teil-Revidierung der 14 Jahre lang betriebenen Fehler der AKP - Regierung.

Erdoğan wurde dadurch - für den Westen - zum Erdowahn.

Für die Kemalisten liest sich die Mutation Erdoğans jedoch anders:
"Der Staat hinter dem Staat in der Türkei hat Erdoğan bei den EIERN. Und sie spielen nun Billard mit seinen Hoden. Ganz einfach."

Doch niemand sollte glauben, das die Kemalisten die AKP für ihren theokratischen Systemumbau zusammen mit den Gülenisten und dem Westen unter dem Deckmantel einer Soros'schen/Bilderberger - Demokratisierung so davon kommen lassen werden.

Alles ist im Archiv. Und das Archiv vergisst nicht.

Vor allem,wenn das Archiv von einem Staat hinter einem Staat eigens vorgehalten und aktualisiert wird.

5.9.16

G20 - oder frei nach Loriot: "Das Bild haengt schief..."

Die deutsche Presse bereitet die Eindrücke vom G20 - Gipfel  nach ihren Vorgaben. Turanoid tut dies ebenfalls. Da wundert es nicht, wenn sich die Formulierungen über gleiche Sachverhalte *leicht* unterscheiden.

Diesmal sharen wir den Kurzbeitrag des ARD - Mitglied -> mdr.

Wir resümieren hier mal etwas anders: Kein roter Teppich für Obama in China 

Waehrend in dem Beitrag verschiedene Konsultationen zwischen den Staatspraesidenten der Laender aufgeführt werden, ist das dominante Thema die Lage und Entwicklung in Syrien.

In diesem Zusammenhang gesehen schauen wir auf folgendes Gruppenfoto vum G-20 Gipfel:



Wenn dieses Bild sprechen könnte...

Die ThinkTanks im Pentagon, in Fairfax/Virginia (CIA), Pullach (BND) oder Vauxhall (SIS/MI6) sind gut beraten, wenn sie ihre Plaene von einem aufgeblasenen 'Kurdistan', der nicht im Einklang mit ihrer quantitativen Repraesentanz in dieser Region kongruent ist, noch einmal überdenken:

  1. Keine Ethnie kann für die USA so wichtig sein, das sie es sich mit einem NATO - Partner verscherzt, der sich im G-20 Giphelfoto bewusst zwischen die beiden Grossen der SCO einreiht.
  2. Ende eines Terror - Korridors in Syrien: Die Türkei duldet keine Terrorzellen vor ihrer Grenze, ganz gleich, ob es sich um die ISIS noch um einen syrischen Ableger der PKK handelt.
  3. Die Operation 'Euphrate Shield' in Syrien zielt auf eine Beendung eines geplanten US - Israelischen Korridors im Norden Syriens aus, der im Westen gerne als 'kurdischer Korridor' bezeichnet wird. Hier agiert die Türkei sowohl in Koordination mit Syrien, Russland, Iran und China.
  4. Die NATO - Staaten müssen innerhalb von Wochen ihre Strategie, mit der kurdischen Karte die ISIS bekaempfen zu wollen, revisionieren, da durch das Einmarschieren der Türkei in die Region sich die Konstellationen geaendert hat und nun direkt ein NATO - Partner operativ unterstützt werden kann.
  5. Der Ansatz der Türkei ist bekannt: statt "federale Kantone" in Syrien den Staat Syrien als Ganzes zu konservieren (so wie Russland, China & Iran).
Wenn die NATO das Einmarschieren ihres Mitglieds nicht unterstützt, weil die Türkei dort nicht zwischen (wie für den Westen erklaerten) "guten" oder "schlechten" Terror unterscheidet, muss sie die Konsequenzen dafür tragen, wenn bezahlte Legionaere aus den NATO - Staaten in der turkmenischen Region in das Kreuzfeuer der türkischen Armee gegen die YPG geraet.

Das es sich hierbei um ein langfristiges Projekt der Türkei handelt, bestaetigt Premier Yıldırım:
"Solange wir Terrorzellen vor unserer Grenze in Syrien haben, ganz gleich woher sie kommen, werden wir in Syrien militaerisch aktiv sein. Diese Einsaetze können 1 Jahr dauern oder auch 15 Jahre, das haengt ganz von der Situation unserer Grenze ab."

Das heisst, das mittelfristig auch die von dem syrischen Ableger der PKK mit Hilfe der Koalitionskraefte finanzierten "kurdischen Kantone" in Azez und Ayn Al-Arab (Kobani) zur Disposition stehen.

Damit ist der Plan des Aufbaus eines eines kurdischen Korridors zum Mittelmeer, um den synthetischen Staat "BARZANISTAN" von der Abhaengigkeit der Nachbarlaender zu befreien, mehr oder weniger beendet.

Der von der USA initiierte arabische Frühling, der mit einem Fiasko in Lybien, mit einer Revision in Aegypten und mit einem Misserfolg in Syrien und in der Türkei (der Putschversuch der Gülenisten in der Türkei ist ein Bestandtteil der globalistischen Neustrukturierungs-Strategie der USA in dieser Region) endete, zeigt, wie heikel der externe Versuch sein kann, Landkarten neu zeichnen zu wollen.

1.9.16

Zur Lage an der türkisch - syrischen Grenze

Die 'gelenkte', konzeptionell pro - kurdisch eingestellte deutsche Presse hatte ja seit der Informationsliberalisierung 2.0 (read: soziale Netzwerke)  ein Wahrheits- und Realitaetsproblem bei ihrer Berichtserattungaus dieser Region.

Dadurch wurde die deutsche Presse auch etwas vorsichtiger und zurückhaltender.

Seit diesem Jahr beginnt die deutsche Presse wieder mit 'grauen' News - d.h. News werden so umformuliert, das sie subjektive Meinungen und/oder Unwahrheiten beinhalten.

