16.11.16

"Immune" HDP - Abgeordnete festgenommen - "wat nu?"

Die HDP, ein Spinoff der verbotenen, mikronationalistisch - ethnofaschistischen BDP, ist eine Partei, die sich selbst als 'Partei der Demokratien der Völker' tituliert. Sie selber bezeichnet sich auch als linke Partei - die Wahltrommel ist zumindest so.

In ihrer politischen Realitaet ist sie jedoch eher eine liberalistische (also nicht sozialistisch / anti-imperialistische) Partei.

Der Widerspruch mit links entspringt aus dem Fakt, das die HDP keine Probleme damit hat, mit den feudalen Lehensherren in der Region (Toprak Ağa) verzahnt zu sein, Abgeordnete und Bürgermeister von besagten "Toprak Aga"s (Lehensherren) zu stellen.

Ein für die Linke UNLÖSBARER Widerspruch, den man natürlich mit eine liberalisierten Form - read: "Sozialdemokratie" - viel besser lösen kann ;)

Nachdem man bei der HDP gesehen hat, das man mit reinem kurdischen Mikronationalismus nicht die 10% - Hürde (ca. vier Millionen Stimmen) für das Parlament überwinden wird können, hat man eine neue Marschrichtung bestimmt:

  • Fundament ist nach wie vor der synthetische rassisitisch - kurdische Mikro-Nationalismus,
  • Topping: Aufnahme der liberalen nicht-kurdischen AKP - Jünger, die vom totalitaeren Erdoğan enttaeuscht sind,
  • 2.Topping: Integration der armenischen / Pontus - Minderheiten im Norden & Istanbul (zusammen ca. 0,3 - 0,5 Millionen türkische Staatsbürger).

Bis 2013 war die HDP ein Major Player im problematischen "demokratischen Dialog" mit der AKP. "Gute Sachen" sollten passieren. So zumindest die damalige Haltung vom Praesident Gül und Premier Erdoğan. Damals.

Durch den Bruch mit dem Gülenisten mittels eines Aufdeckungsversuchs der Veruntreuungs - Gigantomanie der Erdoğan Familie durch die Gülen Justiz aenderte sich dies zusehends.

Das Consulting der Gülenisten, die sich als Experten an die Seite Erdowahns stellten und zu Zeiten des 'Dialogs mit den kurdischen Nationalisten' taeglich den demokratischen Dialog lobpreisten, stoss bei Erdo auf taube Ohren.

Denn die Situation im Südwesten der Türkei eskalierte drastisch...
  • Die Polizei durfte nur an bestimmten Orten 'hinsehen' und musste bei vielen Vergehen 'wegsehen'.
  • Die Armee durfte keine Operationen gegen die PKK durchführen. Sie erhielt keine Erlaubnis, in Uniform aus den Kasernen zu gehen.
  • Eine juvenile PKK - Organisation übernahm in den Strassen von Südostanatolien (YDG-H) die Strassenkontrolle. Etwas, was die Polizei normalerweise - in normalen Laendern - übernimmt. 
  • Der Verbrauch von nicht "zweckdienlichem" Ammonium - Nitrat in der Region nahm bedrohlich hohe Formen an. Das Landwirtschaftsministerium haelt idR. penibel Schrift über Ammonium - Nitrat, das in der Landwirtschaft in der Türkei als Nitrat - Dünger verwendet wird. Der zweckfremde Gebrauch von Ammonium - Nitrat sollte hinlaenglich bekannt sein.
  • Über die Stadtverwaltung Bremen wurden Dutzende von Strassenbaumaschinen an die Staedte in Südostanatolien geliefert. Die HDP Bürgermeister der Region verteilten diese Baumaschinen je nach Bedarf an andere Staedte. Wie sich herausstellte wurden diese Baumaschinen in de Jahren 2011 - 2014 auch dafür genutzt, die dirty bombs der PKK unter den Asphalt der Strassen in den Staedten einzuasphaltieren.
Tonnen von hausgemachten Bomben in Südostanatolien

Kurzum: das Schweigen der AKP in der Zeit des "Dialogs" wurde offensichtlich für die Vorbereitung eines zivilen Aufstands genutzt. Die AKP schaute wie gesagt nur zu. Agitator: die PKK und die HDP.

