3.7.08

Festsitzender Arbeiterparteiführer Perincek: "Operationsursprung nicht die Türkei"

Der vor ca. einem Jahr ohne Anklage inhaftierte und seitdem in Haft befindliche sozialistische Arbeiterführer Dogu Perincek behauptet, das die Festnahmewelle als auch die gesamte sogenannte 'Präventiv - Operation eines wie auch immer gearteten Putschversuches durch das Volk - und pensionierte Militärs (ja, das wird offen unterstellt!!!)' auf eine amerikanische Initiative zurückzuführen sei, die fest vorhabe, tief sitzende, auch gegen die USA opponierende, "völkisch-kemalistische Strukturen aus der derzeitigen politischen Landschaft der Türkei verschwinden zu lassen."

Mit dem institutionellem Reflex einer der wenigen, von der AKP noch z.T. unabhängigen Säulen der Demokratie (dem Verfassungsgericht) steht der installierte Premier Erdogan und seine dubiose AKP-Partei nun auf Grund einer 170 seitigen Anklage zur Disposition. In diesem Kontext ist denkbar, das die US-Regierung die Ergenekon-Farce und die damit vebundene Einschüchterungsversuche politisch Opponierender in der Türkei nun forcieren will.

Seit dem Irak - Krieg ist Erdogan in US - Ungnade gefallen - ein 'Tribut zollen' scheint so auch nicht abwegig.

Zum globalen, historischen Hintergrund: die USA sind eines der wenigen Länder nach dem 1.Weltkrieg, die den Vertrag von Lausanne, den die Türkei von den imperialistischen Alliierten erkämpft haben, nicht ratifiziert haben. Damit erkennt die USA auch im Jahre 2008 im Prinzip immer noch nicht die Existenz der Republik Türkei an, und dies trotz Bündnispartnerschaft in der NATO.