Zuletzt agierte die deutsche Presse beim Thema Incirlik, da sie leider keine korrekten Informationen teilten (oder besser: keine richtigen Fragen stellten, um die Wahrheit zu finden, was ja eigentlich die Aufgabe der Presse sein sollte ;)). Wir korrigierten dies daher und gaben der deutschen Presse die richtigen Fragen, dies sie stellen sollte.

Ebenso wie im Thema Incirlik möchte man nun die Situation an der türkisch-syrischen Grenze konzeptionell so umgestalten, das die Türkei der diffuse 'Bösewicht' sei.

Nicht nur, das die deutsche Presse beim Putsch-Theater der "Gülenisten" - Clique in der türkischen Armee eine klaegliche Berichterstattung im demokratischen Sinn aufgewiesen hat - der chronisch Anti-türkische Jargon der deutschen "Spiegel"Ei - Presse ist nicht nur ungerecht, sie ist auch unlogisch.

Dies passiert in der Regel, wenn in einem Medienhaus Informationsübermittlung in den Hintergrund, Meinungsbildung in den Vordergrund rückt.

So, wie wir das von der Bild kennen, haben wir aehnliche 'Blaetter'  auf der kontraeren Seite...

Zurück zum Thema:

Die Operation "Euphrate - Shield" ist nun in der Vorphase. Wo diese Halt macht, das weiss nur Damaskus, Moskau,Teheran und Peking.

US - Experten hatten eingangs tagelange und wochenlange Kaempfe bereits in Djerablus vorhergesagt, die aber mit einer türkischen Einnahme von Djerablus innerhalb von 14 Stunden endete.

Eine Stellungnahme eines hohen Offiziers in der türkischen Armee dazu:
"Der Effekt de Gülenisten scheint nicht so gross zu sein, wie man wohl woanders (in Washington& Jerusalem) angenommen hat. Die türkische Armee operiert so, wie man es für die zweitstaerkste Armee der NATO erwarten kann."

Insgesamt scheint die gesamte Operation der türkischen Streitkraefte eher mit Russland und Iran abgesprochen zu sein als mit den USA. Ein Artikel des Wall Street Journal bestaetigt dies förmlich...

Der Grund im der neue Strategie der Türkei liegt in der versteckten Bigotterie des Thematik:

Die USA und Israel möchten einen Korridor, der das qualitativ hochwertige Erdöl aus Barzanistan im Norden Iraks zum Mittelmeer liefern soll, zu 100% unter Eigenkontrolle bringen.

Die anfaengliche Taktik in der Region lesen wir aus den bisherigen Entwicklungen:
  • IS wird von den USA & Israel mit Waffen und Material über die Türkei ausgestattet, Anfangs finanziert von Saudi - Arabien & Katar.
  • Nach der Einnahme der Ölquellen in Musul im Norden Iraks wird das Erdöl des IS zum halben Listenpreis an Laender wie z.B. Südafrika, Israel und Italien - über türkische Kanaele - verkauft. Somit werden die Operationen der IS weiter finanziert. 
  • Die IS dringt in die nördlichen Provinzen ein und übernimmt - oh Wunder - den grössten Teil der Gebiete, die der FSA zugezaehlt wurden. Auffaellig war in diesem Stadium, das sich der IS weder Gefechte an der Israelischen Grenze lieferte noch in Gebiete eindrang, die dem syrischen Ableger der PKK, der PYD/YPG zugezaehlt wurden.
  • Nach der Operationsansage (begründet durch die internationalen Terroranschlaege der IS in der Welt) bombardieren die Koalitionskraefte die Gebiete der IS.
  • Die IS zieht sich zurück (oder sie wurde über kurz bevorstehende Operationen informiert und sie hat sich bereits vorher zurückgezogen...beides ist hier möglich).
  • Die geleerten Gebiete werden besetzt von der YPG.
  • Der syrische PKK-Flügel übertrat zuletzt den Euphrat, um den USA - Israel Erdölkorridor an das an der Küste besetzte Gebiet nördlich von Halep anzudocken. Nach eingangs erwaehntem Schema.
Die Türkei warnte den syrischen Arm der PKK, westlich des Euphrat zu marschieren

Die rote Linie in der Syrien - Politik bzgl. der Kurden Ankaras war:
überquert nicht den Euphrat. Da habt ihr weder eine ethnische Bevölkerung noch ein sonstiges Anrecht auch Annektierungen.

Nach dem Wandel der Strategie der 'Koalitionskraefte' (oder genauer: der USA), den kurdischen Arm der PKK der FSA militaerisch vorzuziehen, erkannte man auf der anderen Seite der Grenze die Marschrichtung der USA, die sich nicht mit den Interessen der AKP - Regierung deckte.

Die Fleugzeug - Abschusskrise zwischen Russland und der Türkei förderte diesen Umstand sogar (türkische Streitkraefte durften nicht mehr in syrische Gebiete einfliegen oder anders militaerisch aktiv sein), so das in der Türkei Stimmen laut wurden, das dieser Abschuss eher förderlich für Israel und die Interessen der USA seien als für die Türkei. Dies aenderte die Denkweise in der Politik in Ankara.

Mit der Entschuldigung aus Ankara bzgl. des Flugzeugabsturzes verbesserten sich die Beziehungen zwischen beider Laender dramatisch schnell, so das die Türkei seine Hand in Syrien staerken konnte.

Strategie - Aenderung in der Türkei als Resultat

Mit dem Beginn des Einmarscierens einiger Verbaende der türkischen Armee sehen wir, das die Türkei im Kampf gegen die IS mehr Informationen mit dem EURASISCHEN BLOCK teilt (Russland, Iran, Syrien, China) und sich von dort Erlaubnisse einholt, als von den Koalitionskraeften, angeführt von den USA.