A propos PKK: Bei den Urteilen bzgl. der Heri Batasuna Schliessung endete die Begründung mit dem Schluss:

Eine politische Bewegung oder Partei, die sich von terroristischen Organisationen nicht distanzieren kann hat kein Anrecht auf politische Legitimation.

Mit der erklaerten 'Vendetta' der AKP gegen die PKK und ihrem politischen Auslaeufer HDP kam es zu Strassengefechten in Südostanatolien. Die PKK als auch die HDP hat jedoch mit der Unterstützung der regionalen Bevölkerung gerechnet. Doch dies erwies sich als falsch.

Die regionale Bevölkerung stand zwischen der PKK und der Türkei. Sie entschied sich für die Türkei.

Südostanatolien - nach den Scharmützeln der PKK mit der türkischen Armee


Das i - Tüpfelchen der ganzen Geschichte kam zusammen, als die AKP registriert hat, das in der Zeit des Gülenisten - Aufstands keine PKK - Aktivitaeten verzeichnet wurden. Mit der Festnahme der Offiziere erweiterte sich das Bild der Kooperation der Gülenisten mit der HDP & der PKK.

Dies führte somit zu den derzeitigen Festnahmen der HDP - Politikern.

Die HDP hatte von Anfang an keine Distanz zur PKK und ihren Aktionen. Im Gegenteil. Die HDP Politikerin Figen Yüksekdağ erwaehnte vor ein paar Jahren noch ganz stolz:
"Wir habe nunseren Rücken an den Kandil - Berg gelehnt und nehmen von dort unsere Kraft" (der Kandil - Berg im Irak ist das Hauptquartier der PKK)

Kurzum: Die HDP war schon seit jeher eine ethnofaschistische Partei im medial brauchbaren, links-demokratischen Gewand, die von Anfang an keine Distanz zur PKK schaffen konnte.

Der Bruder des HDP Chefs Demirtaş - ein waschechter, aktiver PKK - Terrorist - wurde in den Bergen der Türkei im Jahre 2015 bei Schiessereien der PKK mit der türkischen Armee verletzt.

Die Illegalitaet dieser Partei im europaeisch-demokratischen Sinne erweist sich analog zur Herri Batasuna.

Daher sind die Festnahmen der HDP-Abgeordneten (die teilweise selber paramilitaerische Ausbildungen in den Bergen erhalten haben) allenfalls verspaetet.

Zwischennote: Die HDP - Politiker wurden zur Aussage zum Gericht beordert. Sie kamen nicht. Dann wurde ein Haftantrag gestellt.
 Das sollte die deutsche Presse auch einmal erwaehnen oder: Wir traemen einfach weiter.

Mit anderne Worten: die HDP - Politiker wurden nicht verhaftet, weil sie kurdisch - nationalistische Politik machen, sondern weil sie nicht zur Anhörung gekommen sind.
Eine Schliessung der HDP ist eigentlich nicht notwendig, da nach dem Bombenanschlag der PKK in Diyarbakır letzte Woche (eine Protestantwort zur Festnahme der HDP - Politiker) eine anschliessende Protestkundgebung der HDP stattfand.

Nicht einmal 100 Protestanten kamen zum Protestmarsch in der Millionenstadt.

Offensichtlich ist die erneute Überwindung der 10% - Hürde in das Parlament für die HDP - bei den naechsten Wahlen - ihre derzeitige Haltung zum Terror vorausgesetzt - in weite Ferne gerückt.

Die eigentliche Frage in der Zukunft lautet jedoch:
Was macht eine - irgendwann unabhaengige - Türkische Justiz mit dem "Partner" all dieser Machenschaften des vergangenen Jahrzehnts mit der PKK und den Gülenisten - im Namen der Demokratie?

Oder alllgemeiner: Wie rechnet die Türkei mit der AKP in der nahen Zukunft ab?

7.11.16

Merkel, Can Dündar & der Ruf nach *Pressefreiheit* in der Türkei.

Vorzeige - Demokrat & Yuppi Can Dündar
Rückblende:
Das Jahr 2008. In der Zeit war der Schauprozess  Ergenekon, der in einer Erdoğan - Gülenisten Co-Produktion in der Türkei inszeniert wurde, voll im Gange.

