11.2.11

Warum grassiert das Fachkraeftemangel - Virus?


Erstaunlich.

Im Aufschwungland von Madame Teflon gibt es eine grassierende Krankheit:

Das Fachkraeftemangel-Virus.

Für viele spezialisierte Branchen des Exportvizeweltmeisters werden speziell ausgebildete Fachkraefte benötigt, damit weiter akkurat produziert und fein exportiert werden kann.

Nicht nur die Tatsache, das mittlerweile selbst schönst frisierte Statistiken die erheblich angestiegenen Lebenshaltungskosten nicht mehr übertünchen können - nein, die stetig sinkenden Geburtenzahlen der 80er und 90er, sowie die schlechte schulische Ausbildungssituation seien mittlerweile auch Schuld an dem heutigen Debakel, das jaehrlich 300 - 400.000 Fachkraefte in der BRD fehlen!? Aber natürlich, doch...4 Millionen Arbeitslose und jedes Jahr 400.000 fehlende Fachkraefte...

Aber ist das denn wirklich der Grund? Keineswegs.
Liebe Damen und Herren der Industrie und Politik.
  • Erstmal besitzt man hier die Frechheit, die in der BRD seit Jahrzehnten existierende reale Inflation von 7 - 8% auf 0,5 - 1,5% zu zaubern, um damit einen besseren Verhandlungsspielraum für Nullrunden bei Gehaltserhöhungen in breiter Front zu gewinnen.
  • Dann wird das Volk durch Entlassungsorgien und breitflaechige Schliessungen geschüttelt, um den inflationsbedingten Anspruch auf mehr Lohn stetig Absagen zu erteilen.
  • Als Bonbon bekommt die Bevölkerung dann noch den Teuro, der letztendlich den Betrag einer Anschaffung nicht oder unwesentlich aenderte und lediglich das Waehrungszeichen dahinter austauschte.
    Ausser beim Lohn natürlich - der wurde korrekt halbiert, klar!
  • Als neueste Bremse für höhere Lohn- und Gehaltsforderungen besetzt die Industrie seit nunmehr 4 Jahren jeden 2. neuen Job in Form einer "hire & fire" - Leiharbeit aus.

Und dann is' man auch noch so frech und sagt man haette eine Fachkraeftemangel-ose in der BRD?

Eine gezüchtete Armee von 400 Euro - Jobbern, Millionen von Zeitarbeitsvertraege, Leiharbeit, Saisonarbeit, fehlende Mindestlöhne, jahrelange Nullrunden in den Massenarbeitsstellen, Streichung von finanziellen Honorationen in den Nicht - Manageretagen.


Nennen Sie nun dem Bürger einen Grund, sich beruflich zu spezialisieren.
  • Wird er dadurch attraktiv besser bezahlt? Nein!
  • Kann er dadurch seinen Arbeitsplatz garantieren? Wie denn bei dem hohen Anteil von Zeitarbeitsvertraegen?
  • Wird somit seine Zukunfts- und Planungssicherheit seines Lebens erhöht? Mitnichten!
Die Industrie und die Politiker in Deutschland können einem halbwegs intelligenten Bürger in diesen Punkten nichts mehr vormachen. Doch sie könnten einen ANFANG machen: naemlich der Bevölkerung reinen Wein einschenken, z.B.
  • Die wirkliche Inflation in Deutschland benennen,
  • Den stetigen Kaufkraftverlust durch statische Löhne anführen,
  • Die steigenden versteckten Kosten für den Bürger ausführen durch Anstieg der Krankenversicherungszuzahlungsfaelle, private rententechnische Zukunftsabsicherungen, Steuerausfaelle durch Nichteinnahme rechtmaessiger Steuern bei Körperschaften, Spekulationsgewinnen und Vermögen,
  • Deutschland als ein Land der grassierenden Altersarmut outen,
  • 1 Euro & 400 Euro - Jobs und deren negative Auswirkung auf die Beschaeftigungspsychologie in der Industrie untersuchen und aufdecken
  • und themenbezogen schlussendlich statische Löhne und deren negative Auswirkung auf Motivation und Fortbildung von Angestellten aufdecken.

Aus der Sicht der spezialiserten Fachkraefte der BRD ist es nur Recht und billig., wenn z.B. EU - Nachbarn auch nur mit 25% mehr Aussicht auf Lohn und kleinen Bonis (kostenlose Sprachkurse für die gesamte Familie, Hilfe bei der Wohnungssuche, etc.) deutsche Fachkraefte erfolgreich weglocken.

Die BRD ist seit Jahren im untersten Lohnbereich der EU am dahindröppeln. Laender wie Holland oder Frankreich haben positive Lohnsteigerungen, ja selbst Italien bietet mittlerweile bessere Löhne im Schnitt an, als das, was hier real ausbezahlt wird.

Dieser Realitaet stellt sich die Politik der BRD gar nicht mehr (mit Ausnahme der Linken).
Das die Industrie sich wundert, wieso ihr die Talente und Köpfe weglaufen, ist nebenbei nur dreist.

Wir können der unterbezahlten Krankenschwester aus Schwerin keinen Vorwurf machen, wenn sie in Daenemark für ein erheblich besseres Salaire arbeitet.

Ebenso ist es vollkommen ok, wenn der arbeitslose Mechatroniker aus Ludwigslust in Schweden für fast das Doppelte des Lohns arbeitet, der ihm zuletzt in der BRD angeboten würde.

Und erklaeren Sie mal einem Physiker oder Biologen, warum er zu Forschungszwecken nicht nach Holland oder in die USA gehen soll. Soll er etwa warten, bis ihm seine Forschungsstelle bei der naechsten Effektivitaetsteigerungs-/Einsparungsrunde in der BRD gestrichen wird? Wohl kaum.

Vor allem die SPD taete gut daran, den Verdruss der Bevölkerung angstlos in den Mund zu nehmen und diese finanziellen Misstaende aufzudecken und Alternativen anzubieten. So nimmt man auch den Linken den kontinuierlichen Wachstumswind aus den Segeln.


Man kann sich nur wünschen, das Herr Gabriel sich an seine linken Wurzel erinnert, und das "Schiff SPD" das erlittene kapitalistische Leck durch Herrn Schröder's Agenda - Kurs, das die SPD zu einer CDU 2.0 degradieren liess, schliesst, und wieder SOZIALE, VÖLKISCHE Traditionen als Imperativ versteht.

Fachkraeftemangel...Ts,ts,ts...