30.6.06

Funktionierendes Leitkulturbeispiel in der Netzzeitung

Eine Reportage von Tilman Steffen in der Netzzeitung, die man in die Rubrik 'Friede, Freude, Assimilierungskuchen' einordnen kann, möchte Turanoid Ihnen, liebe Lesenden, nicht vorenthalten.

Da heisst es:
"Dass die Türken für die deutsche Nationalelf fiebern, liegt nicht nur daran, dass die Türkei bereits in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft ausschied und dadurch nicht mehr bejubelt werden konnte."

Irrtum, lieber Tilman. Es liegt nur daran.

Freundlichst,
Ihr Turanoid - Team.

29.6.06

OFFTOPIC: Turanoid bricht eine Lanze für Klinsi....

Also hier möchten wir mal was GANZ anderes als Thema aufgreifen, als das, was hier sonst aufgedeckt wird. In kleiner eigenen Sache also und aus aktuellem Anlass.

Jürgen Klinsman, auch genannt "Elfe" weil mit 11 - Meter Fallwaser gesegnet, gibt den Deutschen wieder etwas zurück, was sie fast 57 Jahre nicht mehr richtig kannten: stolz zu sein auf etwas, was bei den "Anderen" auf diesem Globus keine Sorgenfalten in die Stirn meisselt.

Da wird auch überall mitten in Deutschland eine "Du bist Deutschland" - Fahne ans Auto gepackt, Deutschland Wimpel in den Fenstern, Fahnen die weit von der Fensterbank 'rausragen, schwarz-rot-gold'nes Lametta/Bracketts/künstliche AUGENWIMPERN.

Die Euphorie ist so groß, das alle in Gedanken schon Weltmeister sind in Deutschland (oft zu hörendes Zitat "Zu Gast beim Weltmeister"). Dass Gastarbeiter-Ali hierbei seine Fussball - Künstler dank der Beckenbäuer-FIFA-Hinterfotz-CH-Blatter Connection (siehe Turanoid Fifa - Artikel) in Deutschland nicht sehen konnte, war ein genialer Coup. Man stelle sich nur vor, die Türkei würde im Viertelfinale Deutschland im eigenen Land auskicken! Ein grösserer Fussball - GAU wäre da höchstens nur noch ein AUS nach der Vorrunde gewesen (aber auch diese Gruppenauslosung wurde glorreich Ausge-Beckenbauer-t)...

Aber zur Sache:
Klinsi hat es in einigen Wochen geschafft, aus einer demotivierten, unorganisierten, Ballbehandlungsbehinderten Rotte tatsächlich so etwas wie ein Fussballteam zu machen.

Das amerikanisch-ganzheitliche Trainingskonzept, das einen ganz anderen Profisportler vorsieht, als der, den Derwall, Rehagel & Co. den Kickern veklickerten, war den "Du bist Deutschland" Bundesliga - Kickern zutiefst zuwider: Spielunlust, 3.klassige Freundschaftsspiele waren die Folge.

Doch die "Elfe" hat ihnen in dem Vorbereitungscamp in der Schwiez allen den Zahn gezogen, der diesen muffigen Eiter von Uraltfussball noch in der Wurzel hatte - und das ist gut so. Und auch wenn der 'tolle' Fussball Deutschlands zur Zeit noch gerade mal 15 - 30 Minuten in der 1. Halbzeit anhält: die Mannschaft kann schon eine Menge mehr als im Vergleich zum letzten Jahr.

A propos Hochlandtraining in der Schwiez:
Das neue natürliche Doping nennt sich Eigenbluttransfusion aus dem Hochlandcamp. Die Sportler produzieren im Hochland hämoglobinreiches Blut, um die Effekte der dünnen Hochlandluft zu kompensieren. Dieses wird nach Abschluss des Hochland - Trainingcamps ennommen (x Liter pro Spieler) und wird im Laufe des Turniers nach und nach dem Sportler zugeführt, um den Hämoglobin-Pegel das Turnier über hochzuhalten.

Hätten Sie es gewußt? Wohl kaum!

Und seien Sie unbesorgt: nix da mit 'Schummeln alleine - vergiss es'. Dieses Verfahren wird auch bei den anderen Topteams seit einigen Jahren angewendet.

So oder so: Klinsi macht alles neu. Und bisher alles richtig.

Nur am Freitag dem 30.06.2006 kommt im Turnier der erste Gegner für Deutschland aus der alten Klasse, in der Deutschland vor 10 - 20 Jahren noch inklusive war: Argentinien.