In diesem Prozess wurde der Chef der berühmten alten Zeitung 'Cumhuriyet', İlhan Selçuk, mit über 80 Jahren, morgens um 5 Uhr abgeholt & nach Silivri ins Ergenekon - Gefaengnis gesteckt. So, wie viele andere, als kemalistisch bezeichnete Journalisten - inklusive dem damaligen 'Cumhuriyet' Kolumnisten und heutigem CHP Abgeordneten Mustafa Balbay!!!

Balbay: Gülenisten entliessen mich von der 'Cumhuriyet'
Nein, Selçuk verschwand nicht nach Deutschland.
Er veraeusserte auch nicht Monate vor seiner Festnahme seine Besitztümer, um diese in Devisen umzuwandeln.






In dieser Zeit schrieb der Herr Can Dündar jedenfalls in der Tageszeitung Milliyet und war voll im Erdowahn - Rausch.
Kein Tag verging, an dem er nicht die AKP beölte, Erdoğan fast schon als Demokratie - Heiligen aussprach. Kein Witz!

İlhan Selçuk (R.I.P.) ehem. Chef der 'Cumhuriyet'
Kurz nach der Festnahme des Chefs der Zeitung Cumhuriyet (dessen Chef - Redakteur er Jahre spaeter - überraschend - wurde) schrieb Can Dündar ganz trocken:
"Klopft lieber an eine andere Tür" ("BAŞKA KAPIYA"!).

Im Klartext: "Euer Ruf nach Gerechtigkeit ist aus unserer Sicht wertlos, ihr seit Kollaborateure der Putschisten".

Wie gesagt - In der Kolumne von Can Dündar ist die Rede vom 'linken' verstorbenen İlhan Selçuk, Chef der Tageszeitung Cumhuriyet.
Der 'Biedermann' in diesem Fall ist niemand Anderes als der heutige "Bundestags - Experte" bzgl. der chaotischen Situation in der Türkei, CAN DÜNDAR.

Wir wissen nicht, ob eine Personifizierung von Bigotterie überhaupt möglich ist. Herr Can Dündar kommt dieser Bigotterie auf zwei Beinen zumindest ziemlich nahe. So eine schizofrene Situation ist beinahe pathologisch.

Bereits 6 Monate vor dem Aufstand der Gülenisten - Generaele veraeusserte Can Dündar sein Hab und Gut.
Er verhüllte sich in Schweigen, als der Putschversuch von Statten ging.
Kurze Zeit spaeter gab's dann noch einen Urlaub von Herrn Dündar in der BRD. Und er ward nicht mehr wiedergesehen in der Türkei.

So wie Jahre zuvor Fethullah Gülen nach Pennsylvania reiste und dort in die zuverlaessigen Obhut des CIA kam.

Zufall? Natürlich.

Und wieder mal 'reingefallen': die Bundesregierung als "williges Werkzeug" dieser bigotten Scharade. Leider. Angie, Angie. Was wird nur aus Dir?

Wenn Sie daher in den heutigen Tagen den trendy Can Dündar in der Glotze sehen. Denken Sie bitte auch an die Informationen hier im Turanoid - Blog nach. Integritaet und Nachahltigkeit in der Agitation kann hier eigentlich nur der deutschen Presse und ihrem dumpfen Türkei/Atatürk - Feindbild bescheinigt werden. Sie tut immer was sie tun muss. Konsequent.

Doch Wahrheit kommt dabei eben nicht 'raus. Nur gefaerbte Infos. Wie gehabt also: George Orwell. Überall.

19.10.16

Warum Erdoğan zum Erdowahn mutierte....

Ein Essay über westliche Realpolitik und seine Konsequenzen.


Wie gross waren die Hoffnungen auf die EU-konforme Demokratisierung der Türkei mit Erdo. Alles startete doch so gut...

