29.9.06

NGO's und Ihre Bedeutung in strategischen Laendern...

Non-Government-Organizations (NGO) sind Stiftungen, die von der 'freien' Wirtschaft, Kulturvereinigungen oder aehnlichen gegründet werden, und idR. international die kulturellen Beziehungen zwischen zwei Laender fördern sollen. Dabei werden Sie auch von der Politik gefördert.

Soweit liest sich die Bedeutung der Stiftungen eines Landes, die in einem anderen Land agieren, eigentlich harmlos.
Eigentlich.

Das Augenmerk auf die NGO's richtete der vor einigen Jahren einem ungeklärten Attentat zum Opfer gefallene junge Politikwissenschaftsprofessor
Necip HABLEMİTOĞLU in seinen Untersuchungen in den Beziehungen von verschiedenen auslaendischen Stiftungen in der Türkei mit bestimmten verbotenen Organisationen. Darauf folgte noch eine generelle Feldforschung an Hand deutscher Stiftungen in der Türkei im Zusammenhang mit bestimmten Ereignissen.

Dies führte zu einer Klageerhebung gegen zahlreiche deutsche Stiftungen vor einigen Jahren in der Türkei. Das Verfahren ist z.Zt. eingefroren, "bis die Hintergründe der Ermodung Hablemitoğlus' geklaert sind", so die türkische Justiz.

Bemerkenswert war die erste Anhörung zur Klagererhebung, bei der nicht weniger als 100 Anwälte aus Deutschland erschienen...was sollte das der türkischen Justizia wohl sagen? Nun ja.
Necip HABLEMİTOĞLU: Goldsuche in Pergamon

Das Interesse deutscher Stiftungen an den Aktivitaeten 'Eurogolds', in Bergama (Pergamon) Gold zu schürfen, deckte eine Kette von merkwürdigen Beziehungen auf, in die deutsche Stiftungen verwickelt waren.
Deutsche Agenten als 'Angestellte' in Stiftungen

Als erstes fiel dem türkischen Geheimdienst der Sachverhalt auf, das deutsche Spione ganz 'frank und frei' als 'Mitarbeiter' der Stiftungen agierten.
Operation Pergamon des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklunghilfe Deutschlands

1990 wurde ein von dem
deutschen Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe ein Briefing veröffentlicht, das Hablemitoğlu veröffentlichte.

Genannt wurde es
"Das türkische Goldkonzept"
Hier ein Auszug aus diesem 'inoffiziellen' Briefings:

a. Das von Eurogold entdeckte Goldvorkommen in Bergama - Ovacık ist aus Sicht Deutschlands eine wichtige Entwicklung in der Türkei. In naechster Zeit wird die Goldsuche in der Region verstaerkt werden, ein Finden von weiteren Goldquellen der Firmen ist daher unausweichlich.

Das Aufdecken Hunderter Goldquellen in der Türkei wird eine positivie Entwicklung in der Türkei mit sich führen. Eine entgegengesetzte (negative) Wirkung wird diese Entdeckung jedoch in der BRD und der deutschen Wirtschaft verursachen.
Der politisch wie auch wirtschaftlich instabile Zustand der Türkei und die Konservierung dieses Status Quo stellt eine vitale Bedeutung für die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands dar. Daher sind alle Entwicklungen, die den Staus Quo aendern könnten, als 'Bedrohung' oder mindestens als 'Risiko' einzustufen und Handlungsszenarien müssen hierfür entwickelt und in die Tat umgesetzt werden.

b.Als erstes muss daher die Goldsuche gestoppt werden. Hierfür müssen radikale Umweltaktivisten mobilisiert werden. Dafür wurden die Aktivisten von FIAN eigens beauftragt (FIAN = Food First Information and Action Network, gegründet 1986).
Logistische und finanzielle Unterstützung erhaelt die FIAN dabei über unsere Heinrich Böll - und Gustav Stresemann - Stiftungen.

Unterstützt wird diese Aktion durch finanzielles Fördern der Initiativen von Anfragen unserer Metallurgen, Umwelttechniker und anderen Akandemiker für Feldforschungen in der Goldschürfregionen. Hierbei wird unser GTZ Büro in Ankara über diese Aktivitaeten im Laufenden gehalten...sollten weitere finanzielle Mittel benötigt werden vor Ort, so wird unser Konsulat in Izmir hierfür die Mittel zur Verfügung stellen.

Unsere entsendeten Delegationen werden bis zum Abflug zurück nach Deutschland von dem Konsulat in Izmir überwacht. Mögliche Behinderungen und Widrigkeiten seitens türkischer Seite nimmt sich daher auch das Konsulat in Izmir an.

Die Hotels werden ebenso vorgeschrieben, wie auch die konzertierten Untersuchungen und Forschungen vor Ort. Es soll tunlichst vermieden werden, mit türkischen Behörden in Konflikt zu geraten, ebenso mit der türkischen Polizei.
Die Bezahlung der ortsansaessigen Helfer bestimmt die FIAN. Saemtliche Kosten für das Einladen örtlicher Bürgermeister, die unserem Projekt zuträglich sind, nach Deutschland oder aber auch für uns arbeitende türkische Medienkräfte werden vom Ministerium übernommen.

c.Wie auch in anderen Laendern üblich, ist das Umweltbewusstsein von Nationalisten oder Fundamentalisten oder beim konservativen Lager nicht ausnutzbar. Daher sind als Zentrum für Protestaktionen drei alevitische Dörfer ausgemacht. Statt der staatsgefügigen sunnitischen Bevölkerung empfiehlt es sich, die streitbareren Randgruppen für Protestaktionen zu nutzen, dies haben Voruntersuchungen ergeben...Die Dörfer Tepe, Narlıca und Pınar haben eine hohe Erwerblosenrate, somit haben die Ortsansaessigen genug Zeit für Protestaktionen. Die finanziellen Mittel zur Mobilisierung für Proteste sind somit sehr gering.

