31.7.06

Israelische Entwicklungsfirma Zend Technologies verliert finnischen Entwickler nach UNO - "Unfall"

Die Zend - Technologies Ltd. hat Jani "sniper" Taskinen aus ihrem Team verloren.

Der Grund ist ein Resultat des jüngsten Angriffes Israels auf den Beobachtungsstützpunkt der UNO, bei dem die israelische Armee UN Beobachter ermordeten.
Hintergrund: die UNO hat die israelische Armee 10 mal per Funk und Telefon aufgefordert, das Feuer auf den Beobachtungsstützpunkt zu beenden.

Das Taskinen aus diesem Grund aufhört, kann in diesem Link offen gelesen werden.

Der 'Terrorkrieg' der USA & Israels und das Journalistendilemma



In der hiesigen Presse in Deutschland hat man es zur Zeit nicht leicht: wurde jahrzehntelang Pazifismus und Gewaltfreiheit zum obersten Gebot im Walten eines Landes erhoben, als wichtigstes Kriterium für Seriösität eines Staates angesehen, so steht die deutsche Presse neuerdings in einem handfesten Dilemma.

Auf der einen Seite ist da der der "Garant für Frieden und Freiheit auf der ganzen Welt", die USA, die die Demokratie auch mit Bomben ins Land liefert.
Als Vasall ihm angeschlossen und vielleicht sogar als virtueller Bundesstaat der USA anzusehen, Israel, mit dessen Bevölkerung man eine gemeinsame traurige Vergangenheit hier in Deutschland teilt. Dieses Land bombardiert nun aus sicherheitsbedingten Rechtfertigungen einen Nachbar, der als Staat prinzipiell normale Beziehung zu Israel hat.

Die UN fungiert zudem nur noch als Resolutionsbringer für die USA und ihren Interessen und hat sich mit dem Veto der USA in einer Resolution gegen Israel gänzlich zu einem Papiertiger ohne Wirkung etabliert. Zudem wird die UNO international mehr und mehr als Vertreter für die Interessen der USA als für die Interessen der Welt angesehen.

Kofi Annans' Verzweiflung können wir daher Tag für Tag in den Nachrichten sehen: die USA und Israel bewegen sich auf illegalem Terrain und die UNO wird dafür benutzt.

Diese Zwiespältigkeit drückt sich auch in der deutschen Presse aus:
manche Blätter und Kolumnisten versuchen die Angriffe Israels' schönzureden, um die Anti - islamische Front, die man sich mit den antiglobalistischen Terorristen aufgebaut hat und fatal islamis(ti)sche Terroristen tituliert, nicht weichzureden.

Auf der anderen Seite haben wir die Kolumnisten, die nach wie vor glauben, das Lösungen politisch gelöst werden müssen. Diese sind sofort gegen Krieg als jedwedes Lösungsangebot. Zudem kommt das Problem, das jetzt der Agressor Israel selbst ist, gegen den man sich im Worte historisch bedingt mäßigen muß, um nicht als 'anti-jüdisch' beschimpft zu werden.

Diese Journalisten stehen nun verzweifelt vor der Situation, keine Lösung anbieten zu können.

Und wieder kommt die allzeit gültige bigotte Komponente des Christentums ins Spiel: wie kann man das eine Unheil verurteilen und das andere Unheil gleichzeitig 'Schönreden'?

Als Maßstab für andere Kulturen kann diese Form des Handelns des Westens freilich nicht mehr gelten. Das Abendland muß sich darüber im Klaren sein, seine Ideologie oder seine Form der Demokratie als solches immer seltener verteilen zu können.

Schon beim letzten G8 - Gipfel lief Putin Bush eiskalt auflaufen, darauf angesprochen, ob man in Rußland eine Demokratie haben möchte wie im Irak (die die USA ja gebracht hat).

Wie soll dann erst für solche Ikonen der unterdrückten Welt (Ahmedinecad wurde leider ein solcher) die Ideologie des Westen attraktiv werden?

Eins steht fest: die Dominanz des postkolonialen Westens schwindet. Mit ihr ihre eigentlich guten, humanistischen Werte. Kulturen wie China und Indien werden die Welpolitik in den nächsten Jahrzehnten dominieren - und mit ihnen ihre Ideologien. Und diese sind nicht immer demokratisch ;-)

Der Gewaltakt Israels und der USA im nahen Osten und im Zweistromland sind ein Aufbäumen gegen diesen Umstand, um sich wenigstens Ressourcen und strategische Kontrollen zu sichern.