Ein Gewinn der Deutschen ist insgesamt eher unwahrscheinlich. Aber auch Frankreich hat Spanien überraschend besiegt. Aber warum auch hier nicht ebenfalls ein kleines 'Wunder von Bern' kreieren? Richtig - weil die Argentinier keine Spanier sind.

Aber die 'Panzer' sind immer für eine Überraschung gut...hoffen wir, das der beste gewinnt und das die 'Schland' - Fahnen auch nach der Argentinien - Niederlage stolz wehen werden.

Denn dann ist man tatsächlich zu Gast bei 'Freunden' und nicht einfach bei "Adolfs Enkeln" (ups - das hat Turanoid eben nicht wirklich gesagt? Blame the Brits).

26.6.06

Türkei: Die Diktatur der Religiösen

Eine eher amüsante Website namens 'Wir - sind - Kirche' hat eine sehr interessante Übersetzung eines Artikels des Freidenkers Tuncay Özkan veröffentlicht, der bei der FR wohl erschien....

Hier wird auf den 'Pyrrhus - Sieg' der EU hingewiesen, die mit der AKP als 'Pseudo Reformwillige' Partei (die EU ist nur an Antikemalisten interessiert und honoriert dies entsprechend) den für die postkolonialen Industrienationen so gefährlichen Kemalismus in dessen Gründungsland Türkei entschärfen soll, der im Prinzip sogar sozialistische Tendenzen offenbart (durch Erkennen von Globalisierung/Imperialismus als Grundübel für die Existenz unabhängiger Staaten).

Was sie mit der Akzeptanz der AKP für einen fundamentalisitischen Partner mit ebensolchen 'Parallelreformen' in die Türkei und evtl. irgendwann vielleicht in die EU mit aufhalst, scheint die EU erst langsam zu erkennen.

Tuncay Özkan hat auch eine Website, die aber regelmäßig gehackt wird, was nicht weiter verwunderlich ist, da in der polarisierten Informationsgesellschaft der Türkei für die Pro-Fundamentalisten jedes Mittel der Verunglimpfung recht ist und Gegner zum Schweigen zu bringen Programm geworden ist.....

4.6.06

Spiegel: Nachrichtenmeldung oder Meinungsfaerbung?

Man kann aus der deutschen Presse nicht wirklich schlau werden.

Jeder seriöser Journalismus beruft sich auf die Verpflichtung einer 'objektiven Berichterstattung'. Das dies realitaetsfremd ist, wissen wir - Objektivitaet ist nur virtuell, da für den Einzelnen nicht erfahrbar.

Es gibt jedoch das Bestreben, Meldungen zunaechst nur als Meldung wiederzugeben. Das ergibt eine virtuelle Objektivitaet, die aus dem gegebenen gesellschaftlichen Umfeld als 'objektiv' angesehen werden kann.

Soviel zur Theorie.
Kommen wir zurück zu der Meldung im Spiegel.

Da heisst es:
"Im Atomstreit zwischen dem Westen und Iran setzt Teheran seine Öl-Vorräte nun doch als Druckmittel ein."
Was bedeutet das "nun doch"? Ist dies ein essentieller Bestandteil, einen Bericht 'objektiver' zu gestalten? Wohl kaum.

Wird es dann analog dazu im Spiegel irgendwann evtl. heissen (was eigentlich keiner wünscht): "Die USA wird nun doch einen Krieg mit dem Iran beginnen"!?

Wohl kaum - "militaerisches Vorgehen" klingt da doch viel vertretbarer und rationaler, oder?

Diese suggestiven Satzkonstrukte sollte eine seriöse Berichterstattung nicht beinhalten.

Weiter im Kontext.

"Ahmadinedschad bekräftigte zugleich das "unbestreitbare Recht" seines Landes auf die Urananreicherung. "

Entschuldigung aber bitte womit hat er was "bekräftigt"?

Die Meldung sollte korrekt so lauten:
Ahmedinedschad erinnerte erneut an das legitime Recht eines jeden souveraenen Staates, Atomtechnologie zu nutzen und zu erforschen.

Denn Turanoid ist keine internationale Verfassung bekannt, an die sich alle souveraenen Staaten halten müssen, die Atomtechnologie einem 'eingeschraenkten, etablierten Nutzerkreis' erlaubt!
In der feinen Atomgesellschaft befinden sich solch problematische Staaten wie die Ukraine, Russland, Pakistan, Indien, Israel und die eigentliche Gefahr dieses Jahrhunderts für den Weltfrieden und für die Ökologie überhaupt: CHINA.