Der
BND und der BfV stellt 'Aleviten - Experten' ab, die als Strategen die FIAM unterstützen werden. Wir werden den Zeus Altar in der Region hierbei bewusst umgehen. Die Operation dient nicht zur Information, sie dient vielmehr zur Agitation und Provokation.

Saemtliche Slogans, die bei den Protesten verwendet werden sollen, werden so gewaehlt, das die Umweltbedenken und die Antipathien gegenüber Auslaendischen Kapital bei den dafür empfaenglichen Gruppierungen der Gesellschaft (Sozialisten, nationale Linke, Grüne, Anarchisten etc.) 'angezapft' werden. So wird in der Türkei eine Lobby geschaffen gegen das Goldschürfen. Der Anti - Imperialismus muss ebenfalls als Slogan mit aufgeführt werden, um noch mehr Schichten der Geselsschaft zu gewinnen.

Die in Deutschland akkreditierten linken Organisationen (Anm.: von der Bundesregierung in Deutschland finanzierte linke und alevitische 'Kulturvereine') werden gemaess der Vorgaben der
LfV diese Aktionen unterstützen. Sie werden zudem angehalten werden, ihre Verbindungen mit der Türkei auszunutzen. Zudem hat die (links-extreme türk. Terrororganisation) DHKPC, die in Belgien aktiv ist, uns ihre Unterstützung zugesagt...


Also so mobilisiert man Aufstaende und Demos in einem Land und stiftet Unruhen...

Das ist schon starker Tobak.

Doch der Grund für das Handeln des Ministeriums ist offensichtlich, denn:
- 1990 wurden in der Trükei bereits 575 Tonnen Gold gefunden
- Ein Potential von 6500 Tonnen Gold wird in der Türkei garantiert
- Die Türkei importiert z.Zt. noch 205 Tonnen Gold pro Jahr (Stand 2000)
- Die BRD besitzt - OFFIZIELL! -  rund 3500 Tonnen an Goldreserven (Stand 1998)
- im gleichen Jahr wurden weltweit 2600 Tonnen Gold gefördert (Stand 1998)
- Ein zusaetzlicher Goldsegen aus der Türkei würde die Goldpreise in der Welt nachhaltig senken
- Dies würde bei der Bundesbank zu grossen Verlusten führen, die aktiv im Goldhandel taetig ist und nebenher den Euro schwächen
- Neben der Türkei geht die BRD außerdem in PERU, GHANA und in Indien aehnlich gegen Goldförderung vor.
Laender wie Deutschland gehen somit zum Schutz ihrer vitaler Interessen bewusst mit den NGO's Hand in Hand.

Hablemitoğlu fügte hinzu:
A. das den NGOs und den Geheimdiensten vor Ort in der Türkei genügend Mittel (in dreistelliger Millionenhöhe) zur Verfügung stünden.
B. das die NGOs die in den oben genannten Laendern ethnischen Kontroversen sehr gut kennen und diese geschickt gegeneinander ausspielen.

Wenn Sie also morgen an der Konrad-Adenauer-Stiftung oder einer anderen Stiftung vorbeifahren, sollten Sie mal überlegen, für was Ihr Steuergeld so alles im Ausland angelegt wird, oder wie 'kosher' diese Institute denn wirklich sind.
Informativer Nachtrag:
Aehnliche Anstrengungen unternahmen die USA und UK in der Türkei gegen Ölförderung und die Ölsuche seit den 70ern.

Doch deren Erfolg schwindet: seit dem Jahr 2000 hat die türkische Erdölgesellschaft TPAO an der irakischen Grenze 18 neue Bohrtürme. Insgesamt werden mittlerweile landesweit 800.000 Barrel Erdöl/Jahr gefördert.

Eine Bedrohung der Türkei wie z.B. durch die PKK ist daher für die USA wie für viele andere EU Staaten auch vom vitalen Interesse, jedoch mittelfristig nicht weiter ausbeutbar, da das Schicksal der PKK mit der Vertreibung aus dem Irak eigentlich bereits Geschichte ist. Deswegen wird man wohl oder übel demnächst wieder dazu übergehen, die Vertreibungen der Armenier als 'wunden Punkt' gegen die Türkei zu nutzen. Oder es werden Sunniten - Aleviten - Dissonanzen aufgefrischt.

Das alles nur, weil das anti-imperialistische Prinzip Atatürks die Imperialisten (AKA Allierten) 'gedemütigt' hat und der Kemalismus in der 3. Welt evtl. sogar Schule machen kann, wenn am Ende doch erfolgreich?!

Es wird wohl alles zusammenspielen:
Eine Angst des Verlusts von Einfluß, Hegemonialinteressen, Gefahr der Nicht - Ausbeutbarkeit national stabiler 3.Welt-Staaten, etc. etc. - all dies sind Komponenten einer sehr doppelzüngigen Realpolitik der sogenannten "1.Welt".