Nützen wird dies mittelfristig nichts. Wer Gewalt säht, erntet Gewalt. Und Kain und Abel gilt auch in anderen Kulturen.

25.7.06

Deutsche Presse spart das Flüchtlingsland Türkei aus...

Neben der kürzlich erschienen Meldung, das Syrien ein Flüchtlingslager für Libanesen gegründet hat, wird nun vermeldet, das Süd - Zypern wegen der Flüchtlinge im Libanon überfordert sei.

Die Presse vermeldet nicht, das der griechisch - zypriotische Teil sämtliche Schiffe aus dem Libanon kommend umlenkt in den Süden, obwohl diese oftmals bewußt die muslimische Türkische Republik Nordzyperns ansteuern.

Die Presse meldet nicht, das die Südost - Mittelmeerhäfen der Türkei und deren Regionen gefüllt sind mit Flüchtlingsdörfern des roten Halbmondes für libanesische Flüchtlinge.

Die Presse meldet nicht, das der Flughafen Adana in der Türkei Hauptausflughafen für Ausländer geworden ist, die vom Libanon geflüchtet sind.

Statt dessen wird ein Pamphlet eines äußerst fragwürdigen Hamburger Politikwissenschaftlers namens Matthias Künzel publiziert, dessen Aussagen womöglich jurisitsch überprüft werden müßte.

Dieser Mensch postuliert ernsthaft die Notwendigkeit eines Krieges!

Das von Fehlschlüssen und religiösen Diskriminierungen und Ressentiments gefüllte Pamphlet wurde im Spiegel trefflicherweise zudem noch als Debatte tituliert!

Dem 'islamischen' Leser ist bei solcher Eintracht zwischen westlicher Ideologie und deren Medien mit der Legitimisierung von Gewalt bestimmter Staaten an andere fassungslos.

Mittlerweile sieht man deutlich, wann man im Westen beim Grauton eher das (saubere) Weiße sieht als das (düstere) Schwarze.

Die Handlungsschemata sind dieselben. Und die deutsche Intelligenz wird immer blinder. Die Medienmogule verpennen ihre interkulturellen und sozialen Verantwortlichkeiten und lassen solche Propagandisten mit offensichtlichen Falschinterpretationen und Kriegslegitmisierungen auch noch zu Wort kommen! Jurisitsch sieht man dank 9/11 eh' keinen Handlungsbedarf mehr bei diesen Themen.

Der Westen bereitet sich (wie so oft) mittels Presse und Medien geistig auf den Krieg der Kulturen vor und mobilisiert dabei Ängste und Meinungen für seinen Kreuzzug. Das hatten wir alles schon mal.

Im Westen nichts Neues.

19.7.06

Das grosse Nahost Projekt (GNP) wird Wirklichkeit..

Durch die anhaltende Gewalt steht uns im nahen Osten in Kürze eine gewaltige Neuzeichnung der Landkarte bevor. Atlantenhersteller kann dies freuen, denn es gibt danach tolle neue Landkarten zu zeichnen.

Die USA nennt ihr Kind 'BNEP' - Big Near East Project, doch ausser Israel und einigen arabischen Scheichs wird wohl keiner wissen, wie sich Bush's Falken den nahen Osten zwangsdemokratisiert und dezimiert vorstellen...

Die Geschichte hat gezeigt, das ein von aussen gezwaengtes System keinen Bestand haben wird. Das müssten die USA ja eigentlich wissen - die haben dem englischen König schon zu Beginn abgeschworen - nur so konnten sie weiter exisiteren...

Es bleibt abzuwarten, welche Laender nun noch in diesen Sog hineingezogen werden sollen - Syrien, Iran, und wer kommt dann?

18.7.06

USA: Merkwürdiges Verhalten gegenüber Israel...

In den letzten Tagen sehen wir Bilder von einem Krieg, der dem Libanon förmlich aufgesetzt wurde, frei nach seinem Vorbild USA und dem Irak.

Offiziell geht es um zwei entführte israelische Soldaten, die die Hisbollah zurückgeben soll.