Das Ahmedinedschad weltfremd ist, was seine Aeusserung gegenüber dem Existenzrecht Israel betrifft, steht ausser Frage. Hier sollte politisch entgegengewirkt werden.

Das Atomenergienutzung eine tickende Zeitbombe für ein hochgradig Erdbeben - gefaehrdetes Land wie Iran ist, steht ebenfalls ausser Frage.

Doch wenn hegemonistische Staaten wie die USA sich nun als Weltpolizei aufspielen und darüber entscheiden wer high-tech Forschungen betreiben darf und wer nicht, dann wird dies extrem problematisch.

Die Welt ist nicht der Abenteuerspelplatz der katastrophalen derzeitigen US-Regierung. Dies sollte seriöse Pressearbeit ebenfalls dem Mitbürger suggerieren, wenn sie schon den Boden der Pseudo-Objektivitaet verlassen hat.

Das schuldet DER SPIEGEL seinen Lesern.

Jaja, die einstigen 68'er, nun Manager in 'Urabstimmung's Namen'. Aber das ist nicht neu. Dank eines anderen 68'ers haben wir nun einen relativ markanten Überwachungsstaat in Deutschland aufgebrummt bekommen. Genau - dem ehemaligen RAF - Anwalt Otto Schily.

Turanoid meint nur: Trau - schau - wem.

19.5.06

Die Mehrwertsteuererhöhung, die keine Partei wollte...

Die SPD hat es nicht leicht heutzutage, riskiert sie doch mit dieser Aktion eine möglicherweise massive Abstrafung bei Neuwahlen durch den Bürger.

Nochmal zur Erinnerung der Stand vor der Wahl:

Mit der SPD war eine Mehrwertsteuererhöhung "nicht machbar".

Die Realität heute:

Die Mehrwertsteuererhöhung wird nicht, wie von den "Christlich Demokratischen" geplant, auf zwei, sondern gleich auf drei Prozent erhoben.

Dies mache z.B. bei einer vierköpfigen Familie rund 500 Euro Mehrbelastung im Jahr aus - so zumindest die 'seriöse' Presse.

Diese Rechnung ist so erstmal höchst problematisch.

Hat diese Familie z.B. ein Auto (so etwas soll es geben), fallen alleine für alles rund um das Auto schon Mehrbelastungen von ca. 120 Euro im Jahr aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung an.

Hier wird also offensichtlich eine Verfälschung des Mehrbelastungbetrages für die Einzelhaushalte vorgenommen. Ob dieser Sachverhalt abgesprochen wurde mit der Regierung oder aus eigenem Kalkül der Presse geschieht, ist schwer nachzuvollziehen. Irgendwetwas dazwischen wird es auf jeden Fall sein. Denn 500 Euro sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern eine relativ konkrete (berechnete?) Zahl.

Doch nochmal zurück zu der Mehrwertsteuererhöhung, die mit der SPD nicht 'machbar gewesen wäre-sollte-könnte' und nun doch wurde ;-).

Das Geld, das der Staat bekommt, betrage rund 16 - 18 Milliarden Euro.
Halt, Stopp. Das ist so verkehrt.
Dies ist zunächst einmal der Betrag, der den Haushalten von ihrer Kaufkraft abgezogen wird.

Der Bund und die Länder teilen sich diesen Betrag zu halben Teilen.

Dem Staat stehen somit rechnerisch 8-9 Milliarden Euro mehr zur Verfügung. Die Länder können sich freuen: durch die zusätzlichen 8-9 Milliarden können 'Apparate' wie die Agentur für Arbeit weiter finanziert werden, die Kommunen können statt Bolzplätze und Kindergärten neue Stadtverwaltungspaläste (speziell in den neuen Bundesländern) hinpflanzen.

Die Argumentation der SPD ist dabei kläglich: sie habe mit der Mehrwertsteuererhöhung ja auch eine (Ironie an) Reichensteuer (Ironie aus) mit auf dem Weg gebracht. Wie auch eine Erhöhung der Gewerbesteuer - und - eine Senkung der Pendlerpauschale (was wieder Kaufkraftentzug des Konsumenten bedeutet).

Für den Durchschnittsbürger heißt dies auf gut englisch eine "This is as Loss - Loss - Situation", denn er wird gleich x-fach geschröpft.