Fassen wir mal zusammen:
  • Das sich zu 80% landwirtschaftlich selbst versorgende Land wurde durch die Formel: EU - Hilfen gegen radikale Subventionskürzung in der Landwirtschaft durch die Regierung kastriert. Heute kann die EU z.B. 800.000 Rinder in die Türkei exportieren. Jedes Jahr.
  • KfW als Motor der Bauwirtschaft in Deutschland dank der Türkei. Dank der Baublase in der Türkei und die von den deutschen Baufirmen über die Formel "Baufinanzierung gegen Baukriterien" gewonnenen Rechte für Ausschreibungsbestimmungen, die die AKP 1:1 übernimmt, konnte die deutsche Bauindustrie schwarze Zahlen schreiben.
  • Abkehr vom miltaristisch gewerteten Kemalismus zur islamischen Demokratie mit Neo - liberalistischen Anstrich: Die AKP stimmte einer Richtungsaenderung nach diesen Vorgaben zu.
  • Übergang zu einer Demokratisierung nach einem föderativen Modell. Lies: statt dem derzeitigen französischen Staatsmodelle soll die Türkei in einem Bundelaender - Modell mit 'Teil - Autonomien' überwechseln ("Teile und herrsche V.2.0")

All dies ging eigentlich bis 2014 relativ gut. Die EU war zufrieden: Man exportiert fleissig, die Türkei bleibt aussen vor der EU und sagt gleichzeitig zu allem "ja" und "AMEN".

Erste Traeume von der Wiedergeburt des Vertrags von Sevres machten sich bereits in Frankreich breit.

Die Türkei war auf dem Weg, politische Gestaendnisse zu machen, die Armenien mit milliardenschweren Geldsegen belohnen sollte (Intermezzo: Das Gericht in Strassburg hatte hier den Hammer anders fallen lassen und auf geschichtliche Analysen verwiesen statt Reparationen durch Vollendung von Tatsachen durch politische Lobbyarbeit zu erwirken).

Doch es kam zum Eklat. Zum Bruch der Kooperation "Westen - AKP". Aber warum?

Realpolitik ist nur wirksam, wenn sie die historischen Realitaeten und die Fachkompetenzen der Beteiligten KORREKT beurteilen & berücksichtigen.

Die Forderungen des Westens stehen im Widerspruch zur Ideologie der türkischen Republik.

Sie berücksichtigt auch nicht die historischen Kompetenzen der Türken in ihren eigenen Interessen.

Der Westen glaubte, über die Rechnung

Lobbysupport für Religiöse Gesinnungen + Geldhilfen = Durchsetzung eigener neokapitalistischer, neoliberaler Interessen

alles realisieren zu können in der Türkei. Nun. Man lernt eben nie aus.

Als die geheime Koalition zwischen der AKP und den Gülenisten zu holpern begann im Jahre 2012, konnte man sich noch nicht vorstellen, das Erdoğan ein williges Werkzeug des Staates hinter dem Staat in der Türkei wird (diese Schatten-Regierungen existieren in jedem Land, liebe Lesenden. Auch in der BRD).

Die Gülenisten, eine evangelistische İslam - Bewegung die unter dem Deckmantel des Dialogs zwischen den Religionen weit mehr als eine globale Organisation für religiöse Dialoge war, agierte monetaristisch, ja sogar mit Scientology - Methoden.

Sie übernahmen durch ihren ganzheitlichen Bildungsansatz die komplette Regierungsbürokratie in der AKP - Regierung.

Sie kontrollierten die Bildung und minimierten die laizistischen Bildungswerte der Türkei.

Sie kontrollierten die Gerichte. Es gab nur noch AKP - konforme Gesetze.

Sie kontrollierten die Polizei.

Sie drangen in die Armee ein, die sich wehrte.Die Armee wurde mittels Kastrierung durch den ERGENEKON - Scheinprozess ihrer Widerstandsreflexe gegen die Gülenisten beraubt.

All das funktionierte natürlich nur in Kooperation mit der AKP.

Doch 2012 ist ein Meilenstein: Erdo's Geheimnistraeger des türkischen Geheimdienstes, der fachlich inkompetente Hakan Fidan, wurde mit einem Prozess wegen Vaterlandsverrats zur Aussage gezwungen. Die AKP konnte dies jedoch abwenden mit Blitz-Immunitaetsgesetzen.


