27.10.07

Renitente Lokführer, Basta - Beck, Inflation und seit 17 Jahren keine gestiegenen Löhne...

"The Wirtschaftswunder" Deutschland:
- Made in Germany den Japanern überlassen
- Wohlstand den Skandinaviern und Hollaendern
- Soziale Absicherung den Daenen.

Aber machen wir uns nichts vor. Uns geht es immer noch gut. Denn da gibt es noch Daffur. Nordkorea. Und so weiter.

Mal im Ernst: die Selbstverarsche der deutschen Realpolitik ist beachtlich. Denn der BRD geht es so gut wie noch nie. Und: der BRD geht es gar nicht gut.

Was sollen wir noch glauben?

Die Exportzahlen sehen aus wie ein Kessel Buntes. Demnach geht es der BRD toll! Die BRD hat Wirtschaftswachstum im einstelligen Bereich!

Doch die Arbeitslosenzahlen dagegen werden immer irgendwie zurechtgebogen, um die fatale 20%+ Real-Arbeitslosigkeit in Deutschland auf die 10% Marge zurechtzustutzen.

Hinzukommt eine Sozialstaats - Terminierungsprozedur names Agenda 2010, die die Umstellung der deutschen Arbeitslandschaft und Sozialleistungen der BRD auf das Niveau der USA annaehern laesst.

Der Beschaeftigungskahlschlag in den neuen Bundeslaendern fördert u.a. inherente Nationalsozialistische, deutsch - faschistische Tendenzen, die sich der deutsche Staat noch nicht mal als rechtsextremen Terror zu titulieren traut. Aber andere Staaten können in Deutschland sehr wohl so kritisiert werden. Nun ja, off topic...

Sie fordert auch gesundheitliche Kinderunterversorgung und Kinderarmut in noch nicht dagewesenen Zahlen. Die soziale Entfremdung steigt stetig.

Gucken wir am anderen Ende: die alternde Gesellschaft hat ein Rentnerheer, das Jahrzehnte gearbeitet hat für diesen Staat und sich nun seit Jahren mit 'Nullrunden' abgeben darf.

Die Wirtschaft hat dieses Problem nicht: Statistiken (ja diese kann man so oder so sehen) besagen, das eine vierköpfige Familie vor 17 Jahren einen Wocheneinkauf für ca. 100 Mark realisieren konnte. Dies kann sie heute ebenfalls für 100 - aber nicht Mark. 100 Euro ist der durchschnittliche Betrag, den eine Familie machen muss für den gleichen Einkauf Anfang der 90er. Also hier wird erhbelich mehr Umsatz gemacht, wie es scheint.

Die Spritpreise sollen hier nicht berücksichtigt werden, weil sie ja nicht zum direkten Überleben zaehlen. Nur die heutigen taeglichen Steuereinnahmen von 150.000 Millionen Euro allein über den PKW - Sprit zeigt eine deutlich, wieviel der Staat hierüber noch einmal Geld aus den Seckel der Bevölkerung zieht.

Auf der anderen Seite: Wegbruch der Waehlerbasis links wie rechts. Keiner vertraut den Altkopferten, wie es scheint.

Rechts wie links gibt es neue Alternativen. Vor allem in der Innenpolitik.

Dies treibt die SPD zur erneuten 'Selbstbesinnung' auf alte Werte:
ohne die Errungenschaften des "Chancelors Schroder" zu demontieren, versucht sie, den Wegbruch ihrer linken Basis in Richtung Linkspartei und Grüne zu verhindern. Wie dieser Übergang aussehen wird (der sich gerade durch ein Verschieben des Focus' weg von Münte auf "die Robbe" Beck, der nur im Handstand laechelt) beschreibt die Süddeutsche in einer aktuellen Kolumne: Basta - Beck. Es wird durchgezogen. Wie damals die Agenda 2010.

Die sogenannten Korrekturen an der Agenda sind eher unbedeutend, um einen Teil des Peinlichen aus der Agende abzufedern, hilft der SPD links aber durchaus. Denn schon ist man wieder "Rückbesinner auf SOZIALE WERTE". So schnell geht das eben. Auch wenn es nur Makulatur ist.

Parallel dazu durchlebt Deutschland einen Transporter - Streik: die Lokführer sagen, wir wollen wirklich mehr Kohle. Und sie machen Ernst.

Die meisten verstehen aber die wirkliche Lage nicht:
Sie wollen nicht nur mehr Geld damit der Lohn wieder mal für ein Jahr reicht. Sie wissen, das die Gehaelter sich seit 17 Jahren nicht aendern. Das wird einfach nicht mehr hingenommen. So einfach ist das.

Jeder Arbeitnehmer sollte auch dahingehend denken und dafür einstehen, das man vom Gehalt ncht nur exisiteren sollte, sondern sich auch was damit leisten kann. Auch als ARBEITNEHMER. Und nicht immer nur mit Raten.

Die Lokführer führen nicht nur eine Lok, sie führen mit ihrem Streik auch diese gesamte Bewegung (vom Gehalt nur leben is out) auch etwas voran. Eine Message, die bei Basta - Beck hoffentlich mehr Verstaendnis findet als bei den Millionen Pendlern, die jetzt nur noch über die renitenten Lokführer meckern, wie es scheint.

Denn für Rechte zu kaempfen braucht man ja nicht, wenn man einen Job in einer amtlich bescheinigten Demokratie hat.

Jetzt kommt das haesslichste im Arbeitnehmerjargon, was die Agenda 2010 eigentlich erzeugt hat:

"Sei doch froh, das Du einen Job hast."

Diese Aussage ist nicht nur töricht, sie ist auch so was von peinlich. Also Entschuldigung bitte, das Deutsche als Deutsche in ihrem Land irgendwie auch gut leben möchten.

Denn schon lange wird man nicht mehr für seine Arbeit gerecht entlohnt.
Und die Armut hat so viele Formen angenommen, das sie kaum noch aufgezaehlt werden kann.

Aber Deutschland ist Vizeweltmeister im Export!
That's "Wirtschaftswunder made in Germany"

P.S.: kleine Erinnerung, Zitat Schampus - Lafo:
Autos kaufen keine Autos.

Denken Sie mal darüber nach.....