Dafür wurde Palaestina platt gemacht, die Minister entführt und verhaftet und mittlerweile ist man munter am Zerbomben Libanons. Auf der Suche nach den zwei Soldaten sind bereits 220 libanesische Zivilisten ermordet worden von der israelischen Armee.

"Israel hat ein legitimes Recht für diese Taten" röhrt es da aus den USA.

Der Sicherheitsrat schickte sich an, Israel zu verurteilen - das wird obligatorisch von den USA torpediert. Macht nix, übermorgen möchte die USA bestimmt am selben Ort Resolutionen gegen den Iran und dann wird womöglich Putin und Chinas Premier für Kollaborateure Achmedinecad's ausmachen, wenn sie 'dagegen' stimmen sollten.

Schauen wir nun einige Hundert Kilometer nördlich: dort wurden diese Woche durch PKK Attentate 15 türkische Soldaten in Grenznaehe ermordet.

Hintergrund: an der türkisch-irakischen Grenze im Norden Iraks hat die PKK unter der Schirmherrschaft der amerikanischen Besatzungstruppen eine autonome Region etabliert und hat eine 5000 Mann starke multinationale Militaereinheit gegründet. Diese startet intervallgesteuert Angriffe und Attentate gegen die Türkei.

Der Geduldsfaden scheint zu Ende: die Türkei steht am Vorabend einer ausgedehnten Militaeraktion im Norden Iraks. Gleichzeitig gibt man den Behörden Iraks und der USA zu verstehen: "beseitigt das PKK Problem vor Ort, oder wir beseitigen es."

Erstmals gibt die Türkei zu verstehen, von seinem 'souveraenen Recht' Gebrauch zu machen (jaja, wie bei Israel, nur da sind die beiden Soldaten - womöglich - noch nicht tot).

Die Antwort der USA liess nicht lange auf sich warten: "Ihr könnt nicht in den Irak einmarschieren" warnte der Botschafter der USA heute in Ankara. Eine Antwort des intern im Land durch dubiose Finanzmachenschaften stark geschwaechten Erdoğan kam prompt und in selten gekannter Deutlichkeit: "solche Entscheidungen treffen für gewöhnlich die Türkischen Behörden und kein anderes Land oder dessen Botschafter" konterte Erdoğan schroff.

Damit ist klar:
Die USA und die kurdischen Aga's Barzani und Talabani in ihrem privatreich Nordirak müssen einen Weg finden, die 5000 PKK-Terroristen vom Cudi-Berg zum Raeumen zu bewegen. Sonst ist die Türkei - und nicht nur für eine kurze Zeit - im Norden Iraks.

Die USA muss ausserdem einen Weg finden, einerseits ihre Machtstellung im Irak zu wahren, andererseits ihren nicht mehr zügelbaren NATO - Partner nicht ein weiteres Mal zu verprellen.

So wird mit grosser Wahrscheinlichkeit der Support der USA für die PKK (durch Toleranz und Duldung im kontrollierten Gebiet) und damit auch Barzani und Talabani kippen (die die USA dafür gewinen konnten) - die arabischen Kurden werden zur Kartoffel, die zu heiss wird.

Bei diesem Vergleich ist eines nicht nachvollziehbar:
Wie kann man bei der Intervention des einen Landes aufgrund zweier entführter Soldaten seinen 'Segen' geben und bei der bevorstehenden Intervention eines anderen Landes als Antwort zu den 15 getöteten Soldaten sagen, das geht nicht (die 'on top' auf die anderen 100 toten Soldaten seit Ende 2005 dazugekommen sind und 'on top' auf die 30.000 getöteten Menschen in 15 Jahren Terrorkrieges zuvor kommen)?

Diese bigotte Doppelmoral ist wieder ein - leider - zutiefst christliches Verhalten der USA.

5.7.06

Brief an den israelischen Premier

Der türkische Author und Kolumnist Emin ÇÖLAŞAN hat aus aktuellen Anlass zur absurden Situation in Israel einen fiktiven, ironischen Brief an den israelischen Ministerpräsidenten geschrieben, den wir hier auszugsweise übersetzen möchten:


"(Zitat) Sehr geehrter Premier von Israel, wie geht es Ihnen? Wenn Sie mich fragen, so möchte ich mich hier frank und frei bei Ihnen beschweren.