Doch warum konterten die Gülenisten über die Justiz gegen die AKP?
  • Auf Grund der Rezession (Baublase) in der Türkei wurden die staatlichen Ausschreibungen in der Türkei geringer. Ergo: die unter dem Namen TUSKON gebündelte Wirtschaftsmacht der Gülenisten bekam drastisch weniger Ausschreibungen zugesteckt.
  • Die rein AKP - konformen privaten Bildungsinstitutionen wollten wesentlich mehr vom Bildungsbudget in der Türkei bekommen. Diese Branche war dominiert von den Gülen - konformen Bildungsinstitutionen.
  • Die Goldschürfrechte in der Türkei kamen zu einer Revision, die den Anteil an Fremdkapital & Fremd-Benefit reduzierte. Damit bekam das Gülenistische İpek-Koza / Eurogold - Konsortium immer weniger Schürfrechte im Land.
Man sagt hier zu Lande
"illegale Kooperationen sind die langlebigsten Freundschaften". 
Doch wir können in diesem Fall ein eher universelles Sprichwort ernster nehmen:
"Die Freundschaft hört bei Geld auf."

Geld hat die Freundschft zwischen Erdo und den Gülenisten je beendet.
Und damit auch die Kooperation "Reformation der Türkei nach den Plaenen vom Vertrag von Sevres." mit dem Westen.

Der laecherliche Putschversuch der Gülenisten - Generaele, die eben keine Generaele nach dem Konzept von Atatürk sind (und daher solch ein Unterfangen auch nicht korrekt ausführen konnten), war der Startschuss für die Teil-Revidierung der 14 Jahre lang betriebenen Fehler der AKP - Regierung.

Erdoğan wurde dadurch - für den Westen - zum Erdowahn.

Für die Kemalisten liest sich die Mutation Erdoğans jedoch anders:
"Der Staat hinter dem Staat in der Türkei hat Erdoğan bei den EIERN. Und sie spielen nun Billard mit seinen Hoden. Ganz einfach."

Doch niemand sollte glauben, das die Kemalisten die AKP für ihren theokratischen Systemumbau zusammen mit den Gülenisten und dem Westen unter dem Deckmantel einer Soros'schen/Bilderberger - Demokratisierung so davon kommen lassen werden.

Alles ist im Archiv. Und das Archiv vergisst nicht.

Vor allem,wenn das Archiv von einem Staat hinter einem Staat eigens vorgehalten und aktualisiert wird.

5.9.16

G20 - oder frei nach Loriot: "Das Bild haengt schief..."

Die deutsche Presse bereitet die Eindrücke vom G20 - Gipfel  nach ihren Vorgaben. Turanoid tut dies ebenfalls. Da wundert es nicht, wenn sich die Formulierungen über gleiche Sachverhalte *leicht* unterscheiden.

Diesmal sharen wir den Kurzbeitrag des ARD - Mitglied -> mdr.

Wir resümieren hier mal etwas anders: Kein roter Teppich für Obama in China 

Waehrend in dem Beitrag verschiedene Konsultationen zwischen den Staatspraesidenten der Laender aufgeführt werden, ist das dominante Thema die Lage und Entwicklung in Syrien.

In diesem Zusammenhang gesehen schauen wir auf folgendes Gruppenfoto vum G-20 Gipfel:



Wenn dieses Bild sprechen könnte...

Die ThinkTanks im Pentagon, in Fairfax/Virginia (CIA), Pullach (BND) oder Vauxhall (SIS/MI6) sind gut beraten, wenn sie ihre Plaene von einem aufgeblasenen 'Kurdistan', der nicht im Einklang mit ihrer quantitativen Repraesentanz in dieser Region kongruent ist, noch einmal überdenken:

  1. Keine Ethnie kann für die USA so wichtig sein, das sie es sich mit einem NATO - Partner verscherzt, der sich im G-20 Giphelfoto bewusst zwischen die beiden Grossen der SCO einreiht.
  2. Ende eines Terror - Korridors in Syrien: Die Türkei duldet keine Terrorzellen vor ihrer Grenze, ganz gleich, ob es sich um die ISIS noch um einen syrischen Ableger der PKK handelt.
  3. Die Operation 'Euphrate Shield' in Syrien zielt auf eine Beendung eines geplanten US - Israelischen Korridors im Norden Syriens aus, der im Westen gerne als 'kurdischer Korridor' bezeichnet wird. Hier agiert die Türkei sowohl in Koordination mit Syrien, Russland, Iran und China.
  4. Die NATO - Staaten müssen innerhalb von Wochen ihre Strategie, mit der kurdischen Karte die ISIS bekaempfen zu wollen, revisionieren, da durch das Einmarschieren der Türkei in die Region sich die Konstellationen geaendert hat und nun direkt ein NATO - Partner operativ unterstützt werden kann.
  5. Der Ansatz der Türkei ist bekannt: statt "federale Kantone" in Syrien den Staat Syrien als Ganzes zu konservieren (so wie Russland, China & Iran).
Wenn die NATO das Einmarschieren ihres Mitglieds nicht unterstützt, weil die Türkei dort nicht zwischen (wie für den Westen erklaerten) "guten" oder "schlechten" Terror unterscheidet, muss sie die Konsequenzen dafür tragen, wenn bezahlte Legionaere aus den NATO - Staaten in der turkmenischen Region in das Kreuzfeuer der türkischen Armee gegen die YPG geraet.

