15.10.06

Frankreich: Liberté mit sinkender Meinungsfreiheit...

Das Parlament hat es nicht leicht in Frankreich: ohne Regierungspartei hat das Parlament über ein Gesetz abgestimmt, welches ein Meinungsverbot ausruft.

Dies hat es bei der so freiheitsliebenden Geschichte Frankreichs' seit de Gaulle nicht mehr gegeben - der General, der den Begriff 'gelenkte Demokratie' schuf.

Mit ein paar Stimmen Mehrheit wurde jetzt ein Gesetz ausgerufen, das es in sich hat:
Jeder Mensch, der in Frankreich sagt, das es im Jahre 1915 keinen Völkermord an den Armeniern durch die Osmanen gegeben haben soll, wird mit Freiheitsentzug von 1 Jahr und 45.000 Euro Geldstrafe bestraft.

Das Gesetz birgt leider viele Probleme:
1. Es ist ein Meinungsverbot. Wie die EU bei Beitrittsverhandlungen mit solch' einem Meinungsverbot bei der Türkei noch argumentieren möchte bei Fragen der Meinungsfreiheit - das wirft Probleme und einen Erklaerungsnotstand auf!
2. Jeder Historiker, der einen entsprechenden Beweis für die Vertreibungen der Armenier liefert (und eben nicht wie behauptet Völkermord), der muss - trotz Beweise mit einer Haftstrafe rechnen!
3. Es ist ein Verbot gegen die Wahrheit. Die in Frankreich lebenden Diaspora Armeniern leben in Frankreich, weil sie vertrieben wurden vom Osmanischen Reich. Haette es einen Völkermord gegeben, würden diese Armenier weder in Frankreich, noch in Kanade, noch in Syrien, noch im Libanon, noch in Südamerika oder noch in den USA leben können.
4. Frankreich torpediert mögliche bilaterale Gespraeche und Symposien zwischen der Türkei und den Diaspora Armeniern zu diesem Thema, in dem es von vornherein ein Verbot für die Antithese ausruft.
5. Das Thema geht Frankreich nichts an. Es ist ein Thema zwischen den Nachfahren der Osmanen und den Nachfahren der damals dort lebenden Armenier.
6. Ohne historische Fakten können keine politischen erzeugten Fakten langfristig aufrechterhalten werden. Frankreich rollt sich durch seine armenische Lobby selbst weltpolitisch ins Abseits.
7. Frankreich empfielt, ein Urteil über seine 'Taten im Magrib' den 'Historikern zu überlassen' (Ermordung von ca. 1 Million Algerier, Marokkaner und Tunesier waehrend der Unabhaengigkeitskaempfe der Magrib - Staaten). Die Toleranz gegenüber sich selbst wird bei Sachverhalten dritter offensichtlich anders definiert!
8. Frankreich wird mittelfristig nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlichen merkbaren Schaden davontragen, da mit der Türkei ein zig-fach höherer Handel betrieben wird als mit dem Armenhaus der GUS, Armenien.

Da hat sich Frankreich also eine schöne Suppe eingehandelt.

Es ist das Land mit der höchsten diaspora-armenischen Lobby neben den USA, jeder fischt nach Waehlerstimmen. Und dafür demontieren die Franzosen ihr höchstes Gut: ihre Meinungsfreiheit.

Frankreich sollte schleunigst den gemachten Fehler korrigieren.

Denn bei den Diaspora-Armeniern geht es gar nicht mehr um die Wahrheit. Die Volkermords - Unterstellung ist zu einer Ersatzreligion verkommen, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Und dabei schwindet bei ihren Unterstellungen jedes Mal mehr ein Stück von Bereitschaft, Wahrheiten hören zu wollen.

Zu diesem Thema lesen Sie bitte auch folgende Links: 1. und 2.