Die Think Tanks der USA & Israel setzen ja bekanntlich grosse Hoffnungen auf die kurdische Karte, um einen wie auch immer begründeten regionalen Einfluss zurückzugewinnen.

Doch mit dem Wechsel der Strategie in der Türkei bricht das westlich initiierte Kartenhaus "Gross-Kurdistan" naturgegeben ein:
in dieser Region kann kein Land über eine bestimmte Dauer hinaus regieren, die keine Mehrheit in der demoskopischen Verteilung dieser Region inne hat.

In dem vom Westen unter Conduleezza Rice geplanten Gross - Kurdistan sind die Kurden die Minderheit: In dieser Region leben mehr Türken, Exil - Türken (Turkmenen) und Araber als Kurden selbst!?

Mit der Operation "Euphrate Shield" zieht Ankara Konsequenzen der verfehlten, bigotten US - Politik im Nahen Osten. Ein doppelter Schaden entsteht ausserdem dadurch, das Ankara auf Grund der Haltung der USA und des Westens bzgl. der Kurden künftig ihre Operationen nicht mehr teilen wird.

Durch die Saeuberung der Gülenisten in der türkischen Armee fehlt den USA nun auch die internen Informationsquelle ,n der türkischen Armee!

Die USA wechselte sogar ihre offizielle Lesart, in dem sie inoffiziell die YPG zwar weiterhin militaerisch unterstützte, offiziell aber dem Kind eine Umtaufung verpasste, da die organischen Verbindungen zwischen der PKK und der YPG der USA bei den Bombenanaschlaegen der PKK in der Türkei nachgewiesen werden konnten.

Die Syrian Democratic Forces wurden gegründetet, die auch ("gekaufte") turkmenische Verbündete und arabische Stammesführer, angeführt von der YPG beinhalten soll.

Bei den Kaempfen in Djerablus hat sich das Bild der SDF ebenfalls sehr schnell gewandelt. Bei den Festnahmen der Kaempfer der SDF durch die türkische Armee und dem FSA - Haufen wurden dieser Bilder publik:


In beiden Bildern ist das Bildnis des inhaftierten PKK - Anführers Öcalan zu sehen.

Die USA hat Schwierigkeiten, ihre Operationen mit dem syrischne Arm der PKK zu verschleiern.

Als würde die USA Kontrolle über diese Region haben, warnt sie zudem das tagtaeglich von Bombardierungen leidende Nachbarland sogar davor, nicht weiter in Syrien einzumarschieren!?

Der Grund? Schauen wir auf dieses Bild:


Hier sehen wir drei am 30. August von der IS in Menbiç getöten US - Soldaten in militaerischer Kleidung des syrischen Arms der PKK.

Es ist von Seiten der Türkei nicht nachzuvollziehen, wie die USA eine solche Strategie nach wie vor befürwortet.

Durch die Zusammenarbeit Ankaras mit den Eurasischen Block in Syrien ebenso wie der Wegfall der Spionagequellen in der türksichen Armee (die Gülenisten) sind die verdeckten Operationen der USA und Israel zusammen mit der PKK kurz vor dem Kapitelende.

Eine Luft-Bombardierung der Militaerzentrale des syrischen Arms der PKK in Haseke durch die syrische Armee zeigt auch, das die von der YPG eingenommenen Gebiete in Ayn Al-Arab (Kobani) zur Disposition stehen werden.

Aus der Sicht vieler Türken ist eine Aussöhnung Ankaras mit Syrien unter bestimmten Bedingungen die einzige sinnvolle und nachhaltige Lösung des Problems IS.

Die eurasische Karte wird daher künftig im Nahen Osten mehr Einfluss gewinnen.

Die NATO als auch die USA haben hinsichtlich ihrer Verbündetenwahl klaeglich versagt. Die westliche Presse wird daher bemüht sein, dieses Waterloo anders nieder zu schreiben.

Doch es gibt auch realistische Journalisten im Westen - z.B. hier.

In diesem Sinne - "Don't believe the hype" oder:
Hören Sie nicht auf alle Spiegel-Eier.

Das Bild hier unten ist anders.

20.7.16

Türkei - ein angelsaechsiches Polit-Labor. Seit dem Vertrag von Sevres.

The greater picture

Der Vertrag von Sevres sah eine Zerteilung des Osmanischen Reichs nach der Niederlage im 1.Weltkrieg vor.

Obwohl dieser Vertrag mit dem Unabhaengigkeitskrieg Atatürks und der Errichtung der Republik Türkei nach dem Sieg gegen die damaligen Imperialmaechte mit dem Vertrag von Lausanne annuliert wurde, haben sich die Interessen besagter Westmaechte nicht gravierend geaendert.

Aus diesem Fenster betrachtet ist sowohl die absurde Unterstellung eines armenischen Völkermords durch das Osmanische Reich als auch die Errichtung eines unabhaengigen Kurdistans verstaendlich, ja sogar essentiell.

Nach dem Tod Atatürks fiel die Türkei in eine apathische Depression. Der damalige Staatspraesident İnönü richtete das Schiff Türkei jedoch in eine 'neutrale' Position aus im 2. Weltkrieg, so das man zwar nicht glatt wie Teflon wurde, aber immerhin beide Seiten 'hinhalten konnte', bis der Krieg zu Ende war.

Gleichzeitig dockte İnönü jedoch z.B. das türkische Bildungssystem als auch die Wirtschaft an Grossbritannien - also dem angelsaechsischen Einflussbereich - an.

Damit wurde die Revolutions - Marschrichtung a la Atatürk gleich nach seinem Tod von seinem "Waffenbruder" İnönü persönlich geaendert. Ein historischer Fehler.

Nach dem 2. Weltkrieg etablierte sich der Westen und der Osten in zwei Camps wie wir wissen.  Der Marshall - Plan für viele Laender war stets an Bedingungen der USA geknüpft - logisch.