Das es sich hierbei um ein langfristiges Projekt der Türkei handelt, bestaetigt Premier Yıldırım:
"Solange wir Terrorzellen vor unserer Grenze in Syrien haben, ganz gleich woher sie kommen, werden wir in Syrien militaerisch aktiv sein. Diese Einsaetze können 1 Jahr dauern oder auch 15 Jahre, das haengt ganz von der Situation unserer Grenze ab."

Das heisst, das mittelfristig auch die von dem syrischen Ableger der PKK mit Hilfe der Koalitionskraefte finanzierten "kurdischen Kantone" in Azez und Ayn Al-Arab (Kobani) zur Disposition stehen.

Damit ist der Plan des Aufbaus eines eines kurdischen Korridors zum Mittelmeer, um den synthetischen Staat "BARZANISTAN" von der Abhaengigkeit der Nachbarlaender zu befreien, mehr oder weniger beendet.

Der von der USA initiierte arabische Frühling, der mit einem Fiasko in Lybien, mit einer Revision in Aegypten und mit einem Misserfolg in Syrien und in der Türkei (der Putschversuch der Gülenisten in der Türkei ist ein Bestandtteil der globalistischen Neustrukturierungs-Strategie der USA in dieser Region) endete, zeigt, wie heikel der externe Versuch sein kann, Landkarten neu zeichnen zu wollen.

1.9.16

Zur Lage an der türkisch - syrischen Grenze

Die 'gelenkte', konzeptionell pro - kurdisch eingestellte deutsche Presse hatte ja seit der Informationsliberalisierung 2.0 (read: soziale Netzwerke)  ein Wahrheits- und Realitaetsproblem bei ihrer Berichtserattungaus dieser Region.

Dadurch wurde die deutsche Presse auch etwas vorsichtiger und zurückhaltender.

Seit diesem Jahr beginnt die deutsche Presse wieder mit 'grauen' News - d.h. News werden so umformuliert, das sie subjektive Meinungen und/oder Unwahrheiten beinhalten.

Zuletzt agierte die deutsche Presse beim Thema Incirlik, da sie leider keine korrekten Informationen teilten (oder besser: keine richtigen Fragen stellten, um die Wahrheit zu finden, was ja eigentlich die Aufgabe der Presse sein sollte ;)). Wir korrigierten dies daher und gaben der deutschen Presse die richtigen Fragen, dies sie stellen sollte.

Ebenso wie im Thema Incirlik möchte man nun die Situation an der türkisch-syrischen Grenze konzeptionell so umgestalten, das die Türkei der diffuse 'Bösewicht' sei.

Nicht nur, das die deutsche Presse beim Putsch-Theater der "Gülenisten" - Clique in der türkischen Armee eine klaegliche Berichterstattung im demokratischen Sinn aufgewiesen hat - der chronisch Anti-türkische Jargon der deutschen "Spiegel"Ei - Presse ist nicht nur ungerecht, sie ist auch unlogisch.

Dies passiert in der Regel, wenn in einem Medienhaus Informationsübermittlung in den Hintergrund, Meinungsbildung in den Vordergrund rückt.

So, wie wir das von der Bild kennen, haben wir aehnliche 'Blaetter'  auf der kontraeren Seite...

Zurück zum Thema:

Die Operation "Euphrate - Shield" ist nun in der Vorphase. Wo diese Halt macht, das weiss nur Damaskus, Moskau,Teheran und Peking.

