28.10.07

Türkei-Irak: Internationale Presse verkennt die Situation...

In der internationalen Presse machen seit kurzem verschiedene Meldungen und als Meldung verpackte eigene Gedanken einiger Wochenendstrategen die Runde.

Die Türkei sei nicht wirklich motiviert, im Irak einzumarschieren.
Die Türkei wird das Problem mit der PKK nicht auf diese Weise lösen.

In einem haben sie jedoch recht.

Die Türkei waere zweifellos im Terrorkampf gegen die PKK weiter, wenn man in Deutschland und in eingen anderen Laendern der EU den Drogenverkehr der PKK eindaemmen könnte.
Oder die Schutzgelderpressungen der PKK in diesen Laendern verhindern könnte.
Oder die eigenen Geheimdienste dahingehend kontrollieren könnte, keine logistischen und taktischen Unterstützungen an eine Organistation auszuliefern, die gegen einen Bündnispartner gerichtet sind!

In den letzten Ereignissen ist nur dies zu verzeichnen:
Der südostanatolische Militaerflughafen Diyarbakır nahe dr iraksich - türkischen Grenze ist ruhig geworden.
- Es steigen keine beladenen F-16 Jagdbomber mehr auf, die seit Tagen bis zu 100 km im Inland Iraks Stellungen der PKK bombardiert haben.
- Die türkisch irakische Grenze wird zum militaerischen Sicherheitsbereich erklaert
- Barzani Militonaere beziehen Stellung an der türkischen Grenze und graben Stellungsgraeber aus
- kurdische und chaldaeische Dörfer (Chaldaeer = Altchristen) im Norden Iraks werden geraeumt
- die offiziellen Zahlen der Militaerbewegung der türkischen Armee wird mittlerweile auf 100.000 geschaetzt. In der Regel entsprechen diese Schaetzungen der Haelfte bis z. einem Drittel der tatsaechlich vorhandenen Soldatenzahl an der Grenze.

Der türkische Stabschef Büyükanıt gab heute eine Meldung frei, wonach der Countdown begonnen habe. "Die Region sollte sich auf grosse Schmerzen vorbereiten" war da nur knapp zu vernehmen.

Fest steht: das Ziel ist nicht mehr nur die PKK. Jeder, der diese Terrororganisation unterstützt wird automatisch auch zum Ziel.

Wenn das der internationalen Presse nicht klar geworden ist, sollte dies nun deutlich geworden sein.

Die Forderungen der türkischen Regierung für eine friedliche Lösung wurden der irakischen Regierung mitgeteilt (Auslieferung der seit 2 Jahren bestehenden Namensliste der Raedelsführer der Terroristen, Schliessung aller Camps und PKK Büros sowie ihrer Unterorganisationen im Irak).

Der Zug ist noch nicht abgefahren. Aber er bewegt sich bereits. Die regionalen kurdischen Iraker haben die Situation noch nicht erkannt.

Spaetestens dann, wenn den im Irak lebenden und arbeitenden türksichen Staatsbürgern Anweisung zur Rückkehr in ihr Land erhalten, spaetestens dann, wenn Flüge in den Irak gecancelt werden, oder der Grenzübergang gesperrt und Stromlieferungen gekappt werden, sollte sich die in Frieden lebenden nördliche Region fragen, ob es Sinn macht, Bagdat - aehnliche Zustaende wegen 3000 Terroristen zu riskieren...

Die auslaendische Presse taete gut daran, Nachrichten von der Quelle wiederzugeben, anstatt eigene Ansichten zu Meldungen zu avancieren.

Wenn man über Fakten spricht, sollte man sich auch mit den Quellen auseinandersetzen. Ein Wegblenden unangenehmer Meldungen hilft dem deutschen Leser recht wenig.