Eine Annaeherung der Türkei an Russland ist nicht im Interesse des Westens

Eine These in der Türkei spricht davon, das Stalin, als Nutzniesser vieler Vorteile und Finanzspritzen durch die britische Krone und USA nach dem 2. Weltkrieg von dem Westen selbst beauftragt wurde, militaerischen Druckden  auf die junge Türkei zu machen (Drohung des Einmarschierens der Roten Armee nach Kars & Ağrı), um die Türkei in das NATO - Bündnis - System einzubinden. Ein tragischer Fehler der Sowjetunion, wie sich spaeter heraustellen sollte.

Putsch als Antwort des Westens bei Annaeherung der Türkei an Russland?

Die Aera Menderes anders gelesen:
Die Eİnführung des Kapitalismus statt der Beibehaltung der ökonomischen Prinzipien des 'Kemalismus' führte zu einer Flut von westlichen Produkten und politschen Manipulierungen des im Wirtschaftskonzepts zu einer modernen etatistischen, selbstversorgenden, selbst entwickelnden Wirtschaft tendierenden Türkei hin zu einer braven Konsum- und Importgesellschaft.

Doch die fehlenden Exporte der Türkei führte zu einer stetigen Neuverschuldung. Menderes erkannte dies und erhoffte sich Ende der50'ern finanzielle Hilfen von der Sowjetunion. Die USA warnte Menderes eindrücklich vor solch einem Vorhaben.

Diese Annaeherung konnte die NATO daher nicht dulden.

Es kam zum ersten Putsch.

Der zweite Putsch kam kurz nach der Erstellung der demokratschsten Verfassung in der Türkei (!)

Der dritte Putsch kam in der Zeit, in der es zu bürgerkriegsaehnlichen Zustaenden in der Türkei kommt:
der KGB bewaffnete die Studentenbewegung und Gewerkschaften synchron zur 68er - Bewegung, die auch in der Türkei politisch für einen 'Links' - Ruck sorgte.
Der CIA bewaffnete alsdann die nationalistischen "Graue Wölfe" und die in ihrem Fahrwasser schwimmende türkische Version der Muslim - Brüderschaft unter Erbakan. Fast 100.000 Menschen starben in dieser Zeit in der Türkei.

Der Putsch beendete diesen Zustand augenblicklich.

Der 'weiche Putsch' in den 80'ern sorgte dafür, das die anti-amerikanische islamo-konservative Erbakan-Çiller - Regierung nach nicht mal einem Jahr ein Ende nahm.

 2007 - der Ergenekon - Prozess (der inszenierte Prozess in einer AKP - Gülen Ko-Produktionsregie) gegen das Militaer und namhaften Figuren des sozialen Lebens, die die Prinzipien Atatürks' verfolgen, begann 1 Jahr nach der Deklaration der türkischen Armee, notfalls aus der NATO auszutreten, wenn diese nicht mehr im Interesse der türkischen Republik agiere !

2016. Heute:
Die Türkei ist nicht nur im Clinch mit Essad. Mit dem Abschuss des russischen Jagdbombers war auch das Verhaeltnis der Türkei mit Russland gestört. Also im Westen nichts Neues sozusagen.

Nach der Entschuldigung Erdoğans und der Verbesserung der Verhaeltnisse mit Russland, folgte die Schwarzmeer - Konferenz, die den Verbleib von militaerischen Schiffen im Mittelmeer, die nicht Anrainerstaaten im Schwarzen Meer sind, weiter untersagt (Vertrag von Montreux).

Alexander Dugin als Sonderbotschafter Putins war letzte Woche zu "heiklen" diplomatischen Konsultationen in die Türkei gekommen.

Ein Putsch - Versuch der Gülen - nahen Generaele (das best organisierte NGO - Manipulationsinstrument der USA in der Türkei) folgte. So zumindest die derzeitige 'Lesart'.


Speziell Europa sollte sich hier erheblich Gedanken machen, wie sie den BrExit, die NATO - Aktivitaeten im Baltikum als auch im nahen Osten, das Finanzieren von islamofaschisttischen Aktivitaeten seit Afghanstan durch die USA, sowie die Ereignisse in der Türkei  lesen und neu formulieren soll.

George Orwell's OZEANIEN  in seinem Werk "1984" ist eigentlich gar nicht so absurd. Schon heute gibt es den akademischen Begriff "AMEROPA".

Wir sollten daher die deutschen Presse-Flagschiffe Spiegel, Die Welt, Die Zeit etc. als auch die über den Bildschirm laufenden Nachrichten und 'Kommentare' cross-checken, um zu einem objektiveren Ergbnis zu kommen. Die Informationsmaschienerie des Westens reicht also nicht mehr aus.

Wachsam sein ist also die Devise.  
Weitere Links dazu:
Putschversuche in der Türkei
Vertrag von Sevres
Vertrag von Lausanne
Gladio - "SuperNATO"s Secret Army
911 - an inside Job - Archv
Daniele Ganser

Angemerkt sei wie immer - Vorsicht mit Wikipedia: 
Die Beitraege in Wikiped ia sind ebenfalls hochgradig subjektiv in der Informationsdarstellung und somit mit vorsicht zu geniessen. Was andere Instutionen als Fakt ansehen, wird hier als These oder Theorie formuliert. Und umgekehrt.

4.7.16

Deutsche Luftwaffe? Nicht "Incirlik - Verbot", sondern "Türkei - Verbot"

Seit zwei Wochen wurde von der Deutschen Welle eine Ente aufgeblasen:

Die deutsche Luftwaffe habe eine 50 Millionen Euro Bau - Investition auf dem NATO - Luftwaffenstützpunkt Incirlik vor bzw. "in Arbeit". Dieses Projekt möchte man jetzt besuchen.

Zugleich möchte man sich aber auch ein Bild von der Lage der dortigen Truppenmitglieder der deutschen Luftwaffe machen, die (bis vor kurzem) Aufklaerungsflüge über Syrien und dem Nord - Irak flog.