Das die 'Reichensteuer' der SPD dabei nicht mal annähernd so hoch ist wie der Spitzensteuersatz zu Zeiten des christlichen Wiedervereinigungskanzlers, stört keinen. Also ist die SPD - Reichensteuer das, was sie ist: eine SPD - Lachnummer.

Dabei ist die Marschrichtung für eine Haushaltskonsolidierung (wie das so schön heißt), relativ einfach.

Schampus-Lafo und Thälmann-Gysi erklären relativ nüchtern, wo das Geld vom Staat gezogen werden kann: von denen, die eh' zu viel davon haben - richtig!

Denn wenn man sich Geld borgt, geht man ja auch zur Bank und nicht zur 4-köpfigen Familie, die froh ist, wenn Sie wieder einen Monat mit der schwarzen Null aus ihrem Lebenskalender streichen konnte.

Eine Erhöhung von Spekulationssteuern
um 0.5-1% z.B. wäre da eine sinnvolle Steuererhöhung, geht es hier ja nicht um Geld, das zum direkten Lebenserhalt dient, sondern erst einmal andere Kriterien erfüllt.

Vorsichtig wird hier von 20-24 Milliarden Euro Mehreinnahmen für den Staat gesprochen - und das Beste kommt erst noch: im Steuerspiegel für Spekulationssteuern läge man im europäischen Durchschnitt selbst nach der Erhöhung unter dem Mittelmaß. Kleinanleger könnten dabei von dieser 'Spekulationssteuererhöhung' ebenso ausgenommen werden, wie NPO Unternehmen.

Eine andere Forderung ist schlichtweg unausweichlich:
Rückforderungen von Subventionen an Firmen bei Standortwechsel von Arbeitsplätzen ins Ausland

Deutschland kann es sich nicht leisten, Subventionen für Konzerne für kurzfristige Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen mit anschliessendem Wegfall dieser zu finanzieren. Das konnte noch nicht enmal die USA in der Ära Clinton, die mit diesem Modell durchaus Erfolge erzielen konnte.

Eine dritte Forderung resultiert aus dem Auslandsexport von Arbeitsplätzen:
Teilfinanzierung der Wiedereingliederungsmaßnahmen von Erwerblosen bei Abwanderung der Arbeitsplätze ins Ausland durch den verursachenden Konzern.

Werden solche Gesetze (und diese Regierung kann dies, da der Bundesrat durch Mehrheitskongruenz mit der Regierungskoalition hier keine Hürde mehr darstellt) erst einmal auf dem Weg gebracht, so müssen bei einer Abwanderung ins Ausland auch diese Kalkulation vom Konzern mit bilanziert werden bei der Standortwahl - und das ist gut so.

Deutschland benötigt keine Konzerne, die Subventionen einkassieren und binnen 5-10 Jahren nach China abwandern - und sich das noch von Deutschland finanzieren lassen.

Eine vierte Forderung ist eigentlich recht 'christlich':
Subventionen verstärkt im KMU - Bereich für Projekte mit nachhaltiger, hochtechnologischer, werterhaltender, hochqualitativer und ökologisch unbedenklicher Ausrichtung. Auf gut deutsch: alles was den Konsumenten und Deutschland freut: ein gesundes Leben und langlebige Produkte.

Denn wer Unternehmen mit Milliarden Euro aufkaufen kann, der benötigt auch keine Subvention. Schliesslich kann er selber ein Finanzvolumina von einigen Staaten vorzeigen.

Der Staat versteht nicht, das auf bisherigen Wege das System nur am Sterben verzögert wird. Die Regierung macht sich nicht klar, das
- jede Kaufkraftschwächung des Einzelnen die Binnenmarktwirtschaft schwächt,
- jede Binnenmarktschwächung führt zur sozialen Verarmung eines Systems,
- jede soziale Verarmung führt zwangsläufig zur intellektuellen Verarmung des Systems,
- jede intellektuelle Verarmung führt zur Verringerung der internationalen Konkurrenzfähigkeit eines Systems.

Somit sitzt Deutschland auf einer tickenden gesellschaftlichen Zeitbombe. Dies kann so nicht im Sinne Volkes sein - und die Regierung ist nunmal auch ein Interessenvertreter des Volkes!

So ist diese Mehrwertsteuererhöhung letztenendes nichts anderes als ein Sargnagel für die SPD und kommt einer Bankrotterklärung sozialer Realpolitik gleich.

Denn das, was hier gerade in Deutschland läuft, ist vom Wähler so nicht erwünscht gewesen - und das mit Sicherheit...