US - Experten hatten eingangs tagelange und wochenlange Kaempfe bereits in Djerablus vorhergesagt, die aber mit einer türkischen Einnahme von Djerablus innerhalb von 14 Stunden endete.

Eine Stellungnahme eines hohen Offiziers in der türkischen Armee dazu:
"Der Effekt de Gülenisten scheint nicht so gross zu sein, wie man wohl woanders (in Washington& Jerusalem) angenommen hat. Die türkische Armee operiert so, wie man es für die zweitstaerkste Armee der NATO erwarten kann."

Insgesamt scheint die gesamte Operation der türkischen Streitkraefte eher mit Russland und Iran abgesprochen zu sein als mit den USA. Ein Artikel des Wall Street Journal bestaetigt dies förmlich...

Der Grund im der neue Strategie der Türkei liegt in der versteckten Bigotterie des Thematik:

Die USA und Israel möchten einen Korridor, der das qualitativ hochwertige Erdöl aus Barzanistan im Norden Iraks zum Mittelmeer liefern soll, zu 100% unter Eigenkontrolle bringen.

Die anfaengliche Taktik in der Region lesen wir aus den bisherigen Entwicklungen:
  • IS wird von den USA & Israel mit Waffen und Material über die Türkei ausgestattet, Anfangs finanziert von Saudi - Arabien & Katar.
  • Nach der Einnahme der Ölquellen in Musul im Norden Iraks wird das Erdöl des IS zum halben Listenpreis an Laender wie z.B. Südafrika, Israel und Italien - über türkische Kanaele - verkauft. Somit werden die Operationen der IS weiter finanziert. 
  • Die IS dringt in die nördlichen Provinzen ein und übernimmt - oh Wunder - den grössten Teil der Gebiete, die der FSA zugezaehlt wurden. Auffaellig war in diesem Stadium, das sich der IS weder Gefechte an der Israelischen Grenze lieferte noch in Gebiete eindrang, die dem syrischen Ableger der PKK, der PYD/YPG zugezaehlt wurden.
  • Nach der Operationsansage (begründet durch die internationalen Terroranschlaege der IS in der Welt) bombardieren die Koalitionskraefte die Gebiete der IS.
  • Die IS zieht sich zurück (oder sie wurde über kurz bevorstehende Operationen informiert und sie hat sich bereits vorher zurückgezogen...beides ist hier möglich).
  • Die geleerten Gebiete werden besetzt von der YPG.
  • Der syrische PKK-Flügel übertrat zuletzt den Euphrat, um den USA - Israel Erdölkorridor an das an der Küste besetzte Gebiet nördlich von Halep anzudocken. Nach eingangs erwaehntem Schema.
Die Türkei warnte den syrischen Arm der PKK, westlich des Euphrat zu marschieren

Die rote Linie in der Syrien - Politik bzgl. der Kurden Ankaras war:
überquert nicht den Euphrat. Da habt ihr weder eine ethnische Bevölkerung noch ein sonstiges Anrecht auch Annektierungen.

Nach dem Wandel der Strategie der 'Koalitionskraefte' (oder genauer: der USA), den kurdischen Arm der PKK der FSA militaerisch vorzuziehen, erkannte man auf der anderen Seite der Grenze die Marschrichtung der USA, die sich nicht mit den Interessen der AKP - Regierung deckte.

Die Fleugzeug - Abschusskrise zwischen Russland und der Türkei förderte diesen Umstand sogar (türkische Streitkraefte durften nicht mehr in syrische Gebiete einfliegen oder anders militaerisch aktiv sein), so das in der Türkei Stimmen laut wurden, das dieser Abschuss eher förderlich für Israel und die Interessen der USA seien als für die Türkei. Dies aenderte die Denkweise in der Politik in Ankara.

Mit der Entschuldigung aus Ankara bzgl. des Flugzeugabsturzes verbesserten sich die Beziehungen zwischen beider Laender dramatisch schnell, so das die Türkei seine Hand in Syrien staerken konnte.

Strategie - Aenderung in der Türkei als Resultat

Mit dem Beginn des Einmarscierens einiger Verbaende der türkischen Armee sehen wir, das die Türkei im Kampf gegen die IS mehr Informationen mit dem EURASISCHEN BLOCK teilt (Russland, Iran, Syrien, China) und sich von dort Erlaubnisse einholt, als von den Koalitionskraeften, angeführt von den USA.

