4.12.09

Sendepause zu Ende

  • Ein Quartal schwarz-gelber 'wir machen Politik für's Volk, weil wir's leider versprochen haben',
  • Minarettenverbot beim Hintervotz - Staat,
  • die 140+ - Rache für die 4 getöteten Bundeswehrsoldaten eines Bundeswehrkommandeurs, der 'Auge um Auge' so neu definiert in der NATO...
  • ein Verteidigungsminister, dessen dynamisches Auftreten die klaegliche Situation, in der die Bundeswehr steckt, nicht übertünchen kann.

Im Prinzip ist alles wie gewohnt in der Anstalt Deutschland. Man leckt sich seine Wunden im Dunkeln, wenn keiner hinschaut, die Medienmogule senden lieber Popstars und dokumentieren ausgedehnt über Kirchentage oder was The Pope gestern gegessen hat, statt die Nutzniesser der globalen Krise anzuzeigen und die Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft offen auszusprechen.

Nicht mal 'harte' Politikdiskussionen werden zur Prime Time gesendet. Depolitisierung des Bürgers als medialer Bildungsauftrag der Fernsehsendeanstalten in der BeeRDe.

Michel Friedman wird bei 'hart aber fair' (p.s.: wie soll das bitteschön gehen, hart aber fair?) zu Integration und zur stockenden Schulteilnahme einer 'religiösen Gruppe' angehörigen Minderheit interviewt und keiner weist daraufhin, das Herr SHALOM - Friedmann seine Kinder in einer nicht-staatlichen, israelitischen, privaten Sonderschule fernab des deutschen Bildungssystems erzieht (das scheint wohl dann kein Problem, wenn Juden das machen - jaja, die Erbschuld der deutschen Nazi - Enkels).

Das das Minarettenverbot in dem recht aetzenden Bergstaat nicht per Volksentscheid durchgezogen werden kann, hat nichts mit Demokratieverstaendnis und Rechtstaatlichkeit zu tun:
wenn reiche Moslems sich andere Staaten zum Ablegen ihrer Milliarden antun, und das werden sie, wie schwiezer Banken ihre Obersten angeblich jüngst dezent warnten, geht das Gemeinwohl der Schweiz (sprich: das sich Maden am Reichtum anderer, und so einen Staat zu führen) vor.

Das Problem ist dabei etwas Anderes: in Istanbul stört sich z.B. niemand, wenn in Feriköy die armenisch-katholische Kirche zur Nachtmesse die Kirchenglocken leuten laesst.

Doch ein Muezzin darf hier nur selten zum Gebet aufrufen. Und Moscheen müssten sich dem 'Stadtbild einfügen'.

Dieser Gedanke ist so etwas von laecherlich, das er wehtut. Eine Moschee ist eine Moschee.
Sie hat ihre architektonischen Eigenschaften.
Wie eine Kirche.
Weder der Glockenturm einer Kirche noch die Minaretten oder dei Rundkuppel der Moschee passsen sich architektonisch einer Stadtlandschaft an.

Sie müssen dies auch nicht. Denn sie sind hervorstechende Merkmale menschlicher Glaubensideologien. Das respektiert man oder man tut dies nicht. Das ist hier der Punkt.

Aber solange man Moscheen eher als 'Gefahr' denn als faktischer Bestandteil deutscher Religionkultur im 21. Jahrhundert sieht, ist die Aversion gegenüber 'Andersartigem' durchdringend vorhanden - böse Zungen könnten hier fast schon von genetischer Xenophobie einiger Europaeer reden.

Wie dem auch sei.

Als moderner Rechtsstaat zu existieren reicht eben nicht.
Einzig das Einbinden einer stark laizistischen Komponente in einem Staat garantieren die neutrale Haltung des Staates zu jedem Staatsbürger. Hier müssen einige EU - Staaten tatsaechlich vom laizistischen Konzept Atatürks lernen.

Denn mehrere Dutzend Kirchen in Istanbul trotz einer marginalen Population von weniger als 250.000 Christen aufrecht zu erhalten, wobei die Majoritaet den Gang zur Kirche eh nur zu den bekannten Feiertagen beschraenkt, waere in einer nicht-laizistischen Türkei keinesfalls möglich gewesen.

Heutzutage tut man sich hier dagegen ja mit den Wünschen von über 4 Millionen Muslimen schwer! Und die Zahl waechst stetig, besonders bei den Ablassbrief- und pseudotoleranz-geplagten 'Blut - Deutschen'.

In einigen Jahren ist z.B. in Frankreich jeder vierte Franzose Moslem.

Ein Volk kann ohne Feindbild anscheinend nicht leben. Und Spiegel kann dies ja bereits schon lange nicht mehr.

Da unterscheidet sich leider kein Volk vom Anderen.