Dieses 'heikle' Thema ist recht interessant, da die deutsche Presse anscheinend einen 'Auftrag' bekommen hat, dieses Thema aufzuarbeiten. Verteidigungsministerin Frau Von der Leyen flog somit nach Ankara.

Bevor Turanoid zu diesem Thema Stellung nimmt, erst einmal ein paar Fragen, die sich die in der Türkei bzw. von dem deutschen Verteidigungministerium akkreditierten deutschen Medienorgane bitte stellen oder besser recherchieren mögen, bevor sie "Recherche-frei" Presseberichte herauspumpen.

  • NATO - Luftwaffenstützpunkte, egal in welchem Land, haben immer denselben Aufbau, dieselbe Struktur. Einen Bereich 'speziell' für französische, britische, US - amerikanische oder Deutsche Piloten kann es daher nicht geben. Auf keinem Stützpunkt - auch nicht auf Incirlik. Um welches Bauprojekt handelt es sich daher, verehrte Frau von der Leyen?
  • Die deutsche Lauftwaffe flog bis vor kurzem Aufklaerungsflüge im Nord - Irak und im Norden Syriens. Dazu wurde bis vor kurzem der NATO - Luftwaffenstützpunkt Incirlik als Ausgangspunkt der Aufklaerungsmissionen genutzt. Besitzt die deutsche Luftwafe derzeit eine offizielle Flugerlaubnis über dem türkischen Luftraum?
  • Wenn die deutsche Luftwaffe keine Flug - Clearance besitzt: seit wann besitzt sie keine Flugerlauıbnis?
  • Wann ist die deutsche Luftwaffe das letzte Mal über den Norden Iraks geflogen (Hinweis: hier herrscht seit geraumer Zeit eine 400km x 400km No-Fly-Zone der türkischen Luftwaffe)?
  • Warum hat die deutsche Luftwaffe beim renommierten Anatolian Eagle 2016 - Luftwaffen - Manöver nicht teilgenommen, obwohl sie am Jahresanfang eingeladen wurde?
  • Wie lauten die Flugnummern der Flugzeuge der deutschen Luftwaffe, die derzeit über der Türkei fliegen sollen?
  • Off topic: Warum nimmt die deutsche Luftwaffe an Luftwaffen - Manövern in Frankeich oder in Grossbritannien nicht teil? Wird sie überhaupt eingeladen?


Es ist ja durchaus möglich, das die deutsche Luftwaffe den militaerischen Luftraum über Polen, speziell Danzig, kontrolliert. Aber womöglich verwechselt die Bundesrepublik bei diesem Thema die Türkei mit Polen?

Um es Spiegel & Co. einfacher zu machen: Die Lage der deutschen Luftwaffe in der Türkei ist zur Zeit auf dem Niveau eines Militaerflugzeuges der GUS. Capiche?

Unseren Informationen zu Folge sind ausser dem von der NATO angeordnetem Personal von der deutschen Luftwaffe lediglich ein defekter Tornado - Jaeger inklusive Pilotenteam auf dem Lüftwaffenstützpunkt.

Konkreter: Nicht mal eine deutsche Militaerfliege hat zur Zeit eine Flugerlaubnis über türkischem Luftraum. Bleibt zu hoffen, das der hiesige Kommandant des NATO Luftwaffenstüztzpunktes Incirlik den akkreditierten deutschen Journalisten ein Briefing gibt, um diesen Nachrichten - Ballon Incirlik ein Ende zu bereiten.

Ach ja...da war doch was: genau - die Völkermordsresolution des Bundestages!

Die Bundesregierung sollte sich lieber Gedanken darüber machen, ob deutsche Firmen künftig bei öffentlichen türkischen Ausschreibungen weiterhin teilnehmen dürfen oder nicht, an statt beim Thema Incirlik "herumzuzicken".

Natürlich will die Türkei auch nicht, das Kopien der Resultate der Aufklaerungsflüge deutscher Tornados 'zufaellig' an die PKK / PYD weitergeleitet werden. So 'was macht aber auch ein NATO - Partner nieeeeeeeeeeeeeeemaaaaaaals, nicht wahr. ;)!?

Bei Frau Von der Leyen und ihrem Stab ist diese Message sicherangekommen.
Den deutschen Medien empfiehlt Turanoid lediglich: stellt der Bundesregierung die korrekten Fragen, Leute!

P.S.: Warum diese Überschrift? Nun ja. Um im Kontext zu bleiben: Voll normaaal! Frei nach dem Film.

1.6.16

EU - Gerichtshof: "Staatsparlamente sind keine Gerichte."

Also das ist schon ein Leid mit dem merkwürdigen Verhaeltnis EU - Türkei.

Bei Verhandlungen zwischen Staaten kommen für gewöhnlich Maximalforderungen auf und man verhandelt, bis beide Verhandlungsparteien einen akzeptablen Deal erreichen, mit dem beide akzeptabel leben können.

Doch in letzter hat die EU anscheinend Probleme, gerechte Deals zu verteilen. Speziell im historisch zwiespaeltig gepraegten Verhaeltnis der Europaeer zu der heutigen Türkei hatte die Türkei auf Grund ihrer chronisch wirtschaftlich schwachen Situation mehr Kröten als gerechte Deals schlucken müssen.

Diplomatische Verhandlungen nutzen bekanntlich Druckmittel. Diese werden je nach politischer Bedeutung des Verhandlungslandes unterschiedlich vorsichtig formuliert.

Ein bestes Beispiel ist hier China, Russland oder Saudi - Arabien. An Hand dieser Laender sieht man wie wohltaetig EU - Poltik gesinnt sein kann, wenn sie, sagen wir mal abstrakt, 'abhaengig' ist.

Die Türkei machte in den letzten 20 Jahren erhebliche wirtschaftliche Fortschritte.