Die Think Tanks der USA & Israel setzen ja bekanntlich grosse Hoffnungen auf die kurdische Karte, um einen wie auch immer begründeten regionalen Einfluss zurückzugewinnen.

Doch mit dem Wechsel der Strategie in der Türkei bricht das westlich initiierte Kartenhaus "Gross-Kurdistan" naturgegeben ein:
in dieser Region kann kein Land über eine bestimmte Dauer hinaus regieren, die keine Mehrheit in der demoskopischen Verteilung dieser Region inne hat.

In dem vom Westen unter Conduleezza Rice geplanten Gross - Kurdistan sind die Kurden die Minderheit: In dieser Region leben mehr Türken, Exil - Türken (Turkmenen) und Araber als Kurden selbst!?

Mit der Operation "Euphrate Shield" zieht Ankara Konsequenzen der verfehlten, bigotten US - Politik im Nahen Osten. Ein doppelter Schaden entsteht ausserdem dadurch, das Ankara auf Grund der Haltung der USA und des Westens bzgl. der Kurden künftig ihre Operationen nicht mehr teilen wird.

Durch die Saeuberung der Gülenisten in der türkischen Armee fehlt den USA nun auch die internen Informationsquelle ,n der türkischen Armee!

Die USA wechselte sogar ihre offizielle Lesart, in dem sie inoffiziell die YPG zwar weiterhin militaerisch unterstützte, offiziell aber dem Kind eine Umtaufung verpasste, da die organischen Verbindungen zwischen der PKK und der YPG der USA bei den Bombenanaschlaegen der PKK in der Türkei nachgewiesen werden konnten.

Die Syrian Democratic Forces wurden gegründetet, die auch ("gekaufte") turkmenische Verbündete und arabische Stammesführer, angeführt von der YPG beinhalten soll.

Bei den Kaempfen in Djerablus hat sich das Bild der SDF ebenfalls sehr schnell gewandelt. Bei den Festnahmen der Kaempfer der SDF durch die türkische Armee und dem FSA - Haufen wurden dieser Bilder publik:


In beiden Bildern ist das Bildnis des inhaftierten PKK - Anführers Öcalan zu sehen.

Die USA hat Schwierigkeiten, ihre Operationen mit dem syrischne Arm der PKK zu verschleiern.

Als würde die USA Kontrolle über diese Region haben, warnt sie zudem das tagtaeglich von Bombardierungen leidende Nachbarland sogar davor, nicht weiter in Syrien einzumarschieren!?

Der Grund? Schauen wir auf dieses Bild:


Hier sehen wir drei am 30. August von der IS in Menbiç getöten US - Soldaten in militaerischer Kleidung des syrischen Arms der PKK.

Es ist von Seiten der Türkei nicht nachzuvollziehen, wie die USA eine solche Strategie nach wie vor befürwortet.

Durch die Zusammenarbeit Ankaras mit den Eurasischen Block in Syrien ebenso wie der Wegfall der Spionagequellen in der türksichen Armee (die Gülenisten) sind die verdeckten Operationen der USA und Israel zusammen mit der PKK kurz vor dem Kapitelende.

Eine Luft-Bombardierung der Militaerzentrale des syrischen Arms der PKK in Haseke durch die syrische Armee zeigt auch, das die von der YPG eingenommenen Gebiete in Ayn Al-Arab (Kobani) zur Disposition stehen werden.

Aus der Sicht vieler Türken ist eine Aussöhnung Ankaras mit Syrien unter bestimmten Bedingungen die einzige sinnvolle und nachhaltige Lösung des Problems IS.

Die eurasische Karte wird daher künftig im Nahen Osten mehr Einfluss gewinnen.

Die NATO als auch die USA haben hinsichtlich ihrer Verbündetenwahl klaeglich versagt. Die westliche Presse wird daher bemüht sein, dieses Waterloo anders nieder zu schreiben.

Doch es gibt auch realistische Journalisten im Westen - z.B. hier.

In diesem Sinne - "Don't believe the hype" oder:
Hören Sie nicht auf alle Spiegel-Eier.

Das Bild hier unten ist anders.