11.9.05

IRAK: Weitere 147 Erschiessungen in Telafer

In der türkmenisch besiedelten Region im Nordwesten Iraks um Telafer wurden bei 'Akionen gegen Terorristen' erneut 147 Menschen getötet.

Augenzeugenberichte aus der Tageszeitung 'Yeniçağ Gazetesi' zur Lage in Telafer:

* In den Strassen gibt es kaum noch Haeuser, die nicht beschossen wurden
* Es wird in die Haeuser gegangen und alles geplündert
* Der 8 jaehrige Mahir Ferhatlı wurde von Scharfschützen erschosssen
* Der Junge Behçet Cevher wurde mit dem Brot in seiner Hand erschossen
* Die Wasser- und Stromversorgung der Stadt wurde unterbrochen.
* Internierung in der sterbenden Stadt. Niemand wird aus der Stadt gelassen

Auffallend sei die Haerte, mit der die als irakische Armee getarnten kurdischen Peshmergas zusammen mit den Amerikanischen Streitkraeften vorgingen, heisst es.

Neben den Informationen über die mögliche Verwendung chemischer Waffen durch die US-Streitkraefte gegen revoltierende Turkmenen in und um Telafer wird mehr und mehr von einer programmierten Bevölkerungsdezimierung gesprochen, um die Volgsgruppenverteilungen in den Regionen zugunsten der Kurden zu verschieben.

Offizielle Stimmen im Irak sprechen von 1.000 Toten allein in Telafer - mit der Tendenz steigend.

Staatspraesident Caferi erklaerte zum Angriff in Telafer, in diesen Regionen würden die 'Verantwortlichen von Vertreibungen' verfolgt und nun ihre gerechte Strafe erhalten. Damit unterstellt er der Bevölkerung von Telafer, sie haetten die Kurden aus diesen Regionen vertrieben.

Damit outete Caferi seine veranlasste Aktion als niederen Racheakt der kurdischen Pehmergas.

In amerikanischen Kreisen wird dagegen widersprüchlich vom Kampf 'gegen islamische Terrorzellen' berichtet.

Vom türkischen Halbmond sind inzwischen Hilfslieferungen in die Region angelaufen, denen weitere folgen werden.

Die Sicherheit der Konvois obliegt dabei den amerikanischen Streitkraeften.

Werden diese Konvois angegriffen, oder erreichen das Ziel nicht, wird befürchtet, das die Türkei zum Schutz ihrer Mitarbeiter des roten Halbmondes eigene militaerische Massnahmen ergreifen könnte.

Der Einsatz von türkischen Streitkraeften in der Krisenregion, die von den als irakische Soldaten verkleidete kurdischen Peshmergas heimgesucht wird, stellt eine Gefahr dar, die die Beziehungen der USA und der Türkei bleibend schaedigen könnten.

Wieder glaenzt die Kontrollmacht im Irak durch vorzügliche Inkompetenz und wird dabei immer öfter (und hoffentlich ungewollt) als Werkzeug für Interessen bestimmter Gruppierungen im Irak missbraucht.