Das Problem, oder besser: das Dilemma, in dem sich die EU heute befindet ist die Tatsache, das die Türkei nicht mehr zu den 'Verhandlungspartnern' eingereiht werden kann, die sich einwandfrei in die Klasse 'Kröten schlucken lassen gegen Geld' klassifiziert werden kann.

Natürlich ist die Türkei für die EU nicht so wichtig wie China, Saudi Arabien oder Russland, klar.

Doch in der morgigen "Gerichtsverhandlung" des Bundesparlamentes, ob ein 78 - Millionen - Volk als Enkel einer Völkermordsbande abgeurteilt und abgestempelt werden soll oder nicht, ist man seit der Rechtsprechung im Falle Doğu Perinçek - Schweiz zu Gunsten Perinçeks' mehr als unschlüssig.

Ganz kurz zu dieser Verhandlungssache:
In der Schweiz wurde ein Leugnen der der armenischen Völkermords - Unterstellung unter Strafe gestellt. Herr Perinçek hat dies geleugnet und wurde bestraft. Perinçek brachte dies an den EU-Menschenrechtsgerichtshof - und gewann das Verfahren.

Die Substantiierung des Gerichtshofs war dabei relativ demokratisch:
historische Urteile sind Sache der historisch beteiligten Parteien und Sache der Aufarbeitung durch kompetente Experten. 
Synchron zum Gewaltenteilungsprinzip in der Demokratie hat keine LEGISLATIVE ein prinzipielles Recht, die Aufgaben einer JUDIKATIVE zu übernehmen und Petitionen, Resolutionen oder Verurteilungen 'im Namen des Volkes' auszusprechen. Das ist Sache der Gerichte.

Das zur Lesart des EU - Gerichtshofes, das bindend ist.
Auf die historischen Sachverhalte möchten wir hier nicht eingehen, dazu haben wir in unserem Blog hinrechende Beitraege veröffentlicht, aus denen sich genügend Quellen zu diesem Stellvertreter - Konflikt zwischen der Türkei und der mit Geld und Einfluss gesegneten armenischen Exil - Lobby in den USA & Frankreich heranholen laesst.

Am Ende des 2.Juni steht die EU eigentlich vor der Situation, ob im Falle einer Verurteilung der historischen Ereignisse der 'Partner' Türkei diese Kröte schlucken wird - oder eben nicht.

Dabei sollte jedem klar sein, das Perinçek beim deutschen  Verfassungsgericht gegen diese Resolution Klage erheben wird. Mit der Rechtssprechung des EU - Gerichtshofs im Rücken hat das deutsche Verfassungsgericht relativ wenig Handhabe, Perinçek zu widersprechen.

Doch was waere wenn das Rücknahmeabkommen saemtlicher Flüchtlinge aus der Türkei von der Türkei daraufhin gecancelt wird? So frei nach der Devise: Auf die 3 Milliarden Euro Hilfe geschissen!

Was waere, wenn die Türkei den EU - Exodus seiner 4 Millionen Flüchtlinge im Land mit Schiffen und Flugzeugen gar 'fördert'?

Dunkle Szenarien tun sich da im unter faschistischen Druck gegeisselten Europa auf....

Die Bundesregieurng glaubt, mit ihrer Armenier - Resolution ein Druckmittel gegen den Autokraten Erdoğan zu haben. Aber die Situation heute ist eine Andere.

Hierbei treten folgende Auffaelligkeiten zu Tage:
1. In der Armenien - Frage war Erdoğan bisher ein williger Kompagnon, die Verhaeltnisse zwischen dem mit faschistoiden Revanchismus getraenkten Armenien und der Türkei im Namen des Friedens zu bessern. Die historischen Archive der Türkei sind z.B. frei zugaenglich (die Archive zu diesem Thema in der Bundesregierung und - wen wunderts? - Armeniens jedoch komischerweise nicht ). Diese Archive können wieder geschlossen werden und mit einer gegenseitigen Öfnnung erst wieder geöffnet werden...
2. Der Autokrat Erdoğan kann nur durch dieses Thema noch mehr Anhaenger für sich verbuchen, als er eh schon für sich verbucht hat. Wie eine Kooperation der EU mit solch einem Erdoğan möglich sein wird ist dann wohl die zukünftige Denksportaufgabe der EU.
3. Die EU muss in seinen künftigen Strategien von der historischen Landkarte des Vertrags von Sevres endgültig Abschied nehmen, um im Nahen Osten einen nachhaltigen Frieden und den Exodus weiterer zahlloser Flüchtlinge in die EU zu verhindern.
4. Auch in der EU sollte man sich künftig daran gewöhnen, im Thema "Verhandlungen mit der Türkei" auch mal wieder 'Kröten' zu schlucken. Die letzten Kröten der Türkei schluckten die Europaer in den 40'ern ;)
5. Wie sagte der französische Premier Sarkozy "erst gestern" bei einem Treffen mit dem algerischen Praesidenten zum Vorwurf, Frankreich habe 1 Millionen Algerier völkermordartig planmaessig ermordet? "Die angeblichen Untaten von Grossvaetern können ihren Enkeln nicht in Rechnung gestellt werden."

Da hat Sarko mal ausnahmsweise Recht.

Alsoo: Viel Spass noch mit der Resolution morgen, Deutschland.

27.4.16

General MacArthur: Klönschnack mit Mustafa Kemal Atatürk

Wir schreiben das Jahr 1951.
In dem geostrategischen "Caucasus Magazine" und in der türkischen "Cumhuriyet" - Zeitung wird etwa zeitgleich Anfang der 50'er eine Kolumne veröffentlicht - unterzeichnet von General MacArthur.

Es war im Jahre 1932. General Douglas Mac Arthur besucht die gerade mal 9 Jahre junge Republik Türkei.