Wegen des einen Soldaten, der von den Palaestinensern entführt wurde, machen Sie hier echt den Aufriss. Wie wir erfahren haben, haben Sie den Befehl erteilt, alle 'Ziele zu zerstören' und eine Offensive zu starten. Ihre Armee war ja bereits auf palaestinensischem Gebiet und Sie haben ja bereits alle Minister und Abgeordnete entführt, die Sie zu fassen gekriegt haben. nun geht das ganze aus der Luft und zu Boden mit Bombardierungen weiter.

Geehrter Herr Premier, wieso solch eine Eile? Übertreiben Sie nicht mit Ihren verwendeten Mitteln? Wenn er entführt wurde, wurde er entführt. Und Sie wollen ihn ja unbedingt lebend haben.

Also, Exellenz - leben Sie auf dem Mond?

Wurden Sie in den nahen Osten mit einem Fallschirm abgeworfen?

Wir schlagen uns seit Jahren mit Terror in dieser Region herum. 6.000 Soldaten und Polizisten wurden ermordet, unzählige Soldaten wurden entführt, Tausende Zivilisten starben an Kollateralschäden.

Im Nordirak haben unsere Soldaten sogar vor ihrer Entführung durch US-Streitkräfte Säcke auf die Köpfe gestülpt bekommen.

Das Sterben geht hier bei uns schon seit Jahren.

Gucken Sie uns an: nach jeder Beerdigung eines Soldaten bleibt uns nicht viel anderes übrig als daraufhin zu weisen, das dies Konsequenzen haben wird - das war's denn auch.

Also werter Herr Premier, in was für einem Land leben Sie eigentlich? Ist das nicht etwas peinlich, für einen Soldaten solch einen Tanz aufzuführen?

Wenn Sie sich aus diesem Grund für solch einen Aufmarsch legitmiert sehen, hätte die Türkei doch die gesamte Region 6.000 mal auseinandernehmen müssen oder nicht.

Sie (die Terroristen) sind wie bei Ihnen unter uns, die bösen, und leben im Nordirak. Sie kommen über die Grenze, haben ihre Helfer, sähen ihren Terror und verschwinden wieder in den Nordirak.

Gucken Sie uns an: Tun wir etwas gegen die PKK Kasernen im Nordirak? Null.

Sagen wir etwas gegen die Marionettenregierung im Irak, oder gegen die USA und die EU, die im Nordirak und in ihren eigenen Ländern die PKK dulden? Meinen Sie nicht wir könnten denen allen den Arsch aufreissen?

Und ausserdem: wir sind ein richtig grosses Land. Nicht so wie Sie.

Und so, wie Ihr Arsch den USA gehört, gehört auch unser Arsch den USA! Also die USA ist sowohl Ihr als auch unser 'Verbündeter'.

Neuerdings sind unsere Oberen ja immer bedacht, Mittler zu spielen. Zwischen dem Iran und der USA (was die USA kaum interessierte) - und nun versuchen sie, zwischen Ihnen und den Palaestinensern zu vermitteln. Bitte verprellt sie nicht!

Denn wenn sie schon ihren eigene Probleme vor Ort und im Nordirak nicht gelöst kriegen, so lassen Sie ihnen wenigstens das Gefühl, anderen helfen zu können!

Sie bringen die Welt in Aufruhr für einen Soldaten. Davon sind wir schon lange weg. Wir erdulden das alles, indem wir einfach zuschauen. Warum das alles?

Weil wir nicht wie Sie sind!

Wir sind ein grosser, seriöser Staat!

Wir möchten mit niemanden Probleme haben, ob sie nun unsere Soldaten ermorden, entführen oder Säcke auf die Köpfe stülpen und dann entführen - wie auch immer.

Geehrter Herr Premier von Israel ich bin echt sauer. Für einen Soldaten können Sie das doch nicht machen!

Seien Sie gemaessigt, ergeben Sie sich Ihrem Kismet!

Gott bewahre, was Sie gemacht hätten, wenn Ihnen 6000 Sicherheitskräfte getötet würden wie bei uns. So wie das ausschaut, wär da garantiert ein dritter Weltkrieg drin gewesen, nicht wahr, Herr Premierminister?

Nehmen Sie uns als Vorbild. Brüllen Sie und fuchteln Sie, aber reagieren Sie nicht, so einfach ist das.

Machen Sie es gut!"