Der damalig unangezweifelt grösste Staatsmann der Welt, Mustafa Kemal Atatürk genehmigt eine Audienz mit dem General, worauf der General hoch erfreut ist.


Nach dem Austausch von diplomatischen höfligkeiten und militaerischen Gespraechen fragte der US - General Atatürk über seine Visionen und Annahmen bezüglich der nahen Zukunft der damaligen Welt aus.
 

Atatürk formulierte seine Visionen über die nahe Zukunft wie folgend:

"Mussolini hat den Wohlstand nach Italien gebracht, doch ich befürchte, er ist machtsüchtig. Wenn er sich als neuer Caesar sieht, könnte er neue Eroberungen, doch das waere nicht gut für Italien. Denn die Italiener sind kein Kriegsvolk."


Atatürk fährt fort: "Kommen wir zu Deutschland, denn Deutschland ist interessant. In ein paar Jahren wird Adolf Hitler wahrscheinlich Deutschland regieren. Deutschland, dessen Ehre mit dem 1.Weltkrieg gebrochen wurde, wird mit Hilfe der Nationalsozialisten einen bisher nicht bekannten Grad an Aufschwung erleben. Das gedeihende, erstarkende Deutschand wird sich an die offene Rechnung mit Frankreich und Grossbritannien erinnern".


Hier setzt der General ein: "Meinen Sie, das das vom 1.Weltkrieg geschwächte kapitulierte Deutschland so stark werden wird, das es ebenbürtig sein wird mit den Staaten, die Deutschland besiegt haben?"
 

Atatürk weiter: "General, wenn Sie mich fragen wird Deutschland spätestens 1940 - 1945 einen Krieg in Europa beginnen. Dies wird ein wahrhaftiger Weltkrieg werden."
 

Der General:"Und wer wird den Krieg gewinnen?"
 

Atatürk's Antwort darauf:

"Deutschland wird als erstes seine verlorenen Gebiete zurückverlangen. Tschechien, Polen und Frankreich werden daher von Deutschland angegriffen. Danach werden die Deutschen in die Sowjetunion einmarschieren, um den Bolschewismus zu vernichten.


Hierauf werden zunächst die Briten und danach ihr Amerikaner am Krieg teilnehmen. Diesen Krieg kann Deutschland nicht gewinnen, da die Deutschen sowohl mit der eisigen Kälte im Norden der Sowjetunion in den Eiswüsten (Taiga/Tundra) als auch mit den Angriffen der Briten und der USA zugleich nicht werden standhalten können.

 Jedoch weise ich hier auf etwas Wichtiges hin: Sollten dei Amerikaner, Briten und Russen zusammenkommen und Deutschland von der Landkarte auszuradieren, wird es in europa lediglich einen Sieger für die Zukunft geben: die Sowjetunion.


Der Sowjet wird dann - früher oder später - in Europa weitermarscheren. Undzwar bis an die Atlantik - Küste. Ich persönlich würde versuchen, die Deutschen zu besiegen, aber den Staat als Solches intakt zu halten. Europa braucht die Deutschen - als Schutz gegen den Sowjet."


./.

Liebe Leser, es gibt sehr wenig Regierungspolitiker, die in der Menschheitsgeschichte die Bezeichnung "Genie" verdienen. Mustafa Kemal Atatürk ist einer dieser Personen und reiht sich nahtlos mit den Ausnahme - Staatsführern unserer Weltgeschichte ein.


15.3.16

Kennen Sie Günther Helsten? Oder besser: Rüstem Cudi?

Er war ein gewöhnlicher 'Legionaer'.
Er war seit geraumer Zeit "INOFFIZIELL" im Dienst:
  • ehem. Jugoslawien
  • Kongo
  • Sierra Leone
  • und bis zum Februar dieses Jahes: Syrien

Anfang Februar - also im letzten Monat - wurde Günther Helsten (Kodename Rüstem Cudi) in Syrien bei den Bombardierungen des syrischen PKK - Ablegers PYD im Norden Syriens umgebracht. Von der türkischen Armee, die der PYD ein Marsch auf die Turkmenischen Gebiete westlich vom Euphrat untersagte.

Anders als wie beschrieben ist die PYD keine 'Organisation, die seit 2003 für die Freiheit der Kurden in Syrien' kaempft. Sie wurde auf Grund der aktuellen IS - Konjunktur zum westlichen "Partner" gekürt. Und dies, obwohl in dieser Region fast doppelt so viele Turkmenisch staemmige Syrer leben (und man mit diesen einen zahlenmaessig wirksameren Widerstand gründen könnte) als Sorani - kurdische Syrer.

Die PYD/YPG ist eigentlich seit Öcalan in Syrien aktiv. Geduldet wurde die PKK vom Diktator Hafız Al Essad in Syrien  - Sie wurde also nicht wie behauptet 2003 gegründet.

Sie existiert z.B. in Kobani seit den 90'ern.

Die PKK musste auf Grund der stetigen Bombardierungen der tükischen Luftwaffe im Norden Iraks ihren strategischen Schwerpunkt verschieben. Damit wurde der Startschuss freigegeben, das HQ der PKK nach Kobani zu verlegen. Die Abstrahierung als syrisch - kurdische Freiheitskaempfer aendert jedoch nichts an dem Ursprung der Terrororganisation, die letzten Sonntag 37 unschuldige Menschen beim Sonntags - Spaziergang im Park in Ankara tötete.

Zusammengefasst kann man Folgendes feststellen:
  • In der Türkei kleidet man sich  und operiert als PKK'ler
  • In Syrien kleidet man sich und operiert als YPG'ler
Der Ursprung und die Geldquellen dieser Organisation ist zugleich für die Bombananschlaege in Ankara mit verantwortlich!

Seit 2015 wurden Dutzende von deutschen, englischen, amerikanischen und russischen "Legionaeren" (so heissen die Spione für gewöhnlich, wenn sie auf der Seite einer Terrororganisation kaempfend gefasst oder getötet werden) in Syrieın, im Irak und in der Türkei nach Hause geschickt.

Die Opposition - wenigstens in Europa - sollte sich die Frage stellen:
Was  suchen meine Bürger - sowohl auf der Seite der IS, als auch auf der Seite der PKK - in diesem Krieg?

Gibt es kein besseres Beschaeftigungsprogramm, keine bessere Therapiemöglichkeiten, als diese "lost souls" in die globalen Brandherde zu schicken?

Was aber, wenn diese Legionaere von ihren Staaten mit Absicht geschickt wurden? 
Dann verzeichnen wir hier diese Agenten nur als 'kalkulierbares Verlustrisiko' (collateral damage) - lies: Im Dienst getötet.

Die Realitaet und das, WAS die westliche Presse darüber - WIE - berichtet, sind zwei unterschiedliche Welten.

Der Taeter hat das psychologische Verlangen, nach der Tat am Tatort zu erscheinen. Er ist im Grunde stolz auf sein Werk.

28.1.16

3 Milliarden & Visafreiheit gegen Asylantenblockade

Wenn der EU die Visionen entfallen. Wenn der moderne Westen gegen die pochenden Forderungen der Realitaet in der Welt die notwendigen Schritte nicht unternehmen.

Dann ist es das Beste, man erkauft sich etwas ZEIT. In der Hoffnung darauf, das sich mit der erkauften Zeit das Problem von selbst auflöst.

Das scheint immer noch besser als im globalen Verteilungskrieg von Ressourcen und Lebensqualitaet Einschnitte im eigenen Lebensstil auf Kosten einer globalen, gemeinsam "lebbareren" Zukunft durchzusetzen.

Die Message kommt von überall her, selbst von renommierten Grosskapitalisten:
Die Wirtschaftsform Marktwirtschaft und Liberalismus hat als ökonomisches Modell ausgedient.

Man muss also ein fiskalisches, staatliches, oder besser ein inter-staatliches globales Wirtschaftsmodell generieren, was nicht zu verwechseln ist mit einem Sozialismus, das sich aus dem Klassenkampf ableitet.

Im Prinzip entsprechen die Grundlinien des Forderungskatalogs dem Kongress von Izmir im Jahre 1928: Eine international geplante und gelenkte Volkswirtschaft, die die Neo - Bourgeoisie ökonomisch lenkt und begrenzt.

Doch die Entwicklungen hier sind schier unüberwindbar, da Opus Dei, Rockerfeller & Rothschild, Bilderberg & Co. nicht bereit zu sein scheinen, ihren Einfluss in der Welt einem global gerechterem Verteilungssystem zu überlassen!

So ist es auch nicht verwunderlich, das die EU mal einige Milliarden Euro locker macht, damit die Türkei ihre "Abermillionen" syrische Asylanten (man weiss wirklich nicht, wieviel Millionen Syrer zur Zeit in der Türkei leben!) im eigenen Land "behaelt".

Man will sogar im Oktober eine Visafreiheit für die Türken in die EU einführen! Kein Scherz. Hauptsache die Syrer bleiben dort in der Türkei und belasten nicht die europaeischen Systeme.

Dabei sollte man sich doch nur die einfache Frage stellen: warum versuchen manche Staaten, Syrien zu destabilisieren? Und wieder: CUI BONO?

Es ist auch relativ billig, das alles der unfaehigen AKP - Regierung aufzuschwatzen, die seit 2012 nur noch mit grenzwertigem, nicht registrierten Petro - Dollars aus Saudiarabien, Katar und Iran die Tagesgeschaefte im Land realisieren können, da sie die halbwegs funktionierende Volkswirtschaft in der Türkei strikt nach IMF - Forderungskatalog 'MODERNISIERT' hat (lies: abgewirtschaftet hat) und nun in der durch das IMF-Programm entstandene Exportflaute und Importfalle sitzt.

Die AKP - Regierung erfüllt nur ihre Aufgaben in der syrischen Destabilisierungsaktion, initiiert von den USA, UK und Israel. Finanziert von Saudi-Arabien und Katar.

Dreist ist dabei jedoch einzig Grossbritannien: sie organisierte die Destabilisierung Syriens mit. Und nun bereiten sie sich vor, den Islamokraten Erdoğan vor dem internationalen Kadi zu schleppen.

Wenn die EU ihren Wohlstand nicht teilen will, was man verstehen kann, muss sie ihre eigenen Mitglieder, die Alleingaenge in der Weltpolitik unternehmen, in Regress stellen.

Desweiteren muss die EU ihren 'Partner' USA - sanft oder unsanft - dazu überzeugen, nicht mit Waffenverkauf, Destabilisierung von Staaten über milliardenschwere Finanzierungen von NGO's und journalistischen Stimmungsmachern dem global - ökonomischen Kollaps weiter eimerweise Öl in das Feuer zu werfen.

Sieht man auf das ganze Bild, scheint die EU mit der Milliardenhilfe und Einreisefreiheit gegen das Behalten der Asylanten aus Syrien in der Türkei nur um Schadensbegrenzung bemüht zu sein.

Solange die Bevölkerungen in der EU mit belanglosen und  wertlosen Stimmungsfragen und Flachball - journalismus hingehalten wird, kann kein 'Bevölkerungsdruck' entstehen.

Bewegungen wie die AfD auf der einen Seite und 'Podemos' auf dem anderen Lager versorgen nur die fehlerhaften Resultate mit neuen Antworten.

Keiner (mit der teilweisen Ausnahme von Alexis Tsipras in seiner Vor - Wahlkampagnenzeit)  stellt in der EU die eingangs genannten pochenden, schmerzenden Fragen bzw. Forderungen.

Somit: IM WESTEN NICHTS NEUES. Organisiert vom Westen.